Leider keine Zeit gehabt die letzten Tage. Hier mal, was ich verpasst habe:
mattkru hat geschrieben: ↑Do 30. Apr 2020, 17:41
19
Slowdive - Souvlaki (1993) - 174, 7
22
Boards of Canada - Music Has the Right to Children (1998) - 155, 5
29
Pulp - Different Class (1995) - 139, 6
32
DJ Shadow - Endtroducing..... (1996) - 134, 5
40
Modest Mouse - The Lonesome Crowded West (1997) - 116, 5
44
A Tribe Called Quest - The Low End Theory (1991) - 110, 4
45
Aphex Twin - Selected Ambient Works 85-92 (1992) - 110, 3
62
Spiritualized - Ladies And Gentlemen We Are Floating In Space (1997) - 83 , 4
65
Portishead - Portishead (1997) - 81 , 4
67
Godspeed You! Black Emperor - F#A#∞ (1997) - 77 , 5
82
Björk - Post (1995) - 65 , 4
Souvlaki überraschender Weise auch bei mir am Start.
Muss nicht mehr viel zu gesagt, einfach nur in der in Songlänge gegossenen Schönheit ertrinken.
(#26)
Music Has the Right to Children ist für mich eines der schönsten psychedelisch angehauchten Alben aller Zeiten. "A haunted haven outside the onward flow of time", schrieb Simon Reynolds mal. Präziser könnte ich es nicht ausdrücken.
(#8)
Different Class ist für mich das beste Britpop-Album aller Zeiten. Der schmale Grad zwischen Working Class und Kunsthochschule, der hier in Hymnen für die Ewigkeit verpackt wabert. Der Mut, die Klasse wieder in den Blickpunkt zu rücken, ohne dabei aber das eher restaurative Element, das Maskuline, das man eher von Oasis kennt, zu stark zu betonen. Ein zukunftstaugliches Linkssein etabliert im Rampenlicht der massentauglichen Pop-Musik.
(#39)
Über
Entroducing haben andere bereits alles Wichtige gesagt.
(#19)
The Low End Theory dann der kongeniale, verjazzte, politisch intelligente Kontrapunkt zum eher brutalistischen "Waffen-und-Goldketten"-Boomrap und seinen 90s-Monumenten. Weniger anti und zynisch, stattdessen mit positiven Visionen gesegnet, kreieren Q-Tip und Phife Dawg als kongeniales Duo nonchalant einige der größten Rap-Performances aller Zeiten.
(#11)
Selected Ambient Works 85-92 dann Peak IDM. Oft bin ich kein großer Fan des Genres, sprechen aus ihm doch die Verkopfung, Mathematisierung und das "Klügermachen" eines scheinbar doofen Genres (der elektronischen Tanzmusik). Genau wie der sogennante "Elevated Horror" (hallo "The Lighthouse") heutzutage ignoriert, dass das Horrorgenre schon immer subversiv und kritisch war, ist das natürlich pure Anmaßung, denn der Dancefloor ist seit jeher auch eine politische Angelegenheit. Hier passiert nichts davon. Keine Elitismus, kein Snobbismus, keine Tech-Demos. Außerirdisch, schön, zeitlos. (#3)
Ladies And Gentlemen We Are Floating In Space als Album für die intimen Momente des Gebrochenseins. "Floating in Space" meint hier nicht nur dass All sich, sondern immer auch den völlig astronautischen, isolierten Moment der Einsamkeit inmitten einer immer hektischeren, beschleunigten Welt, die um einen wütet. Und am Boden findet sich mit etwas Glück auch etwas Schönheit in der Traurigkeit. Ich mag die universelle Acid-Liebe von Spacemen 3 noch etwas mehr, doch das nach innen Gerichte hat ebenso viel für sich.
(#47)
Portishead ist mich – anders als im Common Sense – das beste Album der Band. Die Düsterheitkeit, die im Vorgänger noch im Unbewussten des Albums waberte, taucht an die Oberfläche. Die extrem höhenlastige, fast schon physisch an den Trommelfellen kratzende Produktion, die tiefetraurige, gebrochene Schönheit in Beth Gibbons Stimme, die teils fast schon countryesken Steel-Guitar-Samples, das Knacken und Knarzen. Vertonter Verfolgungswahn – in der Hölle.
(#09)
F#A#∞ dann das beste Album der Band, trotz der beängstigend guten Konkurenz. Ich liebe die extreme Düsterkeit, die Country-Einschübe, die geerdete Produktion. Würde
Spiel mir das Lied vom Tod im postapokalypstischen Ödland nach der nuklearen Katastrophe spielen und alle Charaktere wären auf Downern unterwegs – das hier wäre der Soundtrack. Musik vom Ende der Geschichte.
(#16)
Das homogenere Homogennic (hehe) oder das heterogene Gewusel von
Post war dann die björksche Kardinalsfrage. Es wurde Letzteres. So viele Experimente – und fast alle gelingen. Einzigartige Musik, tatsächlich nie dagewesene Klänge. Wenn Tricky auf Maxinquaye der Invader vom Mars war, kommt Björk hier von der Venus. Extraterrestrische Schönheit in mitten kreativer Chaotik.
(#21)