Negativ:
Derby-Dollar: Einfach nur nervig, dass die Derby-Dollar geholt werden müssen. 1 Euro = 1 Dollar. Immerhin konnten diese in diesem Jahr erstmals per Karte bezahlt werden. Es gab aber nur eine Wechselstube mit 4 Fenster. Es gab Zeiten, da war nur ein Fenster in Betrieb und das auch noch gegen 18, 19 Uhr. Die Schlange war teilweise ziemlich lang. Ich finde sie können sich da etwas Neues einfallen lassen, da die Dollar jedes Jahr andere sind und neu gedruckt werden. Damit wird alles auf dem Gelände bezahlt (bis auf Merchandise).
Einlass: So wie ich es mitbekommen habe, ging es fast immer gut und schnell. Aber gerade Freitag gab es da bei kurzfristig gebuchten Tickets oder Einzeltickets irgendwie Probleme. Bei einem Kumpel habe ich es mitgekriegt, wirklich freundlich war man nicht zu ihm.
Und mein Handy ging irgendwann einfach nicht mehr. War nervig, gerade weil es doch einige Änderungen im Line-Up gab, auch sehr kurzfristig, und daher waren die Timetables im Programmheft zum Teil nicht aktuell und man auf den Timetable am Handy angewiesen war. Die Programmhefte gab es auch erst ziemlich spät ab Freitag.
Positiv:
Das Festival an sich. Ich mag es, war schon oft dort und werde sicher auch öfters hingehen. Das Campen ist super entspannt, tolle Leute, tolles Publikum dort. Die regionalen Essensstände und Getränkestände. Es gibt Bier von verschiedenen (auch lokalen) Brauereien, Food Court mit Food Trucks und Essenständen aus Mannheim und der Umgebung mit einem guten veganen/vegetarischen Angebot.
Und die Wege sind einfach toll auf dem Festival. Alle Bühnen sind innerhalb von 2 Minuten zu erreichen, was es auch möglich macht nur kurz bei Bands reinzuhören. So habe ich paar Minuten von Bonobo, Die Nerven, Dyse, Föllakzoid, Rikas, Schroff, Bilderbuch etc. hören. Das meiste davon war mir egal, weshalb ich dann weiter bin oder es nur beim Holen von Getränken/Essen oder dem Klogang gehört habe.
Das Wetter war gut, vielleicht etwas zu heiß. Aber nicht über 30 Grad und kein Regen, daher hat es gut gepasst.
Bands:
Freitag:
Los ging es mit
Philine Sonny. Indie-Pop aus Deutschland, der nicht weh tut, aber mehr oder weniger egal ist. Da sie auf der Open-Air-Bühne gespielt hat, war es so ganz cool ins Festival zu starten und die Atmosphäre aufzusaugen. Anschließend rüber ins kleine Zelt zu
Chaoze One.
Memento Moria war live ganz cool und hat auch insgesamt gepasst. Danach wieder raus und
Helado Negro zugehört. Das 2021er Album gefällt mir sehr, aber live fand ich die ersten beiden Songs so lahm, dass ich weiter zu
Tobias Ginsburg ins Reitstadion zum Parcours d’Amour ging, um noch etwas von seiner Lesung mitzukriegen. Guter Typ, ich mag ihn. Die Lesung ging noch ca. 10-15 Minuten plus noch einige Minuten paar Ausführungen zu ihm zu einem rechten Think Tank in Polen. War sehr interessant. Danach ging es zum ersten Mal an dem Tag in das Palastzelt, die Hauptbühne. Dort haben
Weval gespielt. Fand es ganz cool, klingen für mich live so wie Moderat. Aber ich bin dann bald wieder, um
Arooj Aftab komplett zu sehen. Das erste Highlight für mich. Sie hat gesungen und dazu waren noch eine Harfenistin und ein Kontrabassspieler auf der Bühne. Atmosphärisch superschön und eine ganz tolle Stimme. Es war zum Träumen. Danach habe ich mir was zum Essen geholt und dabei paar Songs von
Easy Life gehört. Ja, Radioband und es war okay, aber mehr brauchte ich nicht.
Skeletons live war aber ganz cool.
Tamzene im Parcours d’Amour war einfach nur bezaubernd. Nach einer Pause gab es dann das Dreiergespann im kleinen Zelt mit
Lightning Bolt, Battles und Whispering Sons. Mir haben alle drei Konzerte gefallen. Erstere haben mit ihrem Noisepunk das Zelt komplett zerlegt, war super. Battles hatten Probleme beim Soundcheck, so dass sie erst 15-20 Minuten später angefangen haben. Das Konzert endete aber pünktlich, was dazu führte, dass sie nur ca. 40 Minuten spielten. Gegen 2 Uhr war ich leicht müde und hatte überlegt zum Camp zu gehen, aber zum Glück habe ich auf Whispering Sons gewartet. War ganz toll. Auch bei anderen Menschen kamen sie sehr gut an. Ziemlich düster und nach meinem Empfinden war es deutlich energischer als auf Platte.
Samstag:
Richtig los ging es für mich erst mit
Black Midi. Die Nachmittagssonne hat mir zu schaffen gemacht und im großen Zelt war es ziemlich schwül. Zumindest ging es mir so. Ich bin nach ca. der Hälfte raus, aber nicht, weil es mir nicht gefallen hat, sondern weil es mir nicht ganz gut ging. Ich konnte es verschmerzen, da ich sie im August in Winterthur sehen werde.
DIIV danach waren grandios. Tolle Band, tolles Konzert.
Doused live <3
Sampa the Great hat mich nicht gepackt. Es war okay, aber vielleicht war ich einfach nicht in Stimmung dafür. Auf
Tirzah habe ich mich sehr gefreut, aber war dann doch ziemlich enttäuschend. Der Soundcheck hat sich extrem in die Länge gezogen, so dass sie ca. 40 Minuten später angefangen hat. Die Songs hat sie ganz anders interpretiert wie sie so sonst auf Platte sind. Da mag ich es sehr, live war das dann doch mehr experimentell und nicht so meins. Nicht so meins war auch
King Gizzard & The Lizard Wizard. Die Menge ging schon ganz gut ab, die Band wirkte gut aufgelegt, aber für mich ist das irgendwie nichts. War das zweite Konzert der Band für mich, aber beide Male hat es mich nicht gekriegt. Bei
Team Scheisse war sehr viel los. Deutschpunk, ganz witzig, um es live zu erleben. Zuhause höre ich sie nicht, dort hat es gepasst.
Mezerg hat mich einfach nur beeindruckt, was er koordinatorisch alles hingekriegt. Mehrere Pedals, 2 Keyboards, elektronische Instrumente und vor allem das Theremin. Was er daraus macht, ist grandios. Seine Musik nennt er „PianoBoomBoom“. Ein Mix aus Techno, Funk, Trance, Klassik. Gibt tolle Livevideos auf YouTube von ihm, sehr empfehlenswert.
Sonntag:
Der beste Konzerttag. Los ging es mit
Gringo Mayer und Indie-Blues auf pfälzisch. Gewöhnungsbedürftig und irgendwann war es vorbei.
Roy Bianco & Abbruzanti Boys haben einen in den Fernsehgarten geholt. Die Geschichten, die sie um die Band rum erzählen, sind ganz witzig und wenn man sich darauf einlässt, kann man seinen Spaß haben. Danach ging es zur Hauptbühne zu
Horsegirl. Klangen genau so wie ich es erwartet habe. Die musikalischen Einflüsse der Bands aus den Ende der 80er/Anfang und Mitte 90er sind zu hören. Hat mir gefallen,
Anti-Glory war sehr gut.
Rolling Blackouts Coastal Fever mag ich sehr, haben in der Sonne Spaß gemacht. Indie-Rock aus Melbourne,der live sehr viel Spaß macht.
Stella Donnelly hatte selbst sehr viel Spaß. Sie hat viel gelacht, viel mit dem Publikum interagiert und einige Geschichten erzählt. Ich hatte Befürchtungen, dass der Parcours d’Amour zu klein sein wird. Die Bühne steht vor einer Sitzplatztribüne im Reitstadion. Aber es hat sehr gut gepasst. Bei Lungs hat das ganze Publikum bis oben hin mitgetanzt, auch die von Rolling Blackouts Coastal Fever, die schräg hinter uns saßen. Die neuen Songs, die sie spielte, sind aber dann etwas schneller, als die bisherigen Sachen. Irgendwie etwas fröhlicher, mehr Instrumente. So zumindest mein Eindruck, aber auch gut. Als Abschluss gab es dann noch
Kings of Convenience, die mich überhaupt nicht gecatched haben. Nur I’d Rather Dance With You fand ich sehr unterhaltsam.
Wenn es terminlich passt, dann 2023 gerne wieder
Das Gelände ist echt nicht schön. Mehr oder weniger ein Parkplatz mit Reitstadion, aber es hat Vorteile. Vor allem die kurzen Wege zwischen den 4 Bühnen.