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Festivalberichte

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Sjælland
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Sjælland » Mi 20. Dez 2017, 01:12

Das ist glaube ich die positivste Hardcore-Beschreibung, die ich bislang von dir gelesen habe. Die Beschreibung von 108 und ihren Krishna-Moves klingt ziemlich belustigend, aber daher leider auch vollkommen fehl am Platz. Ich lese deine Beschreibungen immer sehr gerne, auch wenn mir die meisten Namen nichts sagen :smile:

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SammyJankis
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Di 16. Jan 2018, 23:08

Ich war am Wochenende auf dem ersten Festival 2018, dem Sweatfest in London. Die Veranstaltung fand im Dome bzw. Boston Music Room statt, zwei Location, die direkt nebeneinander liegen und durch einen Innenhof miteinander verbunden sind. Der Boston Music Room ist dabei die deutlich kleinere Location. Freitag und Sonntag fanden die Konzerte dort statt, wobei der Sonntag runterverlegt wurde. Samstag wurde dementsprechend der Dome bespielt. Freitags haben insgesamt fünf, samstag neun und sonntags zehn Bands gespielt. Es hätten generell an allen Tagen mehr Leute kommen dürfen. Es war doch leerer als ich das erwartet habe. Der Preis war zwar mit knapp 60 Pfund für das Weekend Ticket nicht gerade günstig, aber da insgesamt 3 Bands (bzw. 2,5, da Martyr A.D. und Disembodied sich einige Mitglieder teilen) eingeflogen wurden und auch Chokehold darüber hinaus nur 2 Shows in Europa gespielt haben, kann man das schon mal machen. Neben dem üblichen Bandmerch und Distros gab es auch noch vegane Kuchen und einen Stand, an dem es vegane Chicken Wings gab, die der Fleischvariante täuschend echt waren soweit ich mich an den geschmack erinnern kann. Das war klasse.
Ich selbst hab in Camden im Hostel gepennt, ca. 50 Meter entfernt von All Ages Records, einem schönen Plattenladen, der vor allem Punk im Angebot hat. Außerdem sind die Essensmöglichkeiten am Camden Market wirklich astrein.


Freitag, 12.01: (Boston Music Room)

Bitter Youth - Es ging ganz gut los, typischer Uk Hardcore im Stile von Bands wie Survival. Schnell, aber trotzdem mit Moshparts bestückt. Macht eigentlich immer Spaß und auch heute war es in Ordnung. Das Publikum war aber noch zurückhaltend. Das sollte sich allerdings ändern, worauf ich später noch ausführlicher eingehen werde. Man muss aber generell sagen, dass an dem Wochenende Bands, die die Old School 90s Metalcore/Hardcore Schiene bedienen, im Vordergrund standen und man hat auch gemerkt, dass die Leute für diese Bands gekommen sind. Auch die eingeflogenen Bands zeigen da ein deutliches Bild. Bitter Youth gehören nicht in diese Kategorie und es war dementsprechend verhalten.

Nihility - Hier ging es dann los. Hardcore trifft auf Death Metal mit sehr wütenden Moshparts und einem Sänger, der neben seiner guten Stimme das Publikum vollends unter Kontrolle hatte. Die Leute sind aufgewacht und es wurde ein Vorgeschmack auf die nächsten Tage gegeben in Form von hartem Mosh. Und wenn ich harten Mosh sage, dann meine ich harten Mosh, da wurde mit der Gewalt nicht gespart. Höhepunkt war dann das Kickback Cover "No Surrender", bei dem das Publikum völlie eskalierte inkl. des Sängers, der, nachdem er einem Besucher, der offentlich den Text konnte, das Mikro in die Hand gedrückt hat, diesen beim anschließenden Part halb umgekloppt hat. Manche Sachen rufen immer noch einen Mix aus Faszination und Kopfschütteln in mir hervor, aber das Set war gut. Keine Frage.

Prowler - Neben den bereits erwähnten Old School 90s Metalcore/Hardcore Bands wurden auch viele LBU Bands gebucht. Dabei handelt es sich um eine Crew aus London, deren bands alle recht ähnlich und dabei vor allem moshlastig klingen. Man könnte auch stumpf sagen. Die bekannteste Truppe ist wohl Knuckledust. Prowler haben sich, vor allem auf dem Festland, nach meinem Empfinden sehr rar gemacht und es war auch das erste Mal, dass ich diese Truppe gesehen habe. Fazit: Der Sänger hat eine üble Stimme, aber die Mucke gibt mir absolut nichts. Natürlich wurden die in London auch abgefeiert, aber das ist einfach nichts für mich.

Renounced - Top Band, ohne Frage. Typischer von 90s Metalcore beeinflusster Sound, allerdings mit vielen ruhigen Parts, in denen der Sänger, der auch als Mitglied der Backstreet Boys durchgehen könnte, singt oder nur spricht. Ein wirklich schöner Mix. Dem gegenüber stehen unglaublich harte Breakdowns, bei denen natürlich weider harter Mosh praktiziert wurde. Im Vergleich zum Set auf dem CTW Fest im Dezember gab es deutlich weniger Singalongs, dafür aber eutlich härteren Mosh. Im Endeffekt waren beide Sets gut, auch wenn das Poison the Well Cover dieses Mal nicht gespielt wurde.

Canvas - Alte englische Band. Ich weiß grad gar nicht, ob die extra für dieses Fest noch einmal einen Gig gespielt haben oder ob es wieder mehr Shows gibt, aber es war auf jeden Fall etwas Besonderes und das Alter vor der Bühne stieg. Der Sound war noch metallischer als bei bspw. Renounced. An sich klang alles ganz gut, aber die cleane Stimmedes Sängers hat mich absolut nicht abgeholt. Im zweiten Teil des Sets gab es dann zwar einige Songs, bei denen auf eben jenen cleanen Gesang verzichtet wurde, die ich auch weitaus besser fand. Allerdings war es zu diesem Zeitpunkt schon deutlich leerer in der Location, sodass die Band etwas auf verlorenem Posten war. Schade für sie, aber mehr als solide war das nicht.


Samstag, 13.10: (The Dome)

Target Lock - Joa, das war Hardcore, nichts Besonderes. Hat mich nicht abgeholt und war auch nach 10 Minuten vorbei. Das Madball Cover wurde auch gut vom Sänger verkackt. Muss ich nicht nochmal sehen.

Last Shreds - Neue Band des Dead Swans Sängers, der an diesem Tag zwei Auftritt absolviert hat. Die Band ist auch der alten band nicht unähnlich. Meiner Meinung nach die etwas härtere Version. Hat mir auch nicht schlecht gefallen. Allerdings hatte die Band unglaubliche Probleme mit der Technik. Nachdem vor der Show die Box des einen Gitarristen getauscht werden musste, sodass die SHow verspätet anfing, fiel im Anschluss die Gitarre des anderen Gitarristen aus, sodass die Band die Show nur mit einer Gitarre gespielt hat. Mies, aber die Band hat das Beste draus gemacht. Neben den bisher geschriebenen Songs wurde auch ein Inside Out Cover gespielt. Ich habe nachgesehen und wenn man diese Veranstaltung als eine Show sieht, habe ich seit Dezember keine Hardcore Veranstaltung gesehen, auf der kein Inside Out Cover gespielt wurde. Unfassbar. Immerhin gab es dieses Mal statt "No Spiritual Surrender" "Burning Fight". Ein Alleinstellungsmerkmal. :D

Grand Collapse - Hier ist nicht viel von hängen geblieben. War okay, aber im Prinzip egal. Eigentlich so wie der Opener, nur ohne verkackte Cover.

Frame of Mind - Sehr spezieller, chaotischer Hardcore, regelrecht anstrengend mit ganz interessantem Gesang des ehemaligen xRepentancex Drummers. Diese Show war wirklich klasse. Der Sound war gut, die Band hatte Bock und das Publikum ist auch wachgeworden und hat das Ganze zu einer rundum gelungenen Show gemacht.

TRC - Habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen und auch recht hohe Erwartungen, da die Band live immer abgeliefert und Ende 2010 in Essen eine der brutalsten Shows gespielt hat, die ich je gesehen habe. Auf Platte gebe ich mir die Band aber eigentlich nie. Das Produkt ist auch schnell erklärt. Stumpfer Sound, zwei Sänger, einige Rapparts und am Ende eines jeden Songs ein sehr langsamer Breakdown. Einer der Sänger ist glaube ich so etwas wie ein Lifecoach, zumindest hat er eine ziemlich peinliche Facebook Seite, auf dem er sein Leben thematisiert. Das hat sich auch aufs Set übertragen, da er dort die ganze Zeit von der Energy im Raum sprach, es wirkte wie eine durchgehende Motivationsrede. Brauch ich jetzt nicht, hat aber gefruchtet. Die Leute sind ziemlich eskaliert, wohl auch weil Shows der band Mangelware sind und beim letzten Song war wirklich die Hölle los. Allerdings wieder nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch folgen sollte. Insgesamt wieder ein gutes Set, aber Essen 2010 bleibt wohl für immer unerreicht.

Dead Swans - Wie bereits erwähnt, wurde jetzt auch erklärt, wieso der Sänger zwei Auftritte absolvieren musste. Bei der Anfrage des Bookers hat an ihn hat er es so verstanden, dass Last Shreds spielen sollten und er hat dementsprechend alles abgeklärt. Nachdem der "Fehler" rausgekommen ist wurden dann kurzerhand beide Bands gebucht. Dead Swans haben mir nie sonderlich gut gefallen, könnte aber hier evtl sogar ankommen. Sind meiner Meinung nach eine düstere Version der Wave Bands. Dementsprechend gab es hier auch quasi keinen Mosh, dafür viele textsichere Leute vor der Bühne. Aber man merkte trotzdem, dass die Leute auf die nächsten drei Bands gewartet haben. Show hat mir besser gefallen als erwartet, aber ich werde auch danach kein Fan.

Xibalba - Die erste Exklusive Show und mein erstes Konzert der Band seit 2013. Viel zu viel Zeit und die Leute hatten Bock. Ab diesem Zeitpunkt war die Hölle vor der Bühne los. Unfassbar Szenen spielten sich im Pit ab, ohne dass es zu Schlägereien gekommen ist, aber man hätte die Gewalt wohl nur noch durch Einsatz von Waffen steigern können. Xibalba sind mit ihrem mit Death Metal und Sludge gespickten Hardcore auch durch und durch auf Mosh ausgelegt, was beim Opener "Cold" eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Unglaublich harte, wütende Band. Hat richtig Spaß gemacht, auch wenn die 2013er Show in Essen doch noch besser war. Ein neuer Song wurde auch gespielt und das Set mit "No Serenity" mit dem besten Song der Bandgeschichte abgeschlossen. Hart as fuck.

Arkangel - Es ging genau da weiter, wo Xibalba aufgehört hatten. Durchweg unfassbar harter Mosh und man musste durchweg ein Auge auf das treiben vor der Bühne haben. Man kann es den Leuten nicht verüblen. Dieser Hardcore Sound ist einfach nur böse. Punkt. Leider wirkt die Band auch unglaublich unsympathisch und die Straight Edge mit ihren doch teilweise krassen Lyrics wirken auch komisch, wenn sie jemand singt, der zwischen den Songs genüsslich ein Bierchen trinkt, aber an Härte werden diese Songs wohl nie verlieren. Sound war auch sehr gut, weshalb mir die Show auch besser gefallen hat als die im vergangenen Jahr in Duisburg. Nachdem die Band jahrelang quasi nict gespielt hat, wurde jetzt schon die nächste Show für Mai 2018 angekündigt. Ich werde wohl da sein.

Martyr A.D. - 2017 gab es die Reunion nach 12 Jahren und nun den ersten Europa Auftritt seit Ewigkeiten. Dementsprechend wurde das Niveau der Vorbands gehalten, wenn nicht sogar überboten. Das hätte ich nicht gedacht, aber der Metalcore Sound hat einfahc noch eine deutlich technischere Kompotente. Durchaus anstrengend, aber dabei auch unglaublich wütend. Es ist nicht mit Bands wie Parkway Drive oder so vergleichbar. Alles ist viel rauer, aber es hat mir sehr gut gefallen. Vor allem bei den beiden letzten Songs "The Montreal Screwjob" und "American Hollow" herrschte wieder völlige Eskalation vor der Bühne. Der Auftritt hat durchaus Top 10 Potential fürs Jahr. Der Wahnsinn.


Sonntag, 14.10 (Boston Music Room)

xServitudex - Eigentlich verschwendet als Opener und letzte Woche noch in den Staaten gewesen als pre Show zum fantastischen FYA Fest, allerdings ging es wohl nicht anders. Fügte sich nahtlos in die 90s Metalcore Schiene ein. Die Crowd war dementsprechend schon um 15 Uhr gut dabei und es war Einiges los vor der Bühne. Gutes Set, CTW Fest war allerdings besser. Hoffe die kommen bald mal nach Deutschland.

Imposter - Langweiliger 08/15 Hardcore. Das war nix.

Who Cares? - Der Name war hier Programm. Mehr muss nicht gesagt werden.

Swan Song - Nachdem ich bei den beiden vorherigen Bands etwas rumgedöst habe war das ein Wachmacher. Grundsolide Show mit einem Sound im Stile von early-Hatebreed. Das wra hart, das war gut. Zusätzliches Plus geht an den Sänger, der zwischen all dem Hass und der Gewalt astreine Ansagen rausgehauen hat. Das hat mir doch sehr gut gefallen, da die Szene in UK doch ziemlich unpolitisch ist.

Revolve - Wieder 90s Metalcore, ultrahart. Musste sich auch vor xServitudex nicht verstecken, wobei es hier doch noch ein Bisschen technischer zur Sache ging. Set hat mir sehr gut gefallen und die werden auch sicherlich ihren Weg gehen. Hier gab es ein Cover: Kickback - "No Surrender". Keine Ahnung, ob es bei Nihility oder hier besser war, es war auf jeden Fall wieder die Hölle los vor der Bühne. Schade, dass es Kickback nicht mehr gibt. Die würde ich auch noch einmal gerne sehen, da die einzige Show der Band, die ich gesehen habe, doch recht lahm war. Ich schweife ab. Revolve waren top.

Life Betryas Us - War so ähnlich wie Prowler, nur ohne die fette Stimme des Sängers. Wurden natürlich auch abgefeiert. Haben mich aber nicht abgeholt.

Ninebar - Siehe Life Betrays Us, wobei mich hier die beiden Sänger nochmal zusätzlich nerven.

Chokehold - Die Show stand unter keinem guten Stern. Der Sänger hatte sich einige Tage vorher in den USA bei einem Treppensturz einige Rippen gebrochen und konnte dementsprechend nicht singen. Es wurde also improvisiert, indem einige Leute als Ersatz gesungen haben, u.a. die Sänger von Swan Song, xLiarx und xRepentance und es war wirklich cool. Es war richtig schön, einige Leute da am Mic zu sehen, für die dieser Moment nach ihrer (zukünftigen) Hochzeit und der Geburt der Kinder augenscheinlich das größte Ereignis ihres Lebens ist. Da haben sich erwachsenen Männer Ende 30 beim Betreten der Bühne wie kleine Kinder gefreut und es wurden nette Anekdoten erzählt. Am schönsten war ein Herr, der erzählte, dass er 1995 die Band verpasst hat, da es ihm seine Eltern verboten haben. Genug davon, alle Sänger haben abgeliefert, die Bandmitglieder an den Instrumenten sowieso. Der Sound ist einfach zwischen all der Härte unglaublich groovig. Das Publikum inkl. des ehemaligen Sängers von War from a Harlots Mouth war auch voll dabei und vor der Bühne war eine große Traube. Stage Dives, Mosh, alles top. Es war sicherlich etwas Einzigartiges und ich hatte nicht allzu hohe Erwartungen, aber es war top. Manche Leute meinten im Nachhinein sogar besser als mit dem Original Sänger.

Disembodied - Der Hauptgrund für meine Anreise und, obwohl der Samstag insgesamt besser war, auch im Nachhinein betrachtet das beste Set. Ohne diese band gäbe es Code Orange in der heutigen Form nicht. Die Songs klingen wie die der Band aus Pittburgh, die ja mittlerweile für den Grammy nominiert wurde, nur deutlich rauer und nicht so glattproduziert. Wobei man eigentlich eher sagen muss, dass Code Orange die glattproduzierte Version von Disembodied sind. Die Songs haben viele Tempowechsel, heftige Moshparts und sich durchweg wütend. Die Leute haben es ab Sekunde 1 mit Mosh, Stage Dives und Singalongs gedankt. Es war ein würdiges Ende, bockstark. Hoffentlich dar ich die nochmal sehen. Nach Earth Crisis und Chokehold darf das Fluff hier gerne mal seine Fühler ausstrecken.


Fazit:
Gut orgainisiertes Festival, welches voll und ganz im Zeichen des 90s Metalcore/Hardcore Revivals stand. 2019 soll es eine weitere Version geben. Bei entsprechendem Line Up kann ich mir gut vorstellen, dass ich wieder anwesend bin.
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fipsi
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Re: Festivalberichte

Beitrag von fipsi » Do 18. Jan 2018, 17:31

Hier ist noch ein kleiner Bericht zum Norður og Niður Festival von Sigur Rós.

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slowdive
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Re: Festivalberichte

Beitrag von slowdive » Do 18. Jan 2018, 20:13

fipsi hat geschrieben:
Do 18. Jan 2018, 17:31
Hier ist noch ein kleiner Bericht zum Norður og Niður Festival von Sigur Rós.
Schön geschrieben! Macht Lust.

Im Abschnitt über Mary Lattimore fehlt übrigens ein ü beim für.

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SammyJankis
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » So 11. Feb 2018, 11:06

Ich war Freitag und Samstag beim Frost Punx Picnic im AZ Mülheim, eine Veranstaltung, die schon einige Jahre stattfindet. Hab es nie geschafft, die Veranstaltung zu besuchen, aber dieses Jahr passte es mal. Location ist wie gesagt das AZ Mülheim, fußläufig keine 10 Minuten vom HBF entfernt, also die perfekte Anbindung. Neben dem Eingangsraum (Kneipenbereich) und der Konzerthalle wurde auch die große Halle genutzt als Aufenthaltsraum/Merchraum/Schlafraum. Jeden Tag gab es veganes Essen zu fairen Preisen. Über Getränkepreise braucht man so oder so nicht reden. Es war extrem voll. So voll hab ich den Laden noch nicht gesehen. Im Prinzip waren so viele Leute da, dass der Konzertraum aus allen Nähten geplatzt wäre, wenn sich alle Leute gleichzeitig dafür entschieden hätten, das laufenden Konzetr zu gucken. Dazu kam es aber nie. Das meisten Leute nutzten die Veranstaltung wohl eher zum Abhängen und Freunde treffen. Alles schön und gut. 15 Euro für 13 Bands is auch astrein. Publikum bestand zu 95 % aus (Crust-) Punks und es wurde durchweg viel getrunken, was dazu führte, dass Freitags schon vor Beginn der ersten Band Leute sich im Vorraum wahlweise übergaben oder schliefen. Am Samstag war es dann deutlich gesitteter, es schienen viele Leute mit ihrem Kater zu kämpfen. Kommen wir zu zwei Sachen, die mich ziemlich gestört haben und die auch der Grund sind, weshalb ich es mir genau überlegen werde, ob ich mir das Ganze nochmal antue: 1. Das Rauchen. Gefühlt jeder hat dort gequalmt und ich habe das Gefühl, dass der Geruch des Rauchs nie wieder aus meinen Klamotten rausgehen wird. 2. Der Müll, es lagen überall Flaschen herum, völliges Chaos. Naja, nun zu den Bands:


Freitag:

No Sun Rises - Solider, hipper Black Metal Einstieg in den Abend. War soweit in Ordnung. Klar, gibt es hier und da noch einiges zu tun, aber die Band hat Potential. Einer der besseren Auftritte des Wochenendes.

Matrak Attakk - Die erste von vielen Bands mit weiblichem Gesang. Ein Sound irgendwo zwischen Grindcore und Anarcho Punk. Zwischendurch gab es auch ein Feature von einem mir unbekannten Herren. Hat mich insgesamt auch ganz gut unterhalten.

Brink of Despair - Ziemlich langweiliger Schrammels Punk. Wurde aber ziemliche abgefeiert.

Aargh Fuck Kill - Es wurde noch schrammliger, aber die Band konnte mich dann wieder mehr unterhalten.

Visions of War - Siehe Brink of Despair. Haben sich auch einige Mitglieder geteil inklusive Sänger.

Stasis - Sound wurde wieder etwas grindiger. War ein solider Abschluss.


Samstag:

Bronco Libre - Stinknormaler Punk Rock. Solide, mehr auch nicht.

Gewaltbereit - Es wurde wieder schrammliger, aber die Band hat das Publikum und mich eigentlich ganz gut abgeholt. Unterhaltsame halbe Stunde.

Nocturnal Scum - Keine Ahnung, was das jetzt genau sein sollte/wollte, aber es ist völlig an mir vorbei gegangen. Wieder irgendein Punk/Grindcore/Crust Shit.

Bastard Royality - Es wurde wieder etwas punkiger, aber nicht unbedingt gut. Solide Sache, ging aber an mir vorbei.

Weak Ties - Die einzige Band, die ich im Vorfeld schon einmal gesehen hatte und auch der beste Auftritt des Festival. Astreiner Grindcore mit einer Dame am Mikro. Eine fiese Stimme trifft auf wütendes Geballer. Wird weiter ausgecheckt.

Lux - Riot Girl Punk aus Spanien. War ganz fresh, aber leider mit großen technischen Probleme und ständigen Mikroausfällen. Hat die Show etwas versaut.

Appendix - Von vielen heiß erwartet, ging an mir vorbei. War halt Punk Rock, nichts Besonderes.
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Tambourine-Man
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Tambourine-Man » So 11. Feb 2018, 13:05

SammyJankis hat geschrieben:
So 11. Feb 2018, 11:06
[...] Publikum bestand zu 95 % aus (Crust-) Punks und es wurde durchweg viel getrunken, was dazu führte, dass Freitags schon vor Beginn der ersten Band Leute sich im Vorraum wahlweise übergaben oder schliefen. Am Samstag war es dann deutlich gesitteter, es schienen viele Leute mit ihrem Kater zu kämpfen. Kommen wir zu zwei Sachen, die mich ziemlich gestört haben und die auch der Grund sind, weshalb ich es mir genau überlegen werde, ob ich mir das Ganze nochmal antue: 1. Das Rauchen. Gefühlt jeder hat dort gequalmt und ich habe das Gefühl, dass der Geruch des Rauchs nie wieder aus meinen Klamotten rausgehen wird. 2. Der Müll, es lagen überall Flaschen herum, völliges Chaos. Naja, nun zu den Bands:
Geil, dass das nicht auf der Liste von Dingen, die dich gestört haben, steht. Das ist eben Punk Rock :grin:
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SammyJankis
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Di 20. Mär 2018, 09:14

Faster & Louder

Ich war am Samstag beim Faster & Louder, welches trotz Namen wie Pitfest den Preis für den dämlichsten Festivalnamen gewinnt. Soweit ich weiß ist es quasi das alte Speedfest (Die Namen werden nicht besser.) in neuem Gewand. Für das Booking sind auch wieder Leute von Peter pan Speedrock (Die Zusammenhänge sind offensichtlich) verwantwortlich, welches es sich nicht haben nehmen lassen, jede Band auf den Bühnen einzeln anzukündigen. Das Ganze fand in Eindhoven im Klokgebouw statt, also an selber Stelle wie das The Sound of Revolution im November. Hier gab es allerdings nur zwei Bühnen, dafür gab es in einer Halle noch einen Indoor Motorcross Parkour. :lolol: Hier gab es ab und an Rennen, bei denen für mich allerdings nie klar war, wer eigentlich gewonnen hat, ob es überhaupt um irgendetwas geht und wieso immer alle im Matsch stecken bleiben. Naja, immerhin war es mit vielleicht 2000 Leuten doch nur angenehm gefüllt. Kein Vergleich zum November. Das Publikum bestand vor allem aus richtigen Rock n Rollern, dementsprechend wurde viel Bier konsumiert. Nach meinem Gefühl und ein paar Shirts zu urteilen gab es auch einige Grauzonen bzw rechte Vollidioten. Die konnten dann auch passenderweise Empire Falls 7 Inches an einem Stand kaufen. Alles sehr sympathisch bis herihin. Achja, Essen gab es auch, fleisch und vegan, alles okay. In diesem Raum gab es auch noch ein DJ Pult, auf dem die größten Hits der 70er, 80er und 90er aufgelegt wurde, sehr oft David Haselhoff, sowie diverse holländische Schlager. War für viele Leute nach meinem gefühl das Highlight der Veranstaltung. Und die Merchbereich waren absolut schwachsinnig platziert, sodass in einer Halle die Band nicht mal Merch aufgebaut haben. Nun zu den Bands, ich mach es kurz:

Night Viper - Rock n Roll, war nicht der Rede Wert.

Coffin Nails - Psychobilly, diese Musik macht für mich keinen Sinn. Ich kann dem absolut nichts abgewinnen. Schlimm.

Swedish Death Candy - Psychodelic Rock, das war ganz interessant, zumindest teilweise. Also nichts, was ich mir auf Platte geben würde und ich wäre auch weit davon entfernt, eine Soloshows zu besuchen, aber für einen Festivalauftritt war es okay. Eine der besseren Sachen an diesem Tag.

Cannabis Corpse - Death Metal Band mit Mitgliedern von Municipal Waste, die Songs von den Cannibal Corpse mit anderen Texten covern, natürlich geht es um Weed. War doch recht unterhaltsam. Leider bin ich nicht der große Cannibal Corpse Fan. Da gibt es doch coolere Death Metal Bands, aber trotzdem, solide Unterhaltung.

Easy Action - Zweitband von Negative Approach Mitglieder, öder Rock n Roll/Punk Mix. Waren auch dezent angepisst, weil sich niemand für sie interessiert hat.

Guitar Wolf - Garage Rock/Rockabilly aus Japan. Öde.

Mad Sin - Psychobilly, sogar schon mal gesehen. Damals öde, heute öde, immer öde.

Violation of Trust - Hardcore aus Holland, noch nie gehört, klang wie Born From Pain. Klar, mit der Musik kann ich mehr anfangen, aber es war im Prinzip nichts Besonderes.

Slapshot - Im Prinzip das gleiche wie beim The Sound of Revolution. Langweiliger Oi Punk beeinflusster Hardcore. Auf großer Bühne noch mieser. Brauch ich nicht noch einmal.

Schirenc Plays Pungent Stench - Solider Detah Metal, nicht mehr, nicht weniger.

The Goddamn Gallows - Habe schon wieder vergessen, was die genau gemacht haben, aber ich weiß noch, dass es mir mittlerweile nach 6531 unspannenden Bands egal war.

The Nomads - Punk Rock aus Skandinavien. Waren okay.

Entombed A.D. - Einer der besten Auftritte des Tages. Gutes Death Metal Geballer. Die Namensgebung ist natürlich mal wieder sehr peinlich mit dazugehörigem Rechtsstreit, aber das kennt man ja mittlerweiel von Gorgoroth oder Black Flag. Rechtsstreitigkeiten um Bandnamen sind auf jeden Fall richtig Metal. Sound natürlich trotzdem gut. Hatte Spaß.

The Monsters - Highligth des Sets war das Intro. "Dreams", der Titelsong des Films "La Boom" :D, danach ging es steil bergab mit 08/15 Punk Rock.

The Exploited - Joa, die wurden abgefeiert, aber nicht von mir. Die Band war mir immer egal, hat sich nach diesem Auftritt nicht geändert. Klar waren die für die ganze Punkszene sehr wichtig, aber ovn ihren Glanzzeiten sind sie doch weit entfernt.

Negative Approach - Mal wieder eine Hardcore Band, tatsächlich noch nie gesehen, aber muss nach diesem Auftritt auch nicht noch einmal sein. Die STimme des Sängers gefällt mir absolut nicht.

High on Fire - Bester Auftritt des Tages, mit Abstand. Auch wohl die Band mit den anspruchvollsten Songs. Da kratzen die Tracks auch mal an der Achtminutenmarke. Der Stoner Metal stach natürlich auch heraus. Sound hätte besser sein können, hat aber trotzdem noch geballert wie sonst was und Matt Pike is einfach ne coole Sau. Es war leider nicht mehr so viel los vor der Bühne, aber für die Leute, die da waren, war es wohl das Highlight. "Snakes for the Devine" zum Abschluss top. Hat Spaß gemacht. Freue mich nun auf Sleep im Juni.


Fazit:
Joa, ich hab zwar "nur" knapp 27 statt 42 Euro bezahlt, aber auch das war im Nachhinein betrachtet zu viel. Natürlich hatte ich im Vorfeld damit gerechnet, dass es viel gibt, was mir generell nicht gefällt, aber dass es so schlimm werden würde. Meine Güte. Nie wieder. Auch das Publikum hat seinen Teil dazu beigetragen. Hätte ich mir mal lieber sparen sollen und wäre stattdessen zu Waka Flocka Flame oder zur letzten Son Lun Show gegangen.
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TP4L
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Re: Festivalberichte

Beitrag von TP4L » Do 5. Apr 2018, 20:13

Am Osterwochenende war ich auf dem ersten Festival für mich dieses Jahr :headbang: auf dem easter cross in Oberndorf.
Headliner waren Eskimo Callboy und Swiss & die Andern.
Am ersten Tag war ich wohl zu lange vor der Halle mit Alkohol beschäftigt, denn als meine Gruppe sich aufraffen konnte um in die Halle zu gehen waren bereits alle stoffbändchen weg, für jemanden wie mich, der die Dinger jahrelang am Arm lässt war das schon ziemlich blöd. Aber egal. Die erste Band die ich gesehen habe war to the Rats and Wolves. Kann ich nicht mehr viel dazu sagen weil ich nicht mehr viel davon weiß, außer dass ich es geil fand. Hab während dem Konzert meine Freunde verloren und vier der Halle suchen müssen, hab es dann erst wieder zu Eskimo Callboy zurück geschafft. Hätte ich mir auch sparen können. Am nächsten Tag mussten Rogers ihren Auftritt absagen, da sich der Schlagzeuger backstage das Bein gebrochen hatte. War dann erst wieder zu den Blackout Problems vor der Bühne, die wieder einen wahnsinns Auftritt hingelegt haben. Danach Any Given Day aufgrund von Beziehungsproblemen meiner besten Freundin verpasst und erst zu swiss wieder zurück. Finde diese Band einfach hammer und der Auftritt war das erwartete Highlight für mich. Gänsehaut bei seiner anti-Rassismus Ansage inklusive. Danach noch n bild mit swiss gemacht und dann wars auch schon vorbei, alles in allem ein gelungener Festivalauftakt.
Easter Cross Festival 2016, 2017, 2018
Southside Festival 2016, 2017, 2018
KuRT Festival 2016, 2017, 2018
Helene Beach Festival 2016
Mini Rock Festival 2016, 2017, 2018
Rock im Park 2017
Happiness Festival 2017, 2018
U & D Lindau 2017

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SammyJankis
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Di 24. Apr 2018, 00:19

Ich war am Sonntag auf dem Limburg Hardcore Fest in einem Jugendzentrum in Tongeren in Belgien. Habe das Festival bereits vor zwei Jahren besucht. Damals noch an anderer Stelle. Dank Problemen mit der Navigation und falschen Angaben sind wir auch erstmal zur alten location gefahren in Genk. :lolol: Der Umweg hielt sich allerdings in Grenzen, sodass wir doch noch pünktlich zur ersten Band da waren, die wir sehen wollten. Das Jugendzentrum war auch eine nette Location mit insgesamt zwei Bühnen, mehr oder weniger improvisiert. Leider war es nicht alles andere als voll. Da hätte ich doch mit mehr gerechnet. Auf der anderen Seite spielen No Warning diese Woche noch zweimal im Umkreis. Eine Tour ist halt doch etwas anderes als Exklusiv Shows, zu denen die Leute von überall anreisen. Naja, die ersten drei Bands hab ich verpasst. Los ging es dann für mich gegen 16 Uhr.

Deconsecrate - H8000 Metal/Hardcore. Alle Instrumentalisten hatten Sturmhauben auf und generell war alles recht düster gehalten. Der Sound ist natürlich böse in bester H8000 Tradition. Leider war kaum jemand im Raum. Schon etwas traurig. Set war trotzdem besser als das vor einigen Jahren in Antwerpen.

Lotus - Dieses Jahr bereits einmal gesehen vor Incendiary. Heute war es etwas schlechter als damals in Mol. Der Sound ist aber weiterhin in Ordnung. Etwas chaotischer Hardcore, die Band macht sich.

Higher Power - Jubiläum, mein 10. Gig der Band. Gehörte allerdings zu den mieseren, die ich gesehen habe. Der Sound war vor allem zu Beginn eine Zumutung. Sehr schade. Dafür gab es wenigstens endlich mal etwas Bewegung. Außerdem gab es it "Reflect" direkt meinen Lieblingstrack als Opener.

Bitter Youth - Schneller, old-schooliger, aber trotzdem moshlastiger Hardcore aus England. Solider Gig. Sehr junge Truppe, aber mittlerweile auch schon einige Jährchen dabei. Es gibt auch stetig neuen Content. Der Band kann man auf jeden Fall nicht vorwerfen, dass sie sich nicht den Arsch aufreißen. Gestern war leider auch wenig los und ich kann leider auch den Termin in Essen nicht mitnehmen, aber die Tour mit Drug Control im Sommer wird angepeilt.

Broken Teeth - Bis zu diesem Zeitpunkt die Band, bei der am meisten los war, auch wenn dies im Vergleich zu anderen Shows verhältnismäßig ruhig war. Setlist war das, was man seit dem Release den Albums geboten bekommt. Die alten Songs sind immer noch die, die für Stimmung sorgen. Die Band macht in meinen Augen recht einfache Mucke, kein Vergleich zu Higher Power, die technisch deutlich ausgereifter sind, aber live ist es doch immer wieder unterhaltsam.

The Setup - Öde Band, bei der ich nicht verstehe, warum es die überhaupt noch gibt und wer sich für diese Band interessiert. Alle Menschen, mit denen ich mich über diese Band unterhalten habe, finden sie schlecht. 10 Minuten geguckt. Es hat sich nichts an meiner Meinung geändert.

No Turning Back - Hier ist bei mir mittlerweile die Luft etwas raus, ähnlich wie bei Risk It. Die Sets sind nicht schlecht, aber ich habe die Truppe schon so oft gesehen, dass ich kaum noch Elan verspüre, den Sets meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Show war an sich okay. Standardset. Da muss ich auch sagen, dass da natürlich auch viele Randomsongs von neueren Alben dabei sind. Das alte Zeug gefällt mir doch besser.

Giver - Solides Set im Stile von Dead Swans. Hat mir sogar besser gefallen als die Release Show, aber so richtig warm werde ich mit der Band leider nicht.

No Warning - Natürlich der Hauptgrund für mein Kommen. Die Songs sind einfch mächtig. Setlist war ein Mix aus "Ill Blood" und "Torture Culture", fand ich gut. Das Publikum war leider nicht so eskalativ drauf, wie ich es erhofft habe. Da gibt es noch deutliches Steigerungspotential, aber ich bin da guter Dinge, da bspw. bei Free die Belgien Show auch die mieseste war und in Essen dann die Hölle los war. Außerdem gibt es diese Woche noch Cold World oben drauf. Naja, gegen Ende hin wurde dann doch hart gemosht und "Short Fuse" als letzter Song hat gut abgerissen. Hat im Endeffekt doch Spaß gemacht.

Fazit:
Insgesamt eine gute organisierte Veranstaltung, die eigentlich nur unter zu wenigen Zuschauern gelitten hat. Wüde bei entsprechend gutem Line Up auch wieder hin.
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Unterfangen
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Unterfangen » Di 24. Apr 2018, 07:40

SammyJankis hat geschrieben:
Di 24. Apr 2018, 00:19
Ich war am Sonntag auf dem Limburg Hardcore Fest in einem Jugendzentrum in Tongeren in Belgien. Habe das Festival bereits vor zwei Jahren besucht. Damals noch an anderer Stelle. Dank Problemen mit der Navigation und falschen Angaben sind wir auch erstmal zur alten location gefahren in Genk. :lolol: Der Umweg hielt sich allerdings in Grenzen, sodass wir doch noch pünktlich zur ersten Band da waren, die wir sehen wollten. Das Jugendzentrum war auch eine nette Location mit insgesamt zwei Bühnen, mehr oder weniger improvisiert. Leider war es nicht alles andere als voll. Da hätte ich doch mit mehr gerechnet. Auf der anderen Seite spielen No Warning diese Woche noch zweimal im Umkreis. Eine Tour ist halt doch etwas anderes als Exklusiv Shows, zu denen die Leute von überall anreisen. Naja, die ersten drei Bands hab ich verpasst. Los ging es dann für mich gegen 16 Uhr.

Deconsecrate - H8000 Metal/Hardcore. Alle Instrumentalisten hatten Sturmhauben auf und generell war alles recht düster gehalten. Der Sound ist natürlich böse in bester H8000 Tradition. Leider war kaum jemand im Raum. Schon etwas traurig. Set war trotzdem besser als das vor einigen Jahren in Antwerpen.

Lotus - Dieses Jahr bereits einmal gesehen vor Incendiary. Heute war es etwas schlechter als damals in Mol. Der Sound ist aber weiterhin in Ordnung. Etwas chaotischer Hardcore, die Band macht sich.

Higher Power - Jubiläum, mein 10. Gig der Band. Gehörte allerdings zu den mieseren, die ich gesehen habe. Der Sound war vor allem zu Beginn eine Zumutung. Sehr schade. Dafür gab es wenigstens endlich mal etwas Bewegung. Außerdem gab es it "Reflect" direkt meinen Lieblingstrack als Opener.

Bitter Youth - Schneller, old-schooliger, aber trotzdem moshlastiger Hardcore aus England. Solider Gig. Sehr junge Truppe, aber mittlerweile auch schon einige Jährchen dabei. Es gibt auch stetig neuen Content. Der Band kann man auf jeden Fall nicht vorwerfen, dass sie sich nicht den Arsch aufreißen. Gestern war leider auch wenig los und ich kann leider auch den Termin in Essen nicht mitnehmen, aber die Tour mit Drug Control im Sommer wird angepeilt.

Broken Teeth - Bis zu diesem Zeitpunkt die Band, bei der am meisten los war, auch wenn dies im Vergleich zu anderen Shows verhältnismäßig ruhig war. Setlist war das, was man seit dem Release den Albums geboten bekommt. Die alten Songs sind immer noch die, die für Stimmung sorgen. Die Band macht in meinen Augen recht einfache Mucke, kein Vergleich zu Higher Power, die technisch deutlich ausgereifter sind, aber live ist es doch immer wieder unterhaltsam.

The Setup - Öde Band, bei der ich nicht verstehe, warum es die überhaupt noch gibt und wer sich für diese Band interessiert. Alle Menschen, mit denen ich mich über diese Band unterhalten habe, finden sie schlecht. 10 Minuten geguckt. Es hat sich nichts an meiner Meinung geändert.

No Turning Back - Hier ist bei mir mittlerweile die Luft etwas raus, ähnlich wie bei Risk It. Die Sets sind nicht schlecht, aber ich habe die Truppe schon so oft gesehen, dass ich kaum noch Elan verspüre, den Sets meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Show war an sich okay. Standardset. Da muss ich auch sagen, dass da natürlich auch viele Randomsongs von neueren Alben dabei sind. Das alte Zeug gefällt mir doch besser.

Giver - Solides Set im Stile von Dead Swans. Hat mir sogar besser gefallen als die Release Show, aber so richtig warm werde ich mit der Band leider nicht.

No Warning - Natürlich der Hauptgrund für mein Kommen. Die Songs sind einfch mächtig. Setlist war ein Mix aus "Ill Blood" und "Torture Culture", fand ich gut. Das Publikum war leider nicht so eskalativ drauf, wie ich es erhofft habe. Da gibt es noch deutliches Steigerungspotential, aber ich bin da guter Dinge, da bspw. bei Free die Belgien Show auch die mieseste war und in Essen dann die Hölle los war. Außerdem gibt es diese Woche noch Cold World oben drauf. Naja, gegen Ende hin wurde dann doch hart gemosht und "Short Fuse" als letzter Song hat gut abgerissen. Hat im Endeffekt doch Spaß gemacht.

Fazit:
Insgesamt eine gute organisierte Veranstaltung, die eigentlich nur unter zu wenigen Zuschauern gelitten hat. Wüde bei entsprechend gutem Line Up auch wieder hin.
Mist, ich wollte auch hin, aber hatte es irgendwie aus den Augen verloren :(

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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Di 24. Apr 2018, 08:34

Unterfangen hat geschrieben:
Di 24. Apr 2018, 07:40
Mist, ich wollte auch hin, aber hatte es irgendwie aus den Augen verloren :(
Diesen Samstag ist das Northcote Festival in Dordrecht in den Niederlanden. Das hat ein ähnliches Line Up inkl. der No Warning/Higher Power Tour + zusätzlich noch Cold World. Dazu dann noch u.a. AYS, Slope, Hawser, etc. Habe da auch die Hoffnung, dass mehr Leute da sind und generell mehr los ist.
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Unterfangen » Di 24. Apr 2018, 08:38

SammyJankis hat geschrieben:
Di 24. Apr 2018, 08:34
Unterfangen hat geschrieben:
Di 24. Apr 2018, 07:40
Mist, ich wollte auch hin, aber hatte es irgendwie aus den Augen verloren :(
Diesen Samstag ist das Northcote Festival in Dordrecht in den Niederlanden. Das hat ein ähnliches Line Up inkl. der No Warning/Higher Power Tour + zusätzlich noch Cold World. Dazu dann noch u.a. AYS, Slope, Hawser, etc. Habe da auch die Hoffnung, dass mehr Leute da sind und generell mehr los ist.
Danke für den Tipp! Wenn ich eine Begleitung finde, werde ich da wohl hinfahren :)

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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Mo 30. Apr 2018, 21:01

Ich war am Samstag auf dem Northcote Festival in Dordrecht in der Nähe von Rotterdam. Die Veranstaltung gibt es glaube ich bereits seit 2013, habe sie 2014 und 2017 besucht. Das Ganze findet in einem hochmodernen Veranstaltungskomplex ab mit mehreren Hallen, von denen zwei abwechselnd bespielt wurden. Dieses Mal wurde allerdings eine neue Halle bespielt, die aich deutlich besser für Shows geeignet war als die andere bespielte Halle, die sonst als Halle für die großen Acts diente. Habe nicht wirklich verstanden, warum in all den jahren immer auf die Halle mit der höchsten Bühne zurückgegriffen hat. Ansonsten muss man sagen, dass alles gut organisiert war und die Veranstaltung pünktlich zu Ende war. Ansonsten sei noch erwähnt, dass auch die lokale Kölner Prominenz anwesend war. Vielleicht kennt hier jemand Big Mike aka Big Ballermike oder Mike Ballermann? Der Dude war auf jeden Fall standesgfemäß in Muskelshirt und Joggingpeitsche am Start und hat beängstigend hart abgemosht bei den letzten Bands. Die ersten zwei Bands haben wir aufgrund von später Anreise verpasst.

Rites - Female Fronted Punk Rock/Harcore. War okay, aber nicht weiter erwähnenswert.

Peace of Mind - Letzte Woche erst gesehen. War dieses Mal deutlich besser, vielleicht sogar der beste Gig, den ich bisher von den Jungs gesehen habe. Wie bereits gesagt ist es solider, moderner Hardcore. Dieses Mal wurde aber schon zu früher Stunde hart gemosht und Zum Glück wurde das Broken Teeth Cover wieder aus der Setlist entfernt.

Deathtrap - Eine Hardcore Band, die lieber eine Metalband wäre. Ein Gitarrist könnte auch locker bei Steel Panther spielen und der Sänger besticht durch eine fresh Franzenlederweste. Nicht mein Fall, aber der Sound ist mächtig und ich bin echt gespannt auf die neue EP. Kann eigentlich nur gut werden. Das Publikum war auch voll dabei, sowohl bei der Textischerheit als auch beim Mosh.

Slope - Nach der etwas enttäuschenden Show letzte Woche vor Blacklisted gab es diese Woche wieder das gewohnte Bild. Die Leute fressen den Sängern aus der Hand, Singalongs, Stagedives und Mosh. Alles was das Hardcore Herz begehrt. Sehr gute Show. Im Moment wohl die Hardcore Band in Deutschland neben Spirit Crusher.

xViciousx - Ewig nicht gesehen, machen aber immer noch genau die Musik, die ich im Kopf hatte, sprich Ultrastumpf Beatdown. Natürlich sind die Leute demengtsprechend eskaliert. Musikalisch ist das natürlich gar nicht, aber live durchaus mit unterhaltsamen Momenten. Höhepuntk war wohl das Shattered Realm Cover, natürlich "All Will Suffer". Im Prinzip machen die Jungs einen netten Eindruck und irgendwie passt diese Mucke auch gar nicht zu denen. Naja, zum Abschluss gab es noch ein A capella Spice Girls Cover der beiden Sänger. Großartig.

Hawser - Die Band kommt aus Dordrecht und hat dementsprechend Heimspiel. Das wurde auch deutlich bei den überschwänglichen Publikumsreaktionen. Keine Frage, die Band ist cool und hat sich acuh durchaus mit diversen Metalanleihen auf dem neuen Album musikalisch weiterentwickelt. Aber dass die Band hier so abgefeiert wird überrascht mich immer wieder. Leider ist dem Sänger zum Ende hin die Stimme etwas abhanden gekommen, aber ansonsten war es ein astreiner Gig.

AYS - Deutlich düster als alle anderen Bands an diesem Tag.Ein wüstes Geballer im Stil von Rise and Fall. Es war zu Beginn noch nicht so viel los, später dann doch immer mehr. Klar, kein Vergleich zu den Shows in Düsseldorf und Köln letztes Jahr, aber doch besser als erwartet. Ansonsten ist der Sänger mal wieder in einer völlig anderen Welt gewesen. Ein kleiner Auszug der Ereignisse: Spuckt in sein Bier, rennt mit seinem Mikroständer bedrohlich über die Bühne, überkippt sich mit dem angesprochenen Bier, kippt später Wasser nach (man muss cih ja reinigen), fliegt aufgrund der nun völlig nassen Bühne übelst auf die Fresse, bleibt erstmal liegen, wirft anschließend sein Mikro Weg und schreit nur noch ohne Mikro, hebt dabei eine Monitorbox hoch. Man muss es nicht verstehen, aber es ist auf eine strange Art und Weise ziemlich unterhaltsam.

Cold World - Man Fanboy Herz schlug natürlich hoch nach der Bestätigung. Die Show war insgesamt gut, aber noch mit Luft nach oben. Trotzdem natürlich mit vielen Singalongs und teilweise auch hartem Mosh. Es gab eigentlich ein Standardset, bei dem die "Ice Grillz" fast komplett gespielt wird. Gut so, ist und bleibt der beste Output der Band. Ansonsten muss man noch positiv hervorheben, dass die Samples eingespielt wurden, was mich vor allem bei "Can it be so simple" sehr gefreut hab, da das Sample einfach nur cool is.

Higher Power - Gute Show, deutlich besser als letzte Woche, aber sicherlich kein Vergleich zu den Shows auf dem Outbreak. Die Leute hatten Bock, was sich vor allem in Mosh äußerte. Ansonsten bleibt hier immer wieder festzuahlten, dass die Stimme speziell ist, da spalten sich die Geister. Ich bin Fan und werde hoffentlich dieses Jahr auch noch den ein oder anderen Gig mitnehmen können.

No Warning - Nerdiges Seen Live Listen Jubiläum, die 100. Band, die ich mindestens 5x gesehen habe und es war dem würdig. Im Vergleich zu Cold World gab es weniger Singalongs, aber dafür sehr harten Mosh. Der Sänger war irgendwie ziemlich dicht und auch sehr angepisst von einem Besucher. Hatte etwas Schiss, dass die Situation eskalieren würde, aber war dann doch soweit okay. Ansonsten ist wieder deutlich geworden, dass es von der Band einfach nur ein Überalbum gibt und der Rest etwas abfällt. Das merkt man auch der Crowd an. "Short Fuse" war heute wieder der letzte Song, völlige Eskalation. So soll es sein.

Fazit - Eine runde Sachen mit Luft nach oben, aber es hat sich gelohnt. Bei entsprechend gutem Line Up werde ich wohl auch 2019 wieder hin. Der Preis war mit 20 Euro im VVK auch günstig. Da kann niemand meckern.
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Flecha » Fr 11. Mai 2018, 22:24

Was ich zum Desertfest Berlin ins Magazin geschrieben habe (da auch mit Bilders):
http://magazin.festival-community.net/f ... erlin-2018

Flackernde Lichter, dicke Luft, Publikum und Band von Rauch umhüllt – es ist richtig, richtig warm. Auf der Bühne erscheint Matt Pike, spielt die ersten Takte des kolossalen Sons of Thunder und versetzt die wartende Menge damit auf einen Schlag in Ekstase. Noch haben sie nicht genug bekommen vom donnernden Schlagzeug, frickeligen Soli und groovigen Basslines – das Publikum des Desertfest Berlin 2018 verwandelt die Arena in ein Tollhaus.

Pike und seine Band High on Fire sind eines der großen Highlights bei der diesjährigen Ausgabe des Desertfests. Bis zu 4.000 Besucher konnten die Veranstalter in diesem Jahr in die Hauptstadt locken. Ein neuer Rekord für das Berliner Festival, das Ableger in London und Antwerpen hat, und sich der vollen Bandbreite von Genres wie Stoner, Doom, Psychedelic und Sludge verschrieben hat.

Veranstaltungen dieser Art haben in den vergangenen Jahren ohnehin einen extremen Beliebtheitsschub erfahren – ob Freak Valley in Netphen-Deuz, Stoned From The Underground in Erfurt oder Krach am Bach in Beelen. Das Desertfest hat jedoch seinen ganz besonderen Reiz, denn es verbindet die Musik mit dem urbanen Berlin und dessen diverser Bevölkerung. Bereits seit 2012 versammeln sich Jahr für Jahr Metal-Fans, Alt-Rocker, Hippies und Hipster, um drei Tage bei Bier, nahezu garantierten Sonnenschein und ab und an ein wenig Sweet Smoke der Musik zu frönen.

Das neue Umfeld im Stadtteil Alt-Treptow bietet nun eine interessante Mischung aus industriellem Umfeld der heute unter Denkmalschutz gestellten ehemaligen Halle der Allgemeinen Berliner Omnibus AG und Spree. Es passt perfekt zum Retro-Vibe vieler der geladenen Bands.

Zuvor fand das Desertfest Berlin im Astra an der Warschauer Brücke statt. Auch das RAW-Gelände mit den vielen Gleisen bot perfektes Ambiente. Nachdem sich das Festival etabliert hatte, dürfte der Club letztlich wohl einfach zu klein geworden sein. Ausverkauft war das Desertfest in den vergangenen Jahren eigentlich immer. Bei den Stoner-Urvätern Sleep im Vorjahr drohte der Hauptraum aus allen Nähten zu platzen. Das dürfte in der Arena auf Jahre hinweg nicht passieren, sofern nicht gerade Black Sabbath dort irgendwann noch einmal auftreten sollten.

Der Sound? Stellenweise problematisch

Aber so schön wie sie ist, bietet die Arena einen entscheidenden Nachteil: den Sound. Insbesondere am ersten Festivaltag ist dieser auf der Hauptbühne kaum auszuhalten: Zu leise, zu blechern, zu wenig ausgesteuert, was gerade Genre-Legenden wie Monster Magnet überhaupt nicht gerecht wird. Immerhin kann der Veranstalter an den Folgetagen etwas Abhilfe schaffen. Die Virtuosität der HeavyPsych-Band Elder oder die rotzigen Ausbrüche von EyeHateGod-Sänger Mike Williams gehen glücklicherweise nicht im Sound-Brei unter.

Besser läuft es auf der kleinen Bühne, der SideStage, die beim Desertfest abwechselnd mit der MainStage bespielt wird, weshalb es zu keinerlei Überschneidungen kommt. Die Stoner-Doom-Legenden Weedeater sorgen hier für den vielleicht besten Auftritt des Festivals. Mit einfachsten Mitteln – Groove, Druck, und “Dixie” Collins’ Gekeife – schafft es die Band aus North Carolina eine unglaublich dichte und intensive Stimmung zu erzeugen. An einigen Stellen entsteht vor der recht kleinen Stage ein erstaunlich großer Moshpit, an anderen werden die Köpfe im Takt genickt. Weedeater nehmen das Publikum so oder so in ihren Bann.

Ach darüber hinaus ist die SideStage größtenteils ein Genuss: Monolord zelebrieren dort ihre drückenden Doom-Riffs, Yuri Gagarin entführen das Publikum mit ihrem Space Rock in fremde Galaxien und Jex Thoth vertreiben mit ihrem okkulten Ritual und viel, viel Rächerwerk die Geister, die das fröhliche Happening stören wollen. Und ist ist die Stimmung auch durchweg gut und friedlich, ob nun vor der Bühne, beim Karaoke-Singen, der verlosten Schiffsfahrt auf der Spree oder beim Essen in der Sonne im Festival-Innenhof.

Das Desertfest als Szene-Get-Together

Apropos Essen! Eigentlich muss man es als Nachteil betrachten, dass das Desertfest nicht mehr direkt am Herzschlag von Friedrichshain mit all seiner kulinarischen Vielfältigkeit stattfindet. Die Veranstalter haben aber vorgesorgt. Diverse Foodtrucks sorgen im Innenraum des Arena-Geländes für volle Mägen: Ob Pizza direkt aus dem Steinofen, Burger oder Thai-Pfanne – im Grunde ist für jeden Geschmack etwas dabei, von Fleisch über vegetarisch bis vegan geht alles.

Hier zeigt sich dann auch, wie nah sich die Bands noch an der Szene befinden. Da trifft man Elder – seit Jahren Stammgäste beim Desertfest Berlin – zum kurzen Schnack, Planet of Zeus am Bierwagen und Horisont mit einer halben Pizza pro Bandmitglied mit den Beinen über der Spree baumelnd. Hier ein Foto, da ein Autogramm, zu aufdringlich wird von den Besuchern aber niemand.

Ein musikalisches Highlight gibt es zum Abschluss auf der kleinen Bühne: Haik, quasi eine Berliner Supergroup um Dÿse-Gitarrist Andrej An3 Dietrich, Rotor-Pilot Tim Menzel, Ohrbooten/Alligatoah/Lexy-K & Paul-Drummer Onkel und Ruffcats-Basser Joh Weisgerber, spielen erstmals auf dem Festival. Die Band ist irgendwo zwischen Noise, Rock’n’Roll und Metal angesiedelt – der Dÿse-Spirit ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Und das Publikum goutiert es.

Danach, Sonntag um 1:30 Uhr, geht der Großteil mal biergeschwängert, mal einfach müde, aber in jedem Fall glücklich beseelt nach Hause. Das Desertfest war auch 2018 ein voller Erfolg. In einer neuen Location von null wieder anzufangen, ist nicht einfach. Werden die anfänglichen Soundprobleme im kommenden Jahr behoben, steht einer Fortsetzung des Spektakels nichts im Wege. Gern wieder!

In kurz:
Plus: Umfeld, Essen, Oganisation, die SideStage, Line-Up, Besucher
Minus: Sound of der MainStage (vor allem am Freitag)

Beste Auftritte:
Weedeater (!), Elder, High on Fire, Monolord, Yuri Gagarin, Jex Thoth

Nicht so doll:
Monster Magnet, Church of Misery (leider)

Gespaltene Meinung:
Graveyard
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Fr 18. Mai 2018, 16:30

War letztes Wochenende auf dem dunk! Festival in Zottegem in Belgien. Habe leider im Moment zu viel um die Ohren, um auf alle Bands einzugehen. Daher hier eine Kurzversion des Wochenendes. Wie eigentlich jedes jahr gab es Änderungen. Die Anzahl der Bühnen wurde von drei auf zwei verkleinert. Dabei wurde qallerdings nicht die Waldbühne weggelassen (Diese war größer als im letzten Jahr), sondern die Bühne im Innenhof. Dort stand stattdessen jetzt ein seperates Merchzelt, in dem auch jeden tag drei Interviews stattfanden (Habe kein einziges gesehen. Laut Berichten soll der Moderator unfassbar schlecht gewesen sein). Der Merch war letztes Jahr noch im Hauptzelt. Da ist die diesjährige Regelung doch deutlich besser. Also insgesamt positive Veränderungen. Es gab auch keine Überschneidungen mehr zwischen einzelnen Bands. Sehr angenehm. Ansonsten alles wie gehabt. Frühstück für lau und auch Kaffe und Tee gibt es den ganzen Tag umsonst. Die Duschen und Toiletten waren sauber und das Wasser stets warm. Es war zwar etwas kalt, vor allem von Donnerstag auf Freitag, aber insgesamt hat die Veranstaltung doch weiterhin mehr etwas von Zelten im Garten der Eltern mit 9 jahren.

Der Donnerstag war doch eher schwach, was die Bands angeht. Vor allem auf der Waldbühne hat viel gespielt, was mir nicht gefallen hat oder komplett an mir vorbeigegangen ist. Dafür waren Caspian als Tagesabschluss großartig. Alleine die Tatsache, dass sie "Waking Season" und "Sad Heart of Mine" gespielt haben. :herzen2: Zur Überraschung aller gab es allerdings kein "Sycamore". Setlistvariation schön und gut, aber das lied ist der perfekte Closer. Es muss gespielt werden. Ansonsten war es klasse, endlich mal wieder EF zu gucken. Ist sicherlich schon 3-4 Jahre her und hat mir deutlich besser gefallen als damals.

Der Freitag war stark ohne das ganz große Highligth zu präsentieren. Grails haben mir sehr gut gefallen, uneingängig und mit einem guten Jazztouch, aber in meinen AUgen ein Top Gig. Besides aus Polen wussten auch zu überzeugen. IN meinen Augen verschenkt als Opener. Wyatt E. und Telepathy haben mich zusätzlich positiv überrascht. Ansonsten muss ich gestehen, dass The Ocean zwar absolut großartige Musiker sind, es allerdings einfahc nicht meine Band ist. Bei SOUP muss ich hingegen noch einmal genauer reinhören. Der Gig ist völlig an mir vorbeigegangen und alle meine Mitfahrer waren hellauf begeistert. Enttäuschend fand ich hingegen Rosetta. Der Gutturalgesang ist alles andere als schön.

Samstag war dann alles in allem der beste Tag. Viele gute Gigs und mit Russian Circles ein astreiner Abschluss. Der Drummer ist nicht von dieser Welt. Mit Cranial hab ich dann auch endlich die zweite Band gesehen, die aus Omega Massif hervorgegangen ist. Allerdings klingt deren Sound fats genauso wie der von Phantom Winter. Warum löst man seine Band auf, damit die Mitglieder dann zwei neue Bands gründen, die quasi gleich klingen? Naja, sympathischer als Phantom Winter sind Cranial auf jeden Fall, wobei das auch nicht allzu schwierig ist. Mit aswekeepsearching gab es auch eine Band aus Indien zu bestaunen, die ihre Sache ebenfalls gut gemacht haben.

Fazit: Sicherlich eines der schwächeren, vielleicht sogar das schwächste Jahr, dass ich bisher besucht habe, aber immer noch ein sehr lohnenswertes Wochenende. Es gab viele bands, die gut waren, aber irgendwie nichts Besonderes an sich hatten (Tides of Man, Ranges). In den letztes Jahren gab es vor allem am nachmittag immer ganz großartige Gigs von bspw. The End of an Ocean oder Pray for Sound. Das hat dieses Jahr etwas gefehlt. Trotzdem bin ich nächstes Jahr sicherlich wieder safe dabei. Auch wenn der Selbstfeierfaktor zu hoch ist, ist die Veranstaltung doch sehr gut organisiert und wenn man ein Problem hat (und sei es nur, dass man seinen Dosenöffner vergessen hat) findet man immer einen Ansprechpartner und einem wird geholfen. Es ist alles sehr familiär und entspannt.

Wünsche für 2019:
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Re: Festivalberichte

Beitrag von defpro » Fr 18. Mai 2018, 18:12

SammyJankis hat geschrieben:
Fr 18. Mai 2018, 16:30
Mit Cranial hab ich dann auch endlich die zweite Band gesehen, die aus Omega Massif hervorgegangen ist. Allerdings klingt deren Sound fats genauso wie der von Phantom Winter. Warum löst man seine Band auf, damit die Mitglieder dann zwei neue Bands gründen, die quasi gleich klingen? Naja, sympathischer als Phantom Winter sind Cranial auf jeden Fall, wobei das auch nicht allzu schwierig ist.
Interessanterweise fand ich die letzte Cranial-Platte ziemlich geil und hab bei der neuen Phantom Winter nach einem Song aufgegeben, weil mir der Stil überhaupt nicht zugesagt hat :lol: Vielleicht lags auch an der Produktion.

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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Fr 18. Mai 2018, 18:17

defpro hat geschrieben:
Fr 18. Mai 2018, 18:12
SammyJankis hat geschrieben:
Fr 18. Mai 2018, 16:30
Mit Cranial hab ich dann auch endlich die zweite Band gesehen, die aus Omega Massif hervorgegangen ist. Allerdings klingt deren Sound fats genauso wie der von Phantom Winter. Warum löst man seine Band auf, damit die Mitglieder dann zwei neue Bands gründen, die quasi gleich klingen? Naja, sympathischer als Phantom Winter sind Cranial auf jeden Fall, wobei das auch nicht allzu schwierig ist.
Interessanterweise fand ich die letzte Cranial-Platte ziemlich geil und hab bei der neuen Phantom Winter nach einem Song aufgegeben, weil mir der Stil überhaupt nicht zugesagt hat :lol: Vielleicht lags auch an der Produktion.
Ich hab mir die neue Phantom Winter Platte gar nicht gegeben, weil sich die Band so derbe unsympathisch in den sozialen Netzwerken gibt, dass ich eigentlich kein Bock mehr habe, das zu unterstützen. :D
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Gelöschter Benutzer 57 » Fr 18. Mai 2018, 18:37

Hier passt mein Bericht natürlich besser rein, als in den Konzertberichtethread, sorry. :clown:

http://magazin.festival-community.net/f ... tanzen-mit

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Re: Festivalberichte

Beitrag von Emslaender » Fr 18. Mai 2018, 21:16

toller kurzer Bericht mit guten Fotos. Zwar nicht mein Ding, aber liest sich schon interessant und das Gelände sieht schon sehr liebevoll gestaltet aus.

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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Mo 21. Mai 2018, 22:36

Ich war heute beim Pfingst Open Air in Essen Werden. Seit dem Jahr, welches dank des starken Sturms mit mehreren Verletzten ziemlich ins Wasser gefallen ist, ich glaub es war 2014, war ich nicht mehr dort. Stand allerdings nicht in Verbindung mit diesem Ereignis. Umsonst & Draußen Festivals haben immer etwas sagen wir Spezielles an sich. Heute gab es da keine Ausnahme. Schon bei der Anreise kam ich mir sehr alt und nüchtern vor. Zusätzlich beschleicht mich jedes Mal das Gefühl, dass im Vergleich zum Nord Open Air kaum jemand weiß, wer überhaupt spielt. Man geht halt hin. Es sei den Leuten gegönnt, trotzdem ist die Vielzahl an Betrunkenen teilweise schon anstrengend. Angekommen war es noch recht leer, hatte mich überreden lassen, früh anzureisen. Dementsprechend viel hab ich auch gesehen.

Dote - Schlechter 08/15 Indie Rock. Das war absolut gar nichts. Verschwendete Zeit.

Walking on Rivers - Indie Rock/Folk aus Dortmund. Noch nie gesehen, aber durchaus ein Begriff, da der Sänger der ehemalige Drummer von Gone to Waste ist bzw. war (RIP, die letzte Show war der Shit). Hat sich musikalisch auf jeden Fall umorientiert. Singen kann er auf jeden Fall auch und generell passte der seichte Sound zum sonnigen Wetter. Das war ganz anständig, auch wenn ich lieber wieder Gone to Waste hätte und mir Ratlord von den Bands, die nach dem Split entstanden sind, auch besser gefällt. Das ist aber auch nicht verwunderlich.

Gurr - Weiter Indie Rock, soweit ich mich erinnere. Es war so belanglos, dass ich es schon wieder vergessen habe, was die genau gemacht haben. Die Ansagen waren aber auf jeden Fall sehr unlustig.

Fatoni - Das hat mich auf jeden Fall ganz gut unterhalten. Rap mit recht abwechslungsreichen Beats und wer Kollegah in seinen Songs disst, kann kein Schlechter sein. Die Leute haben es auch gut abgefeiert. Feine Sache.

Fjort - Der einzige Act, an diesem Tag, den ich vorher schon einmal live gesehen hatte. Kommt natürlich im kleinen Club besser an als auf großer Bühne und der SOund hätte auch einen Ticken besser sein können, aber es war schon in Ordnung. Die Ansagen finde ich manchmal etwas gekünselt dick aufgetragen, aber an sich sagen sie gute Sachen und der Screamo/Post-Hardcore Sound mit deutschen Texten ist auch ganz cool. Schön auch, dass die zum Support für den Emo-Keller augerufen haben. Props dafür.

Skinny Lister - Netter Folk aus London. Hat mich gut unterhalten und auch im Allgemeinen für gute Stimmung gesorgt. Solche doch recht eingängigen Bands sind in meinen Augen perfekt geeignet für Umsonst & Draußen Festivals. Das kommt einfach gut an und die Leute tanzen und haben Spaß.

Massendefekt - Habe ich mir geklemmt. Ein entspannter Rückweg war an dieser Stelle wichtiger als irgendeine Random Punk Rock Band.


Fazit: Solide Veranstaltung, so wie ich sie in Erinnerung hatte. Mehr aber auch nicht.
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Gelöschter Benutzer 57 » Fr 25. Mai 2018, 16:39

Hier mein Bericht vom Oldenbora 2018. Viel Spaß beim lesen.

http://magazin.festival-community.net/f ... tival-2018

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Re: Festivalberichte

Beitrag von Cris » So 27. Mai 2018, 19:16

Ein erstes Zwischenfazit zum AllPointsEast Festival in London: Top organisiert, recht gechilltes Publikum, tolle Bands. The XX gestern waren - wie immer - überragend!

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Re: Festivalberichte

Beitrag von Saeglopur » Mo 28. Mai 2018, 11:28

Cris hat geschrieben:
So 27. Mai 2018, 19:16
Ein erstes Zwischenfazit zum AllPointsEast Festival in London: Top organisiert, recht gechilltes Publikum, tolle Bands. The XX gestern waren - wie immer - überragend!
Zustimmung in so ziemlich allen Punkten. Dazu leckeres Essen und großartiges Wetter. Lediglich die ständig verkürzten Auftrittszeiten auf der North Stage (Lorde und Nick Murphy 15 Minuten weniger, Phoenix 10 Minuten) waren recht nervig.

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Re: Festivalberichte

Beitrag von Cris » Mo 28. Mai 2018, 13:33

Mit den Uhrzeiten war es wirklich seltsam. So könnte ich Lorde nur eine halbe Stunde sehen um für The XX einen guten Platz ergattern zu können. Django Django spielten dafür bereits 10 Minuten früher und länger. Meine Highlights waren Beck, Friendly Fires und The XX. Björk war mir leider zu viel Panflöte - visuell wie immer aber aufregend. Mein 4. Auftritt von ihr und jeder war komplett anders.

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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » So 3. Jun 2018, 11:06

Ich war gestern in Köln im AZ beim AZ bleibt! Fest. Kurz zur Erkläriung. Das neue Kölner Stadtarchiv (Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Einsturz des alten) soll zum Teil dort entsehen, wo im Moment noch das AZ liegt. Dementsprechend soll das AZ am Ende des Jahres weichen, was sehr schade ist, da das Gelände mit Abstand das schönste AZ ist, was ich bisher besucht habe. Ein Gebäudekomplex mit riesigem Innenhof und zig Räumen für Projekte aller Art (Konzerte/Partys/Kunst/Sport), sehr fein. Bisher hat die Stadt, soweit ich das mitbekommen habe, keine vernüftige Alternative vorgeschlagen. Mal sehen, wie es dort weitergeht. Dementsprechend gestern eine Soli Veranstaltung bzw gestern und vorgestern, wobei ich nur gestern dort war. 12 Bands für 12-20 Euro, wie immer alles cool. Neben Musik gab es Infostände, Distros, Kuchen gegen Spende und leckere vegane Burger. Natürlich war es auch sehr gut besucht, wobei viele Leute offensichtlich auch einfach nur zum Abhängen und Supporten gekommen sind ohne sich jetzt viele Bands zu geben. Neben dem normal genutzten Konzertsaal wurden gestern auch Gigs in einem anderem Raum gespielt, der sonst nur für Partys genutzt wird. Die beiden Räume wurden abwechselnd gespielt und der Zeitplan, der sonst bei AZ Veranstaltungen auch gerne mal missachtet wird, wurde auf die Minute eingehalten.

Swoon - Zu Beginn gab es düsteren Hardcore/Screamo mit weiblichen Gesang. Astreine Stimme, der Sound an sich auch wie schon gesagt düster und etwas wütender gehalten als bei der Durchschnitts Screamo Band. Das war auf jeden Fall ein ordentlicher Beginn.

Bastos - Eine band aus Rumänien. Wir bleiben im Screamo Bereich, aber es war doch deutlich "fröhlicher". War okay, aber jetzt nichts, was ich mir unbedingt noch einmal geben müsste.

Zero Absolu- Vor Jahren schon mal auf dem dunk! Festival gesehen. Ein einzelner Dude, der fleißig loopt und sampled und dabei noch die Zeit findet ins Mikro zu schreien. Ist alles andere als langweilig. Gibt auch oft Elektroeinflüsse, gefällt eigentlich alles. Die Videos, die dazu im Hintergrund laufen, sind auch in Ordnung. Einer der besten Gigs des Tages.

Wire Love - Ging wieder zurück Richtung Screamo. Wusste auch zu gefallen. Sicherlich nicht so gut wie Swoon, aber besser als Bastos. Was mich etwas verwirrt hat waren die zwei Mikros des Sängers. Eins sollte irgendwie Effekte beinhalten, aber für mich klangen beide gleich. Das hat irgendwie nicht geklappt.

Swan Songs - Nicht zu verwechseln mit Swan Song, der Hardcore Band aus UK. Ging erstmal gut los. Nach 15 Sekunde gab es einen Saitenriss, direkt wieder Pause, viel Gelaber. Danach kam dann ganz solide Emo. Nichts Besonderes.

Tiger Magic - Das war irgendwie merkwürdig. Wirkte auf mich wie eine Schüler Pop Punk Band, sehr öde, wurden aber richtig hart abgefeiert. Unverständlich für mich.

Spark - Die Band, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Straigth Edge Hardcore aus ganz Deutschland, primär aber aus Mannheimm. Da kommen generell viele coole Bands her (Domain, Exposure, Declaration seien hier exemplarisch genannt). Das erwartbare 15-20 Minuten Set gab es dann auch und es gab auch zum ersten Mal Bewegung, auch wenn sich alles im Rahmen hielt. Sound ziemlich groovig, hat Bock gemacht. Zum Abschluss gab es dann noch ein Project X "Straight Edge Revenge" Cover. Top.

Sleep Kit - Keine Ahnung, was die eigentlich genau machen. Experimenteller Rock mit Gesang, aber alles in allem auch beim mittlerweile vierten mal live (Wie das genau passieren konnte weiß niemand) immer noch alles andere als gut.

Hysterese - Der heimliche Hauptact des Tages. Der Raum war unfassbar voll und die Stimmung war top. Leider konnte mich der poppige Punk Rock nicht überzeugen. Tut keinem weh, aber muss ich auch nicht zwangsläufig sehen.

Slow Crush - Hab ich verpasst.

Lentic Waters - Guter Gig, dem ich leider aufgrund von Essensaufnahme nur am Rande Aufmerksamkeit geschenkt habe. Ging in Richtung Dark Hardcore, durchaus mit Sludge und Post-Rock Ausflügen. Der SOund wra gut, der Gesang hat auch gestimmt. Sollte ich häufiger auschecken, da die auch echt oft in meiner Gegend spielen.

Sniffing Glue - Band mit Mitgliedern von Abfukk, die genauso klangen wie Abfukk mit englischen Texten. Um den Namen noch einmal zu nennen, aber irgendwie gefallen mir Abfukk besser. Es wurde trotzdem eifrig gepogt und mitgesungen. Solider Abschluss.


Fazit: Ein schöner, durchweg gut organisierter Tag. Es wäre sehr schade um das AZ mit all seinen Teilbereichen wegfällt. Die Stadt Köln bemüht sich im Moment generell darum, viele kulturerelle Orte einzustampfen, bspw. das Underground. Mal sehen, wie sich das Ganze entwickelt.
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