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von Monkeyson » Di 20. Okt 2015, 21:36
Interview der ZEIT mit John Densmore, dem Drummer der Doors:
ZEIT: Bei den Doors hatten alle Mitglieder ein Vetorecht. Sie nutzten das regelmäßig. Erinnern Sie sich an das erste Mal?
Densmore: Dieses Vetorecht wurde festgelegt, als wir die Doors gründeten. Bevor ich davon Gebrauch machte, war es Jim, der das erste Mal Einspruch einlegte, als unser Song Light My Fire für einen TV-Werbespot in Come On Buick, Light My Fire umgedichtet worden war. Wir hatten das ohne ihn beschlossen, als Jim gerade verreist war. Er flippte aus, als er zurückkam. Er wollte sogar einen Fernsehclip drehen, in dem er mit einem Vorschlaghammer einen Buick zertrümmert. Dabei war sein Urheberanteil an Light My Fire eher gering. Jims heftige Reaktion stand eher dafür, dass er sein Ideal von unserer Musik um jeden Preis schützen wollte. Jim ist nicht mehr bei uns, aber wenn ich meine Haltung davon ableite, wie Jim zu Lebzeiten entschieden hat, kann ich sicher sein, stets in seinem Sinne gehandelt zu haben. So wurde ich zu "Mr. Veto".
ZEIT: Damit haben Sie auf ein Vermögen verzichtet. Setzte das Ihnen oder Ihrer Familie nie zu?
Densmore: Natürlich beschäftigte es mich, als ich ein Angebot von Cadillac über fünfzehn Millionen Dollar für die Nutzung von Break On Throuhg (To The Other Side) ablehnte. Und einmal stand mein gesamtes Vermögen auf dem Spiel, in einem Prozess, den Ray und Robby gegen mich angestrengt hatten. Der ursprüngliche Vertrag, den wir mit den Doors aufgesetzt hatten, besagte, dass im Falle eines Rechtsstreites unter uns der Verlier für alle Prozesskosten aufzukommen hat. Ray und Robby hatten einige sehr teure Juristen angeheuert. Hätte ich verloren, wäre ich ruiniert gewesen. Aber ich hielt durch und gewann. Der Gedanke der endlosen Gier war mir immer fremd. Wie viele Millionen muss man einsacken, bis man glücklich ist? Was nimmt ein Mensch am Ende mit auf seine letzte Reise: seine Millionen oder seine Integrität?