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Der Konzertbesuchsthread

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 23. Feb 2018, 08:47

What We Feel als Support von FSF? Da kennt man sich bestimmt von den Antifa Camps. :D

On-Topic:
Ich war gestern bei Amenra im Druckluft. Show war ausverkauft und ich habe das Druckluft auch noch nie so voll erlebt, eigentlich schon zu voll. War wirklich sehr beengt und das wurde natürlich auch durch diverse Besucher noch verschlimmert. Dazu später mehr.

Grim Van Doom - Leider ist dies glaube ich der einzige Tourstop, bei dem Boris nicht Support sind. Sehr ärgerlich. Dafür gab es halt die Local Sludge Band. Sicherlich nicht verkehrt, aber irgendwie ist da nach drei Songs auch alles gesagt und dann folgen leider noch fünf, wobei alles gleich klingt. Der letzte Song ließ mich dann aufhorchen, da mehr Stoner Einflüsse am Start waren, allerdings verfiel dieser dann schnell wieder ins Schema F. War okay, mehr nicht.

Amenra - Das Druckluft ist eigentlich zu klein, um den Videos der Band gerecht zu werden, aber es konnte doch besser gelöst werden als erwartet. Sound war auch gut, da schwante mir vorher auch Böses, aber ich war zufrieden. Auftritt natürlich wie eigentlich immer großartig. Hatte zu Beginn das gefühl, dass die Stimme des Sängers etwas angeschlagen ist, aber er hat doch gut durchgehalten und sich bei "Razoreator" (in meinen Augen der beste Track des aktuellen Sets) tatsächlich zweimal umgedreht. Er sucht das Spotlight. Ansonsten die momentan gängige Setlist. Guter Mix, natürlich einiges vom neuem Album, wenn auch nicht "A Solitary Reign". Im Prinzip ist es einfach faszinierend, wie diese Band mit ihren durchaus simplen Abschnitten zu überzeugen weiß. Da spielt der eine Gitarrist auch mal zwei Minuten am Stück dasselbe Riff und die Spannung ist trotzdem in einer Art und Weise erdrückend, von der andere Bands nur träumen können. Also Auftritt wie immer top. Hab schon ne Karte für Hasselt im April und ich hoffe, dass da noch einiges folgen wird. In meinen Augen ein Must See für jeden Menschen, der etwas mit Musik anfangen kann. Auch dieses Mal war wieder jemand mit, der die Band noch nie gesehen bzw sich nicht mal mit ihr beschäftigt hat und auch er war begeistert.
Nur kurz zu den Besuchern: Die Deppen Quote war niedriger als erwartet. Das Druckluft ist eigentlich bekannt dafür, dass sich aufgrund der niedrigen Preise immer wieder Leute dahin verirren, die primär Bierchen trinken und dann noch das Konzert stören. Dieses Mal war es nicht so schlimm. Allerdings werde ich nie verstehen, wieso sich Leute nicht direkt einen Platz suchen, sondern sich beim ersten Song wie doof nach vorne drücken, am besten noch mit Schnäpschen in beiden Händen. Ein besonderes Lob geht auch an den Typen, der andere aufgefordert hat, sich zu bewegen und unter recht allergischen reaktionen der Umstehenden meinte, dass alle anderen Besucher sich der Band gegenüber respektlos verhalten, weil sie sich nicht bewegen. Manchmal hätte ich gerne zwei Köpfe, damit ich sie gleichzeitig schütteln könnte.

Nächste Show:
Cheap Thrills am Samstag in Aachen. One Time Reunion. Könnte groß werden.
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hecht0r
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von hecht0r » Fr 23. Feb 2018, 08:51

Quadrophobia hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 08:39
The Düssel Dorf Düsterboys
Teneriffa ist so ein Hit :herzen2:

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Emslaender
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Emslaender » Fr 23. Feb 2018, 09:00

SammyJankis hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 08:47
What We Feel als Support von FSF? Da kennt man sich bestimmt von den Antifa Camps. :D
Ja, wahrscheinlich. sie wurden als langjährige Freunde angekündigt und kommen wohl auch aus dem "Moscow Death Brigade" Umfeld, mit Denen FSF sehr dicke ist.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von fipsi » Fr 23. Feb 2018, 09:03

SammyJankis hat geschrieben:
On-Topic:
Ich war gestern bei Amenra im Druckluft..
Da steigt die Vorfreude für heute Abend umso mehr.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 23. Feb 2018, 09:09

Emslaender hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 09:00
SammyJankis hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 08:47
What We Feel als Support von FSF? Da kennt man sich bestimmt von den Antifa Camps. :D
Ja, wahrscheinlich. sie wurden als langjährige Freunde angekündigt und kommen wohl auch aus dem "Moscow Death Brigade" Umfeld, mit Denen FSF sehr dicke ist.
Jaja, diese russischen Bands, die hier ständig touren, kennen sich alle gut, teilen sich glaube ich auch das ein oder andere Mitglied. Siberian Meat Grinder gehören auch noch dazu.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von DerAffenmensch » Fr 23. Feb 2018, 16:00

Gestern bei Xul Zolar in Jena gewesen.

Vorband war iULL, die scheinbar auch selber mehr oder weniger aus der Umgebung kommen, nach Aussage eines Freundes. Normalerweise sind sie zu dritt, gestern aber ohne Schlagzeuger. Hat sich irgendwo zwischen Wave und 90er Jahr House bewegt. War aber solide, aber umgehauen hat es mich auch nicht. Um aber auf den Hauptact einzustimmen hat es gereicht.

Das Konzert war relativ mau besucht, schätzungsweise 40-50 Leute da. Das war so gesehen ganz angenehm, aber für die Band natürlich nicht so prall. Ich hätte gerade in Jena schon mit mehr Publikum gerechnet, aber das liegt vll. auch daran, dass deren ALbum bei mir auf heavy Rotation lief. Der Gig war klasse, sehr sympathische Jungs, die nicht zuviel zwischen den Songs rumschnacken und ihren Spass hatten. Das Set lag schätzungsweise bei 1 Stunde 20 inkl 2 Zugaben. Ich kann auch nur empfehlen, die sich live anzuschauen, da die Songs nochmal eine ganze eigene Dynamik bekommen. Die Rythmussektion ist schon ganz große klasse, was die beiden da live noch rausholen, macht richtig Spass.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Fr 23. Feb 2018, 16:07

DerAffenmensch hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 16:00
Gestern bei Xul Zolar in Jena gewesen.

Vorband war iULL, die scheinbar auch selber mehr oder weniger aus der Umgebung kommen, nach Aussage eines Freundes. Normalerweise sind sie zu dritt, gestern aber ohne Schlagzeuger. Hat sich irgendwo zwischen Wave und 90er Jahr House bewegt. War aber solide, aber umgehauen hat es mich auch nicht. Um aber auf den Hauptact einzustimmen hat es gereicht.

Das Konzert war relativ mau besucht, schätzungsweise 40-50 Leute da. Das war so gesehen ganz angenehm, aber für die Band natürlich nicht so prall. Ich hätte gerade in Jena schon mit mehr Publikum gerechnet, aber das liegt vll. auch daran, dass deren ALbum bei mir auf heavy Rotation lief. Der Gig war klasse, sehr sympathische Jungs, die nicht zuviel zwischen den Songs rumschnacken und ihren Spass hatten. Das Set lag schätzungsweise bei 1 Stunde 20 inkl 2 Zugaben. Ich kann auch nur empfehlen, die sich live anzuschauen, da die Songs nochmal eine ganze eigene Dynamik bekommen. Die Rythmussektion ist schon ganz große klasse, was die beiden da live noch rausholen, macht richtig Spass.
Ich war nach den grandiosen Singles um 2013/14 rum ja riesen Fan der Band, konnte aber gar nicht zum Album finden. Ob des viel zu hohen Preises für das Hamburg Konzerts dann liegengelassen. Ist aber nach wie vor eine der Bands, die ich am häufigsten gesehen habe und irgendwie wars immer ganz cool, was sich ja mit deinem Bericht deckt. Ich hoffe dann mal, dass man die noch auf dem ein oder anderen Festival zu sehen bekommt, um das Versäumnis nachzuholen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Sjælland » Fr 23. Feb 2018, 16:11

hecht0r hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 07:55
Algiers gestern waren mal wieder grandios. <3
Ach, du warst auch da? :smile: hab sie zum ersten Mal gesehen, hat mir auch gut gefallen!

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von DerAffenmensch » Fr 23. Feb 2018, 17:46

Quadrophobia hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 16:07
DerAffenmensch hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 16:00
Gestern bei Xul Zolar in Jena gewesen.

Vorband war iULL, die scheinbar auch selber mehr oder weniger aus der Umgebung kommen, nach Aussage eines Freundes. Normalerweise sind sie zu dritt, gestern aber ohne Schlagzeuger. Hat sich irgendwo zwischen Wave und 90er Jahr House bewegt. War aber solide, aber umgehauen hat es mich auch nicht. Um aber auf den Hauptact einzustimmen hat es gereicht.

Das Konzert war relativ mau besucht, schätzungsweise 40-50 Leute da. Das war so gesehen ganz angenehm, aber für die Band natürlich nicht so prall. Ich hätte gerade in Jena schon mit mehr Publikum gerechnet, aber das liegt vll. auch daran, dass deren ALbum bei mir auf heavy Rotation lief. Der Gig war klasse, sehr sympathische Jungs, die nicht zuviel zwischen den Songs rumschnacken und ihren Spass hatten. Das Set lag schätzungsweise bei 1 Stunde 20 inkl 2 Zugaben. Ich kann auch nur empfehlen, die sich live anzuschauen, da die Songs nochmal eine ganze eigene Dynamik bekommen. Die Rythmussektion ist schon ganz große klasse, was die beiden da live noch rausholen, macht richtig Spass.
Ich war nach den grandiosen Singles um 2013/14 rum ja riesen Fan der Band, konnte aber gar nicht zum Album finden. Ob des viel zu hohen Preises für das Hamburg Konzerts dann liegengelassen. Ist aber nach wie vor eine der Bands, die ich am häufigsten gesehen habe und irgendwie wars immer ganz cool, was sich ja mit deinem Bericht deckt. Ich hoffe dann mal, dass man die noch auf dem ein oder anderen Festival zu sehen bekommt, um das Versäumnis nachzuholen.
Also inkl. Gebühren hat das Ticket ca. 11€ gekostet. Dafür war das auf jeden Fall ein tolles Konzert!

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Fr 23. Feb 2018, 17:48

DerAffenmensch hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 17:46
Quadrophobia hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 16:07
DerAffenmensch hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 16:00
Gestern bei Xul Zolar in Jena gewesen.

Vorband war iULL, die scheinbar auch selber mehr oder weniger aus der Umgebung kommen, nach Aussage eines Freundes. Normalerweise sind sie zu dritt, gestern aber ohne Schlagzeuger. Hat sich irgendwo zwischen Wave und 90er Jahr House bewegt. War aber solide, aber umgehauen hat es mich auch nicht. Um aber auf den Hauptact einzustimmen hat es gereicht.

Das Konzert war relativ mau besucht, schätzungsweise 40-50 Leute da. Das war so gesehen ganz angenehm, aber für die Band natürlich nicht so prall. Ich hätte gerade in Jena schon mit mehr Publikum gerechnet, aber das liegt vll. auch daran, dass deren ALbum bei mir auf heavy Rotation lief. Der Gig war klasse, sehr sympathische Jungs, die nicht zuviel zwischen den Songs rumschnacken und ihren Spass hatten. Das Set lag schätzungsweise bei 1 Stunde 20 inkl 2 Zugaben. Ich kann auch nur empfehlen, die sich live anzuschauen, da die Songs nochmal eine ganze eigene Dynamik bekommen. Die Rythmussektion ist schon ganz große klasse, was die beiden da live noch rausholen, macht richtig Spass.
Ich war nach den grandiosen Singles um 2013/14 rum ja riesen Fan der Band, konnte aber gar nicht zum Album finden. Ob des viel zu hohen Preises für das Hamburg Konzerts dann liegengelassen. Ist aber nach wie vor eine der Bands, die ich am häufigsten gesehen habe und irgendwie wars immer ganz cool, was sich ja mit deinem Bericht deckt. Ich hoffe dann mal, dass man die noch auf dem ein oder anderen Festival zu sehen bekommt, um das Versäumnis nachzuholen.
Also inkl. Gebühren hat das Ticket ca. 11€ gekostet. Dafür war das auf jeden Fall ein tolles Konzert!
Das wäre auch ein Preis gewesen, den ich zu zahlen bereit gewesen wäre. In Hamurg waren es aber leider 18€

Ruby
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » Fr 23. Feb 2018, 22:49

Oh mein Gott Algiers. :shock: :sabber: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :sabber: :sabber:

Ich werde nach Hause schweben.
Terrorkommando Riesling Spätlese

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Baltimore
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Fr 23. Feb 2018, 23:00

Ruby hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 22:49
Oh mein Gott Algiers. :shock: :sabber: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :sabber: :sabber:

Ich werde nach Hause schweben.
Dann freue ich mich schon mal auf Mittwoch. Hab sie ja bisher noch nicht gesehen. :smile:
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » Sa 24. Feb 2018, 01:00

Baltimore hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 23:00
Ruby hat geschrieben:
Fr 23. Feb 2018, 22:49
Oh mein Gott Algiers. :shock: :sabber: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :herzen2: :sabber: :sabber:

Ich werde nach Hause schweben.
Dann freue ich mich schon mal auf Mittwoch. Hab sie ja bisher noch nicht gesehen. :smile:
Kannst dich freuen. Es war einfach nur geil.
Glaub ich hab nen neuen Lieblingsgitarristen. :herzen2: Mein Lieblingsdrummer war ja eh dabei, die coole Socke. :mrgreen:
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fipsi
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von fipsi » Sa 24. Feb 2018, 01:02

Ich komme gerade aus Dresden und habe dort Boris und ein bisschen Amenra gesehen. Das Beatpol war übertrieben voll. Vom Eindruck her war es ausverkauft. Einerseits schön für die Bands, aber auch doof für mich. Dazu aber später mehr.

Der Abend begann vielversprechend mit Boris. Es ist schwer zu beschreiben, was das japanische Trio hier auf die Bühne zauberte. Der Stilmix war ziemlich wild und beinhaltete u.a. eine ordentliche Portion Noise, Doom und Sludge. Stellenweise musste ich aber auch an Slowdive denken. Zu Beginn wusste ich das Geschehen auf der Bühne überhaupt nicht einzuordnen und es zog sich ziemlich. Die letzte halbe Stunde war dann aber ziemlich groß. Man stelle sich vor Sigur Ros dehnen das Ende von Popplagið extrem aus und man erhält wohl was vergleichbares zu dem Ende des Auftritts der Band. Zudem wusste der exzentrische Schlagzeuger sehr zu überzeugen und sorgte mit dem Einsatz des Gongs für eine gelungene Abwechslung. Die Spielzeit von knapp 75 Minuten war für eine Co-Headline Show auch ordentlich.

Amenra ließen dann eine längere Zeit auf sich warten und das Publikum hat sich ordentlich durchgemischt. Vorne war es dann ziemlich voll und laut. Manch einer war so sehr in Monologen vertieft, dass er den Beginn des Konzerts dann verpasst hat. Die ersten 5 Minuten waren unerträglich unruhig im Publikum und ich dachte ich kann das Problem beheben in dem ich meinen Platz wechsle. Es wurde aber noch schlimmer. Raucher im Club und noch mehr tragische Alltagsgeschichten gab es zu hören, wenn die Band leiser wurde. Diese tollen ruhigen Augenblicke konnte manche Gruppe dazu nutzen lautstark anzustoßen und damit das Erlebnis zu bereichern. Ich habe mich dann immer mehr gefragt, warum ich mir das überhaupt antue und bin dann nach gut 50 Minuten gegangen bzw. habe noch von weiter hinten ein wenig dem Geschehen auf der Bühne meine Aufmerksamkeit geschenkt. Ich kann die Musik einfach nicht wirken lassen, wenn irgendwelche respektlose Sacknasen meinen ihre eigene Show abzuziehen. Amenra zeichnet sich für mich dadurch aus, dass die Band perfekt das Zusammenspiel zwischen den ruhigen Parts und den Ausbrüchen beherrscht. Heute Abend konnte ich davon aber leider nicht Zeuge werden aufgrund des grandiosen Publikums. Herzlichen Glückwunsch ihr Helden. Ich werde nie verstehen, warum man nicht mal eine Stunde lang ruhig sein kann und seine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen kann als sich selbst.

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slowdive
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von slowdive » Sa 24. Feb 2018, 10:22

fipsi hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 01:02
Ich werde nie verstehen, warum man nicht mal eine Stunde lang ruhig sein kann und seine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen kann als sich selbst.
Als auch nur in einem geringen Maße für Zeit und Raum sensibler Mensch, kann man das vermutlich auch schlichtweg nicht verstehen. Schade für dich. :|

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Sa 24. Feb 2018, 10:43

Das kann ich so gut nachvollziehen. :sadyes:

Mir fällt es auch immer unheimlich schwer, sowas auszublenden. Ist für mich absolut unverständlich, wie so viele Leute es nicht schaffen können oder wollen, in so einem Rahmen mal 90 Minuten lang nicht der Mittelpunkt ihres eigenen Lebens zu sein und einfach nur die Musik zu genießen.

Ich kann es ja verstehen, wenn man seine Freunde trifft und sich unterhalten möchte, aber dann doch bitte nicht während des Konzerts...

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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Sa 24. Feb 2018, 11:15

Zurück zum Thema:

Wir waren gestern bei der Album-Release-Show von All the Luck in the World im | raum | in der Hamburger HafenCity. Ein kleiner Raum mit hohen Betonwänden, in dem sonst wohl irgendwelche Kunstveranstaltungen stattfinden. Die Veranstaltung war kostenlos, man musste sich aber vorher für eins der 60 Tickets anmelden. So war es ein wirklich gemütlicher Abend mit überschaubarem Publikum, das die Band aufmerksam im Sitzen verfolgt hat. Für die Art von Musik sehr passend.

Wie der Veranstaltungsname schon sagt, ging es vor allem um das zweite Album der Band, "A Blind Arcade", das gestern offiziell erschienen ist. Bis auf die erste Singleauskopplung, "Golden October", war mir das Album gänzlich unbekannt. Die neuen Songs wussten aber live zu überzeugen und passen wunderbar zum warmen Indie-Folk des Debüts. Die Band war gut aufgelegt und sichtlich dankbar über das angenehme Publikum. Ruhige, sympathische Jungs. Die Ansagen kamen größtenteils vom Keyboarder. Unterstützt wurde das Trio von einem Violinisten.

Im Hauptset wurde ein Großteil des neuen Albums gespielt. Danach folgte noch eine Zugabe mit drei Songs des Vorgängers, nämlich "Haven" (glaube ich zumindest, bin mir nicht mehr ganz sicher), dem Hit "Never" und zum Abschluss "Your Fires". Das hat mich daran erinnert, wie sehr ich doch das Debüt mag. Indie-Folk, der das Rad nicht neu erfindet, aber etliche schöne Melodien zu bieten hat. Die Spielzeit lag bei etwa 60 Minuten. Danach gab es noch einen kurzen Abstecher zum Merchstand.

Alles in allem ein sehr schöner Abend. In der Zugabe hätte ich gerne noch "Conquer" gehört, dann wäre es perfekt gewesen. Aber auch so haben wir sehr glücklich den | raum | verlassen. Jetzt habe ich eigentlich Lust auf die richtige Tour (u.a. am 14.04. im Molotow), aber das wird zeitlich wohl leider nichts. Sei aber jedem sehr empfohlen, der mit dem Genre was anfangen kann. :smile:
Zuletzt geändert von Wishkah am Sa 24. Feb 2018, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » Sa 24. Feb 2018, 11:24

slowdive hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 10:22
fipsi hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 01:02
Ich werde nie verstehen, warum man nicht mal eine Stunde lang ruhig sein kann und seine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen kann als sich selbst.
Als auch nur in einem geringen Maße für Zeit und Raum sensibler Mensch, kann man das vermutlich auch schlichtweg nicht verstehen. Schade für dich. :|
Ich kann das auch nicht nachvollziehen. Ich gehöre leider auch zu den Menschen, die das nicht ausblenden können und finde es so unglaublich nervig. :-x Bei Gisbert war das auch ganz ganz schlimm. :sadno: Da singt jemand so gefühlvolle Songs und da empfinde ich dieses Laute Gequassel sowas von respektlos.

Bei Algiers war das gestern gar kein Thema. Haben alle nur gestaunt. :grin: :herzen2:
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Sa 24. Feb 2018, 14:05

Frühere Amenra-Shows haben sich zT auch dadurch ausgezeichnet, dass das Publikum einfach das komplette Set über ruhig war. Selbst ohne klatschen zwischen den Songs, nur am Ende. Wie in der Oper. Fand ich damals immer ganz cool eigentlich.

Dass das bei größeren Locations und größerem Bekanntheitsgrad irgendwan nicht mehr funktioniert, war natürlich abzusehen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » Sa 24. Feb 2018, 15:32

Bei Sigur Rós und Mogwai funktioniert es auch. Denke, es liegt auch daran welches Publikum angesprochen wird (Mob IQ :mrgreen: ).
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 24. Feb 2018, 16:14

Ruby hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 15:32
Bei Sigur Rós und Mogwai funktioniert es auch. Denke, es liegt auch daran welches Publikum angesprochen wird (Mob IQ :mrgreen: ).
Ich war letztes Jahr bei Mogwai in Köln in eine Rangelei verwickelt, weil zwei Leute die ganze Zeit geredet haben und darauf von einer Person angesprochen ziemlich unverschämt wurden und bei Sigur Ros in Brüssel hat eine Person die ganze Zeit während der ruhigen Parts laut gepfiffen.

Idioten gibt es wohl doch überall.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » Sa 24. Feb 2018, 16:17

SammyJankis hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 16:14
Ruby hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 15:32
Bei Sigur Rós und Mogwai funktioniert es auch. Denke, es liegt auch daran welches Publikum angesprochen wird (Mob IQ :mrgreen: ).
Ich war letztes Jahr bei Mogwai in Köln in eine Rangelei verwickelt, weil zwei Leute die ganze Zeit geredet haben und darauf von einer Person angesprochen ziemlich unverschämt wurden und bei Sigur Ros in Brüssel hat eine Person die ganze Zeit während der ruhigen Parts laut gepfiffen.

Idioten gibt es wohl doch überall.
Das stimmt leider.
Bei Kettcar gab es auch fast eine Schlägerei. :roll:
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Stebbie » Sa 24. Feb 2018, 16:33

Tendenziell würde ich sagen, dass sowas mit der Größe des Konzerts fast automatisch zunimmt. Ab 1.000 Leuten hat man das relativ häufig, während man es bei kleinen Clubkonzerten eher seltener erlebt. Hat dann vielleicht auch was mit der Anonymität innerhalb einer Masse zu tun.

Aber mir geht es da wie euch - ich kann sowas auch super schlecht ausblenden. Sobald man es einmal realisiert, dass dort Leute reden ist es vorbei.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von hendrik » So 25. Feb 2018, 11:13

Oh, da hab ich gestern auch ein wunderschönes Erlebnis gehabt, welches sich hier super einreiht :-)

Ich war gestern bei Poppy Ackroyd im Feinkost Lampe in Hannover.
Poppy Ackroyd hatte ich zuvor fünf mal gesehen, das letzte Mal 2015. Da ich ihre Musik, sowie die von Weggefährten wie Carlos Cipa, Greg Haines, Nils Frahm usw. usf., sehr gerne mag und die auch einfach total entspannend finde, habe ich mich auch richtig auf das Konzert gefreut.
Feinkost Lampe ist ein kleiner, ca. 100 Leute fassender Keller in Hannover Linden, welcher teilbestuhlt - bestehend aus alten Stühlen und Sofas - ist. In einer Ecke ist eine kleine Theke für Bier und Wein. Das Publikum ist musikinteressiert und größtenteils echt ruhig. Folglich gute Voraussetzungen, dass es ein super Abend werden würde.
Ich war zeitig, kurz nach acht Uhr da, reihte mich in die lange Schlange vorm Laden ein und hatte Glück, dass ich noch hinten einen einzelnen Stuhl ergattern konnte. Um 21:30, also einer Ewigkeit, ging es endlich los. Kaum erklangen die ersten Töne, drängte sich eine Mitdreißiger nach vorne, sagend, dass sie bei Konzerten immer etwas sehen muss. Gut, sie war auch nicht die allergrößte und auch wenn es ein wenig dreist war, war ich noch ganz entspannt. Naja, sie (und zumindest ihr Freund auch) waren aber total betrunken. Erst waren es nur ein paar esotherische Tänze, die sie abzog, die auch noch in Ordnung waren, aber es ging gleich weiter mit lauter Unterhaltung, Reingebrülle und lauten Pfiffen. Zum Ende des ersten Songs wurde laut applaudiert, sie rastete aus mit absolut übertriebenen Gejole und Gepfiffe. Hört sich kleinkarriert an und ich habe ja auch nichts, wenn man sich freut und die Musik mag, aber das war definitiv übertrieben. Beim zweiten Song hatte Poppy anfangs ein paar kleine Soundschnipsel aufgenommen und geloopt. Dumm natürlich nur, dass besagte, betrunkene Frau währenddessen wieder laut mit den Fingern pfeifen musste und ebenjenes Pfeifen auf der Aufzeichnung drauf war und nun alle 10-20 Sekunden zu hören war. Sie fand das total lustig und hats natürlich lautstark ihrem Freund kundgetan, alle anderen starrten sie strafend an. Naja, sie hat es nicht wahrgenommen. Poppy ging danach noch darauf charmant ein, meinte aber, dass sie es irgendwann runterdrehen musste, da sie es sie ein wenig verfolgt hatte. Absolut nachvollziehbar. Naja so ging es weiter. Ich bemerkte wie mein Blutdruck immer weiter stieg. Ich konnte mich nicht auf die Musik richtig konzentrieren, da sie nur rumhampelte, sich mit ihrem Freund unterhielt, lautstark die Musik feierte und einfach nur tierisch betrunken war. Ein- bis zweimal war mein Sitznachbar, welcher ganz am Rand saß, aufgestanden und hatte sich etwas zu trinken geholt. Und dann kam sie, hat sich erstmal auf den Stuhl fallen gelassen und mich angelabert, bspw. damit, dass sie sich wirklich gerade nicht auf ein Trip befinden würde. Auch auf die Aussage, dass der Platz besetzt ist und gleich der Herr wiederkommen würde, wurde mit irgendwas Gelallten ignoriert. Naja, nach ein bis zwei Minuten hat sie dann jeweils wieder den Platz verlassen. Auch habe ich ihr gesagt, dass ich das Konzert verfolgen möchte, als sie mich zugelallt hat, aber das hat sie ignoriert. Ein Herr hinter mir hat dies ebenfalls getan. Ich spielte auch schon mit dem Gedanken ein Mord zu begehen, es wären schließlich mildernde Umstände, konnte mich aber gerade noch zusammenreißen. Mehrfach wurde ihr mit einem Rausschmiss gedroht, mehrfach wurde sie von allen Seiten auf ihr Verhalten hingewiesen, aber sie war zu dumm und zu betrunken dazu. Ihr Freund war leider nur marginal besser. Mein Konzert war bis dahin gelaufen. Ich war richtig angepisst. Konzentrieren auf das Konzert war ausgeschlossen. Meine Hoffnung war einfach nur, dass sie weiterhin so reichlich Wein in sich reinschüttet und sie bald nichts mehr kann. Und so kam es auch :-) Zur guten Hälfte des Konzerts saß sie dann glücklicherweise auf dem Schoß ihres Freundes hinten, bisschen seitlich versetzt auf einem der letzten Stühle vorm winzigen Mischpult, und fing langsam an ruhiger zu werden. Es dauerte nicht mehr lange und sie schlief. Ich hatte hin und wieder ein sträflichen Blick rüber geworfen in der bangen Hoffnung, dass sie weiterhin schlafen würde und freute mich diebisch, als ich bestätigt wurde. Dies ging auch echt allen so. Langsam, wirklich ganz langsam erholte sich mein Blutdruck, der Fokus lag mehr auf dem Konzert und zum Schluss war ich dann auch ganz bei der Sache und konnte das Konzert wirklich noch genießen. Nach eineinhalb Stunden war das Konzert vorüber. Eine Zugabe gab es nicht, da es in dem kleinen Keller schwierig ist die praktisch nicht vorhandene Bühne zu verlassen.
Tja, nun sitz ich hier, höre Poppy Ackroyds neue LP und wenn ich nicht an die betrunkene Tante denke, bin ich auch echt ausgeglichen.

Wenn ihr mit Klaviermusik etwas anfangen könnt, solltet ihr gucken, dass ihr ein Termin von Poppy Ackroyd wahrnimmt, zumindest wenn keine total betrunkenen Personen im Publikum sind.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Frahm » So 25. Feb 2018, 12:33

hendrik hat geschrieben:
So 25. Feb 2018, 11:13
Oh, da hab ich gestern auch ein wunderschönes Erlebnis gehabt, welches sich hier super einreiht :-)

Ich war gestern bei Poppy Ackroyd im Feinkost Lampe in Hannover.
Poppy Ackroyd hatte ich zuvor fünf mal gesehen, das letzte Mal 2015. Da ich ihre Musik, sowie die von Weggefährten wie Carlos Cipa, Greg Haines, Nils Frahm usw. usf., sehr gerne mag und die auch einfach total entspannend finde, habe ich mich auch richtig auf das Konzert gefreut.
Feinkost Lampe ist ein kleiner, ca. 100 Leute fassender Keller in Hannover Linden, welcher teilbestuhlt - bestehend aus alten Stühlen und Sofas - ist. In einer Ecke ist eine kleine Theke für Bier und Wein. Das Publikum ist musikinteressiert und größtenteils echt ruhig. Folglich gute Voraussetzungen, dass es ein super Abend werden würde.
Ich war zeitig, kurz nach acht Uhr da, reihte mich in die lange Schlange vorm Laden ein und hatte Glück, dass ich noch hinten einen einzelnen Stuhl ergattern konnte. Um 21:30, also einer Ewigkeit, ging es endlich los. Kaum erklangen die ersten Töne, drängte sich eine Mitdreißiger nach vorne, sagend, dass sie bei Konzerten immer etwas sehen muss. Gut, sie war auch nicht die allergrößte und auch wenn es ein wenig dreist war, war ich noch ganz entspannt. Naja, sie (und zumindest ihr Freund auch) waren aber total betrunken. Erst waren es nur ein paar esotherische Tänze, die sie abzog, die auch noch in Ordnung waren, aber es ging gleich weiter mit lauter Unterhaltung, Reingebrülle und lauten Pfiffen. Zum Ende des ersten Songs wurde laut applaudiert, sie rastete aus mit absolut übertriebenen Gejole und Gepfiffe. Hört sich kleinkarriert an und ich habe ja auch nichts, wenn man sich freut und die Musik mag, aber das war definitiv übertrieben. Beim zweiten Song hatte Poppy anfangs ein paar kleine Soundschnipsel aufgenommen und geloopt. Dumm natürlich nur, dass besagte, betrunkene Frau währenddessen wieder laut mit den Fingern pfeifen musste und ebenjenes Pfeifen auf der Aufzeichnung drauf war und nun alle 10-20 Sekunden zu hören war. Sie fand das total lustig und hats natürlich lautstark ihrem Freund kundgetan, alle anderen starrten sie strafend an. Naja, sie hat es nicht wahrgenommen. Poppy ging danach noch darauf charmant ein, meinte aber, dass sie es irgendwann runterdrehen musste, da sie es sie ein wenig verfolgt hatte. Absolut nachvollziehbar. Naja so ging es weiter. Ich bemerkte wie mein Blutdruck immer weiter stieg. Ich konnte mich nicht auf die Musik richtig konzentrieren, da sie nur rumhampelte, sich mit ihrem Freund unterhielt, lautstark die Musik feierte und einfach nur tierisch betrunken war. Ein- bis zweimal war mein Sitznachbar, welcher ganz am Rand saß, aufgestanden und hatte sich etwas zu trinken geholt. Und dann kam sie, hat sich erstmal auf den Stuhl fallen gelassen und mich angelabert, bspw. damit, dass sie sich wirklich gerade nicht auf ein Trip befinden würde. Auch auf die Aussage, dass der Platz besetzt ist und gleich der Herr wiederkommen würde, wurde mit irgendwas Gelallten ignoriert. Naja, nach ein bis zwei Minuten hat sie dann jeweils wieder den Platz verlassen. Auch habe ich ihr gesagt, dass ich das Konzert verfolgen möchte, als sie mich zugelallt hat, aber das hat sie ignoriert. Ein Herr hinter mir hat dies ebenfalls getan. Ich spielte auch schon mit dem Gedanken ein Mord zu begehen, es wären schließlich mildernde Umstände, konnte mich aber gerade noch zusammenreißen. Mehrfach wurde ihr mit einem Rausschmiss gedroht, mehrfach wurde sie von allen Seiten auf ihr Verhalten hingewiesen, aber sie war zu dumm und zu betrunken dazu. Ihr Freund war leider nur marginal besser. Mein Konzert war bis dahin gelaufen. Ich war richtig angepisst. Konzentrieren auf das Konzert war ausgeschlossen. Meine Hoffnung war einfach nur, dass sie weiterhin so reichlich Wein in sich reinschüttet und sie bald nichts mehr kann. Und so kam es auch :-) Zur guten Hälfte des Konzerts saß sie dann glücklicherweise auf dem Schoß ihres Freundes hinten, bisschen seitlich versetzt auf einem der letzten Stühle vorm winzigen Mischpult, und fing langsam an ruhiger zu werden. Es dauerte nicht mehr lange und sie schlief. Ich hatte hin und wieder ein sträflichen Blick rüber geworfen in der bangen Hoffnung, dass sie weiterhin schlafen würde und freute mich diebisch, als ich bestätigt wurde. Dies ging auch echt allen so. Langsam, wirklich ganz langsam erholte sich mein Blutdruck, der Fokus lag mehr auf dem Konzert und zum Schluss war ich dann auch ganz bei der Sache und konnte das Konzert wirklich noch genießen. Nach eineinhalb Stunden war das Konzert vorüber. Eine Zugabe gab es nicht, da es in dem kleinen Keller schwierig ist die praktisch nicht vorhandene Bühne zu verlassen.
Tja, nun sitz ich hier, höre Poppy Ackroyds neue LP und wenn ich nicht an die betrunkene Tante denke, bin ich auch echt ausgeglichen.

Wenn ihr mit Klaviermusik etwas anfangen könnt, solltet ihr gucken, dass ihr ein Termin von Poppy Ackroyd wahrnimmt, zumindest wenn keine total betrunkenen Personen im Publikum sind.
Schade, hatte überlegt vorbeizuschauen, aber klingt so, als hätte ich einiges verpasst. :doof:


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