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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 22. Jan 2024, 21:36

Ich war am 14.01 (Sonntag) in Mülheim an der Ruhr bei [Bolt] im Makroscope, einem kleinen links-alternativen Cafe. Schon oft den Namen gelesen, nun endlich mal besucht. Die Veranstaltung lief unter dem Namen „Cake & Drone“. Wir waren pünktlich zum Einlass um 15 Uhr vor Ort, Eintritt 3 Euro lächerlich. Dann erstmal nen Stück Kuchen gegessen, gab auch vegane Alternativen. Der Laden war ziemlich voll, wobei mir nicht ganz ersichtlich war, wer extra für die Show vor Ort war und wer den Laden jeden Sonntag besucht. Auch viele Kinder am Start, für die extra Kissen ausgelegt wurden, und die der Show später überwiegend interessiert gefolgt sind und leiser waren als so manch älterer Herr, den man auf Post-Rock/Ambient/Drone Shows antrifft. Der Drone Nachwuchs ist auf jeden Fall gesichert.

[Bolt] – Gestartet als Zwei-Mann-Drone-Projekt ist man mittlerweile zu dritt stärker Richtung Black Metal gewandert. Dieser Gig bildete eine Ausnahme, also wurde nur Drone/Ambient geboten. Dies wurde allerdings auch im Vorfeld so angekündigt. Also gab es ein typisches, sich langsam aufbauendes Set. Viele elektronische Spielereien. Es war super entspannt, sich das Ganze gemütlich im Sitzen zu geben und leicht dahinzuträumen. Nicht negativ gemeint. Es war zu keiner Zeit langweilig. Zum Abschluss hat nur eine Besucherin noch ein Klavierstück am Piano, welches in der Location stand, gespielt. Unsicher, ob das abgesprochen war oder sich spontan ergeben hat. War auf jeden Fall ein schönes Abschluss. Show war um 17 Uhr zu Ende. Klasse Sonntagnachmittag, gerne wieder.
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olli77
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » Mi 24. Jan 2024, 09:47

Mal kurz zu meinen beiden bisherigen Konzerten in 2024.

Am 05.01. war ich im Hirsch bei Normahl in Nürnberg.
Die alten Herren haben es echt noch drauf. Sehr gute und bewegungsfreudige Crowd (zumindest im vorderen Drittel). Insgesamt war die Alters-Range so zwischen 30-60.
Die Mehrzahl waren Lieder der älteren Scheiben, was mich persönlich sehr gefreut hat.

Am 19.01. war ich in der Posthalle bei WIZO in Würzburg.
Vorband war Rantanplan aus Hamburg, welche mit ihrem deutschen „Ska-Punk“ schon mal gut eingeheizt haben.
WIZO hat dann routiniert und gut abgeliefert. War mein mittlerweile drittes Konzert und macht immer wieder Spaß.
Die Crowd war insgesamt jünger als bei Normahl. Waren sogar ein paar, ich schätze mal, ca. 13-jährige Kids bei Crowdsurfen am Start.
Leider schließt wohl die Posthalle 2025 ihre Pforten, da es in meinen Augen eine top Adresse in Nordbayern ist. Sehr sehr schade.

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s-nke
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von s-nke » Mi 24. Jan 2024, 23:03

Hier auch nochmal kurz freuen:

Samstag war ich bei den Foo Fighters im Mt. Smart-Stadion hier in Auckland. Front of Stage war da mittlerweile knapp die Hälfte aller Steher - ist das mittlerweile Standard? Hintere Steher waren dann nicht ausverkauft und kurz vorm Konzert lagen die bei 100 NZD, knapp unter 60 Euro - dann halt mal zugeschlagen.

Erste Vorband nicht gesehen, die zweite waren dann The Breeders - nicht so meins, relativ langweilig.

Foo Fighters waren dann aber überragend. Schönes 2:45h-Set und als Überraschung Jack Black mit dem AC/DC-Cover Big Balls mitten im Set - der gute ist wohl gerade hier um den Minecraft-Film zu drehen. :doof:

Am Mittwoch davor war ich auch noch bei Gengahr in der Tuning Fork. Die Venue fasst bestimmt 500 Leute, da waren vielleicht 100 - sehr schade. Das Konzert war das zweite was ich von denen in Auckland gesehen habe - das erste war 1 Woche vorm ersten Lockdown in 2020 -, damals war in einer kleineren Venue gefühlt mehr los als diesmal. Tut noch mehr weh wenn man bedenkt, dass das deren einziger Gig in NZ war. Hat dennoch großen Spaß gemacht, top Live-Band!
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 28. Jan 2024, 22:46

Ich war am 18.01 (Donnerstag) in Köln bei Slowdive in der Live Music Hall. Bin es nicht gewohnt, mir Wochen im Voraus Tickets für ne Show zu besorgen und habe es dementsprechend natürlich verpennt, mir bis zum Ausverkauf ein Ticket zu besorgen. Aber Zweitmarkt hat geregelt und so bin ich doch noch an ein Ticket zum Originalpreis gekommen. Crowd war gut durchmixt, von 18 bis Rentenalter, aber viel angenehmer als ich es erwartet habe.

Pale Blue Eyes – Solider Opener irgendwo zwischen Shoegaze und Indie. Ich werde kein Fan, aber es war recht angenehm zuzuhören. Die Crowd schien es ähnlich zu sehen. Die Band bekam ordentlich Applaus und die Halle war zu diesem Zeitpunkt schon komplett gefüllt. Das könnte allerdings auch an den frostigen Temperaturen draußen gelegen haben.

Slowdive – Meine einzige Show der Band liegt knapp 10 Jahre zurück. Damals auf dem Pukkelpop hatte ich allerdings zu dem Zeitpunkt bereits etwas zu viel getrunken, um dem Ganzen meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Dementsprechend gespannt war ich und ich wurde nicht enttäuscht. Trotz neuer Platte gab es nur fünf Songs davon, also eine gut durchmischte Setlist. Sound war auch sehr gut. Die Soundwände waren mächtig und dennoch kam der Gesang gut durch. Finde das beim Shoegaze oft das Hauptproblem, dass der Gesang untergeht. Spielzeit waren inkl. Zugabe etwas über 90 Minuten. Für mich vollkommen in Ordnung. Preis war mit 40 Euro für mich alles andere als günstig, aber hat sich auf jeden Fall gelohnt.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 30. Jan 2024, 22:25

Ich war am 19.01. (Freitag) in Hürth bei Placid in einem örtlichen Jugendzentrum. Noch nie in Hürth auf ner Show gewesen. Anreise mitm Auto war bei ordentlich Schnee vor Ort beschwerlich, aber zum Glück dann doch angekommen und auch noch nen Parkplatz fast vor der Tür bekommen. Für nen Jugendzentrum hatte der Laden eine schöne Bühne. Eintritt 8-12 Euro, für fünf Bands geschenkt. Es war auch gut gefüllt. Bestimmt 100-120 Leute waren am Start.

Slipping Through – Zweite oder dritte Show. Dafür klang alles ziemlich rund. Das einzige Problem. Der Sound ist gar nicht meins. Ging so in Richtung More Than Life, eine Band, die ich noch nie verstanden habe. Hatte aber natürlich auch seine Fans vor der Bühne und die Crowd machte generell den Eindruck, als würde es ein guter Abend werden.

Schutter – Zweite Show, Sound ging in Richtung Power-Violence, war ein amtliches Geballer. Der Mosh vor der Bühne wurde intensiver und härter. Mich hat die Band überzeugt. Hoffe, da kommt bald auch ne Demo und gerne weitere Shows.

Spiral – Dritte Show, die beiden ersten beide verpasst. Schande auf mein Haupt. Ich war hyped und wurde nicht enttäuscht. Bestes Set des Abends. Sound geht in Richtung Magnitude und Envision. Vor der Bühne Chaos. Harter Mosh, Stage Dives, trotz noch nicht veröffentlichter Demo viele Leute, die die Texte konnten. Spielzeit waren vielleicht 12 Minuten, aber vollkommen in Ordnung. Top Gig.

Suspect – Show war auf ähnlichem Niveau wie die von Spiral. Sound geht allerdings in eine andere Richtung. Alles ist etwas rougher und punkiger. UK Bands wie The Flex und Big Cheese sind gute Referenzen. Auch hier war die Crowd weiterhin voll dabei, viele Singalongs und Stage Dives. Astrein.

Placid – Ein schöner Tagesabschluss mit etwas weniger Chaos. Sound wieder recht punkiger Hardcore mit viel Hall beim Gesang. Sicherlich speziell, aber sieht man auch nicht alle Tage. Die Crowd hatte weiterhin Spaß. Hat den Abend gut abgerundet. Top Local Show.
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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Do 1. Feb 2024, 08:01

Gestern Abend 1. Konzert des Jahres: Magnitude im Hafenklang.

Dort leider (!) im goldenen Salon, einem der eher kleinsten der göngigen Räume der Stadt. Hatte eigentlich gedacht, dass es für den Club angesetzt ist. Wegen Lohnarbeit kam ich erst relativ spät an und es war ziemlich voll. Das ist natürlich grundsätzlich gut, aber ich wollte dann bei der schon spielenden Vorband niemandem auf den Sack gehen und mich zu meinen Leuten durchdrängeln. Von Tombflower entsprechend eh schon nur das letzte Drittel des Sets gesehen und das aus eher ungünstiger Position. Local Support, Metallic Hardcore. Der Sänger ist ein bekannter über 1.5 Ecken, die Gelegenheit wird sich also sicher noch ein paar Mal ergeben. Dennoch kein idealer Start. Sollte danach aber besser werden!

Die Umbaupause wär nämlich verhältnismäßig lang und viele Leute sind raus zum Rauchen, daher easy einen Platz 2-3 Reihen hinter dem Mosh Halbkreis gefunden. Es gab auch nur die eine Vorband, was man so hört, ist es in der Stadt teilweise gar nicht so einfach, für solche Konzerte ein angemessenes Programm auf die Beine zu stellen. Das ist natürlich schade, denn Magnitude sind ja eigentlich eine der angesagtesten neueren Bands, soweit ich das beurteilen kann. Aber der eigenen Show hat es keinen Abbruch getan. Ich hab nicht auf sie Uhr geguckt, aber gefühlt hat das Set gut 45 gedauert, Fokus auf den letzten beiden Alben. Die Leute waren von Anfang an gut dabei, wenn auch mMn nicht so exkstatisch wie bei der One Step Closer Show letzten Sommer. Aber das kann auch eben am Raum liegen, der vielleicht zumindest ein kleines Stück weniger dazu einlädt als der ein Stockwerk tiefer. Highlight für mich das im Hauptriff mMn stark an Slayer erinnernde Built on Lies.

Für 18 Euro jederzeit wieder.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 1. Feb 2024, 10:24

Flecha hat geschrieben:
Do 1. Feb 2024, 08:01
Es gab auch nur die eine Vorband, was man so hört, ist es in der Stadt teilweise gar nicht so einfach, für solche Konzerte ein angemessenes Programm auf die Beine zu stellen..
Glaub ich gerne. Aus Hamburg kommt echt wenig an Bands. Ansonsten ist Hannover halt nah, aber unter der Woche sicher nicht für jede local Band möglich, nach Hamburg zu fahren.
Mit fallen auch gerade nur zwei Gruppen ein, die kleine Shows buchen und eine davon beschränkt sich stärker auf Beatdown Zeugs.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 4. Feb 2024, 09:29

Ich war am 20.01 (Samstag) in Rheinberg bei einer kleinen Hardcore Show im Zuff!07. Die Show stand unter keinem guten Stern, da in der Woche der Show zwei Bands abgesagt haben. Mit Dethroned und Conceal waren es auch leider die Bands, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Bin dennoch hin. Schätze es waren so 60-70 Zahlende vor Ort, mehr als auf der Show letztes Jahr, aber der Raum ist ziemlich groß, sodass es immer noch recht leer wirkt. 50 Leute mehr hätten dem Ganzen gut getan.

Pure Devotion – Sind kurzfristig eingesprungen. Zweite Show, wenn ich das richtig verstanden habe. Die erste war tags zuvor. Allerdings war der Bassist nicht dabei. Dementsprechend konnte sich der Sound nicht so richtig entfalten. Viel los war auch nicht. Insgesamt schwer zu bewerten. Müsste ich nochmal sehen, um mir ein vernünftiges Urteil zu bilden.

Slow Burn – Für mich wohl das Highlight des Abends. Der Sound ist primär moshlastig, aber der Groove geht nicht verloren. Der Gesang ist leicht raplastig, da wurde sicherlich viel Cold World gehört. Vor der Bühne war auch mehr los als beim Opener. Im Vergleich zum Tag davor in Hürth ging es aber den ganzen Abend über recht ruhig zur Sache.

Neck Lock – Mittlerweile fast 10x gesehen. Band liefert eigentlich immer auf solidem Level ab. Metallischer, moshlastiger Hardcore, etwas stumpf, aber kann man sich geben. Kommen auch glaube ich aus Rheinberg und Umgebung. Trotz Heimvorteil aber sicherlich schon mal mit stärkeren Reaktionen gesehen.

Hostile – Hardcore meets Black Metal, schleppender Sound, hebt sich vom Rest der Bands ab. Leider klingt irgendwie jeder Song gleich. Es ist weder Fisch und Fleisch, ein sehr weirder Sound. Ich hab die Band schon so oft gesehen und es mittlerweile mehr oder weniger aufgegeben. Brauche ich absolut nicht, aber laufe den Jungs immer wieder über den Weg.

Moral Fever – Für mich ähnlich wie Neck Lock, nur etwas abgezockter. Sind genauso wie Pure Devotion kurzfristig aufs Billing gerutscht. Vor der Bühne war nochmal einiges los im Vergleich zu Hostile. War ein solider Abschluss eines eher durchschnittlichen Abends.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » So 4. Feb 2024, 12:32

Gestern fand die 5. Ausgabe des Into the Crypt, einer jährlichen von zwei guten Freunden von mir veranstalteten Konzertreihe mit Death Metal und Grindcore-Bands im Bambi Galore statt. Ein Kellerraum, der zweigeteilt ist: Barbereich mit viel Raum (wird oft für Merch genutzt bei normalen Gigs) und Konzertbereich, beides von Säulen voneinander "getrennt".

Es war auch, das freut mich am meisten, trotz teureren Buchungen und dadurch teureren Tickets wieder nahezu ausverkauft. Stimmung größtenteils top, viele gute Leute getroffen. Pflichttermin.

Gespielt haben diesmal 7 Bands, glaube das längste Set dauerte 45 Minuten.

Jaycephalic Doctority: Coronazeit-Spaßprojekt von Jay und Doc von Maximize Bestiality. Basically Brutal Death Metal in komplett übertrieben. Zum 2. Mal gesehen und es war wieder sehr absurd :lol: falls sich das jemand anhören möchte, klick hier

Kinski spielten sehr harten (äh ja) Grind. Schnell, kompromisslos. Den Namensgeber der Band in 2024 noch abzukulten, naja idk, aber musikalisch hat es mich abgeholt. Publikum da trotz Aufforderung noch sehr zurückhaltend.

Ähnliches Bild bei Krylithsic. Tech Death mit viel Groove. Schon beeindruckend, wie Basser und Gitarrist übers Griffbrett fegen. Der fehlende Livedrummer hat mir aber hier irgendwie.. gefehlt. Hätte vllt noch bisschen mehr Wucht gehabt.

Bei UxDxS, Power Violence, gab's erstmals Chaos vor der Bühne. Der Sänger mittendrin. Hab leider die Hälfte der Show verpasst, da unten im Gewölbe die Luft so mäßig war und ich da noch draußen stand.

New World Depression ganz klassischer Old School Death a la Bolt Thrower oder Obituary. Treibende Doublebass-Teppiche, groovende Riffs. Rein von der Soundquali her der beste gig des Abends. Musikalisch fand ich es auch sehr gut. Muss ich mir nicht von Platte anhören unbedingt, aber live ging es rein. Nur die Publikumsinteraktionen des Sängers mir persönlich ein bisschen zu "Meddl" (Zeigt mit eure Pommesgabeln). Crowd ging aber steil, von daher haben sie wohl alles richtig gemacht.

Putridity waren bisschen mein Highlight. Brutal Death aus Italien, extrem schnell und technisch. Nach dem ersten Drittel großer Slampit vor der Bühne. I would wieder.

Den Abschluss machten Teethgrinder aus Holland mit nem astreinen Grindcore-Set. Sind in der Szene schon ne Nummer und meine Kumpels waren entsprechend stolz, so eine Band zu ihrer Veranstaltung bekommen zu haben. Vor der Bühne war es teils extrem wild dort, da konnten sich alle noch mal verausgaben. Starteten erst um 23.15, da waren einige schon gegangen und deshalb war es platztechnisch auch kein Problem.


Insgesamt sehr runder Abend, freue mich aufs nächste Mal.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 4. Feb 2024, 13:42

Ich war am 24.01 (Mittwoch) in Bochum bei Restraining Order in der Trompete. War ziemlich früh an der Location. Deswegen noch umme Ecke nen veganen Dürüm gegessen und mir etwas die Zeit vertrieben. Ich war skeptisch, wie viele Leute vor Ort sein würden. War dann im Endeffekt voller als erwartet, auch wenn natürlich noch ne ganze Menge Platz in der Location war. Vielleicht 100 Zahlende am Start. Durchschnittsalter war recht hoch.

To the Wire – Nur eine Vorband und dazu noch eine miese und das bei der momentan herrschenden Auswahl. Die Band ist der Prototyp einer Band von Leuten, die Rykers, Tausend Löwen unter Feinden und Konsorten abfeiern. Ganz eigene Bubble für sich, die man eigentlich gut umgehen kann. Aber irgendwie laufe ich dieser Band ständig über den Weg. Random Youth Crew Sound, random Unity Ansagen, das Publikum ist null invested. Ich kenne auch niemanden, der meine Meinung zu dieser Band nicht teilt. Nicht einmal das Gorilla Biscuits Cover konnte da noch irgendwas retten.

Restraining Order – Mir schwante Böses für den Hauptact, aber unter den gegebenen Umständen war es eine ganz solide Show. Sound ist stark Punk/Oi betonter Hardcore. Gut für Side to Sides, weniger Mosh. Vor der Bühne gab es 4-5 recht textsichere Leute, die richtig Spaß hatten. Der Rest hat entspannt geguckt. Leider war wieder irgendein Fotograf am Start, der nicht checkt, dass man sich beim Hardcore nicht so hinstellen und Fotos machen kann wie in einem Bühnengraben. Im Endeffekt stehen die Leute dann im Weg rum und sind am Ende noch pissed, wenn sie berührt werden, anstatt sich am Rand der Bühne hinzustellen. Ist mir in letzter Zeit oft aufgefallen. Hoffe, die Leute verschwinden wieder schleunigst oder gewöhnen sich das ab. So wichtig sind Fotos auch nicht, als dass man den Zuschauer*innen die Show versauen muss.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von therewillbefireworks » So 4. Feb 2024, 13:47

Anybody bei den Spanish Love Songs in München später?
Ich werd da sein!
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Saeglopur » So 4. Feb 2024, 15:14

therewillbefireworks hat geschrieben:
So 4. Feb 2024, 13:47
Anybody bei den Spanish Love Songs in München später?
Ich werd da sein!
Viel Spaß. Hamburg war ein toller Start ins Konzertjahr! :herzen2:

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 4. Feb 2024, 16:39

Ich war am Donnerstag in Darmstadt bei Magnitude in der Oettinger Villa. Unsicher, ob es dieses Jahr noch eine Tour geben wird, auf die ich so gehyped bin wie auf diese. Dementsprechend war klar, dass mehr als eine Show mitgenommen werden musste. Darmstadt machte für mich den Anfang. Hinweg war leider eine Katastrophe. Bin um 16 Uhr in Duisburg ins Auto gestiegen und um 20:20 Uhr in Darmstadt angekommen. Das hätte unter normalen Umständen auch 90 Minuten schneller gehen können. Oettinger Villa war sehr gut gefüllt. Eintritt lag hier bei 15 Euro, für unter 27 Jährige bei 10 Euro und für Minderjährige umsonst. Alleine deswegen sollte man diese Location supporten.

Slon – Punkig, schrammliger Hardcore aus der Umgebung. Schon einige Male gesehen und immer unterhalten worden. Dieser Gig bildete keine Ausnahme, wobei ich nach der langen Fahrt noch etwas neben der Spur war und erstmal ankommen musste. Publikum war auf jeden Fall schon voll dabei. Es gab gut Bewegung. Solider Start in den Abend.

Spirit Crusher – Dieses Mal nur mit vier Leuten am Start. Der Bassist war erkrankt und so übernahm seinen Part einer der Gitarristen. Hat man natürlich gemerkt, vor allem zu Beginn, aber gegen Ende klang es alles wieder ziemlich rund. Die beiden neuen Tracks wurden gespielt, dazu die üblichen alten Hits und ein Cover. Vor der Bühne gings hoch her. Viel Bewegung, viele Stage Dives und Singalongs. Ich bin hyped auf die Platte, die dieses Jahr erscheinen soll und auf die hoffentlich damit verbundene Release Show. Wäre ein heißer Kandidat für die Show des Jahres.

Magnitude – Intro der erste Platte, danach „Opposition“, die Crowd war drin. Ich auch. Ich glaube, diese Band ist neben Mindforce und Age of Apocalypse die Band, die mich in den letzten fünf Jahren am meisten abgeholt hat. Der Drumming is top, die Riffs nice, der Sänger lässt mal ne Zeile aus, aber who cares. Singalongs über Singalongs. Vor allem bei den alten Tracks. So sehr ich die neue Platte auch mag, aber sie hat nicht die Hitdichte des Debüts. Trotzdem habe ich mich über „Rectify“ und „Deliverance“ gefreut. Der Pit war etwas chaotisch. Man war sich nicht einig bzgl der Frage Pogo oder Mosh, gab dabei auch etwas Stress, unnötig. Immerhin sind alle Shirts angeblieben. Stage Dives gab es auch wieder in Hülle und Fülle. Zum Abschluss dann natürlich „To Whatever Fateful End“, völliges Chaos, würdiges Ende. Show war klasse, aber da ist noch Luft nach oben. Setze Hoffnung darein, dass Bochum am Mittwoch noch ein Stückchen besser wird. Dann auch mit dem eigentlichen Toursupport Seed of Pain.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 4. Feb 2024, 18:17

Ich war gestern in Köln bei Slope im Helios 37. Die Band aus Duisburg hat am Freitag ihr zweites Album rausgehauen und ist unterwegs auf Release Tour mit wechselnden Supports. Die Show in Köln war ausverkauft. Vorher noch Falafel gegessen in Ehrenfeld, beste Leben. Der Einlass war eine Katastrophe, viel zu langsam. Als die erste Band ihr Set begann, waren vielleicht 30 Prozent der Leute im Raum.

Dogbite – War ein guter Start vor wenigen Leuten. Bisschen Mosh, es gab ja noch viel Platz, alles entspannt. Mit den ganzen Samples wirkt es schon sehr stark nach Code Orange. Fand die Köln Show letztes Jahr ohne all den Schnickschnack sympathischer.

Harm/Shelter – Die Show war besser als die letztes Jahr in Essen, aber die Band wirkt auf mich wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Als Gone to Waste 2016/2017 aufgehört haben, dachte ich, dass die Band deren Platz einnehmen könnte, aber dann kam irgendwie nicht mehr viel. 2024 brauch ich die Band gar nicht mehr. Einige Leute hatten vor der Bühne trotzdem ihren Spaß, an mir ist es vorbeigegangen.

Slope – Guter Gig, lange Spielzeit. Für mich vielleicht etwas zu lange, aber die Crowd erwartet dies vielleicht mittlerweile. Es haben auf jeden Fall mehr alte Songs den Weg in die Setlist gefunden, als ich es erwartet habe, hat mich gefreut. Die neuen Songs, die mir teilweise auf Platte nicht so gut gefallen, kommen live auch besser rüber. Trotzdem ist es mir zum Teil zu funkig. Die Crowd hat die Band heftig abgefeiert. Viel Pogo, Stage Dives, textlichere Leute vor der Bühne. Leider bringt Wachstum auch allerlei unangenehme, teils stark betrunkene Leute mit sich. Natürlich durften auch unlustige „Zugabe“ Rufe nach vier Songs und andere Peinlichkeiten nicht fehlen. Dennoch war es ein guter Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von therewillbefireworks » Mo 5. Feb 2024, 23:34

Saeglopur hat geschrieben:
So 4. Feb 2024, 15:14
therewillbefireworks hat geschrieben:
So 4. Feb 2024, 13:47
Anybody bei den Spanish Love Songs in München später?
Ich werd da sein!
Viel Spaß. Hamburg war ein toller Start ins Konzertjahr! :herzen2:
War toll! :herzen2: :herzen2:
Dylan war ziemlich gut aufgelegt, Die Backstage Halle war auch gut gefüllt trotzdem nicht zu voll.
No Joy Songs find ich auf Platte tatsächlich zu clean und irgendwie auch poppig, Live war das ein gutes Stück mehr rough around the edges, haben mich bekommen! Pendulum hat mir gut gefallen, Das Lifers Riff ist mir zu happy. Haunted, Clean-Up Crew und Marvel waren auf jeden Fall auch noch dabei (+ vielleicht noch 1-2 andere die ich jetzt vergesse)
Highlights aber trotzdem quasi alles was von Brave Faces Everyone gespielt wurde: Self Destruction (As A Sensible Caree Choice :herzen2: , Losers und dannRoutine Pain und Brave Faces Everyone als "Zugabe" etc...
Von Schmaltz gab's noch Bellyache und Buffalo Buffalo (und The Boy Considers His Haircut glaube ich?)

Müssten am Ende so insgesamt 16 Tracks und ca. 75min Spielzeit gewesen sein, passt!

2 Vorbands (und gerade die 2. heart attack man - Sum 41 auf Wish bestellt?) hätt's aber nicht gebraucht. Shoreline ganz okay, sweet war, dass sich SLS und die wohl schon seit deren 1. Tour in D kennen, hatte irgendwie was von stolzen Eltern :herzen2:

Mit dem Mitklatschen darf aber auf jeden Fall jetzt endlich mal aufgehört werden...
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Mi 7. Feb 2024, 10:35

Ich war gestern im Hafenklang Hamburg bei Culk

Ich hab Culk zum zweiten Album 2020 ziemlich viel gehört und dann etwas aus den Augen verloren, dann vor kurzem festgestellt, dass es mit "Generation Maximum" eine neue Platte gibt, die mir auch wieder super gefällt. Tickets waren mit 17€ auch sehr günstig für heutige Verhältnisse.

Ich war dann aber doch realtiv überrascht, dass das Ganze ausverkauft war. Sehr gemischtes Publikum, von Gen-Z Kids bis Mitt-40ern, die wahrscheinlich auch beim Support für Ja, Panik am Start waren. Die Leute waren größtenteils angenehm, das Rauchverbot im Hafenklang wird nicht mehr so stark ignoriert, wie früher noch manchmal. Einzig ein Typ neben mir, der anlässlich des Konzerts dachte, im Fake Wiener-Akzent zu sprechen sei cool, war verwirrend.

Support war Heinrich Hertz, ein einzelner Typ mit Gitarre und NDW Instrumentals vom Band. Dieses Neue Neue Deutsche Welle Ding scheint ja grad das Maß der Dinge zu sein, dementsprechend gut hat das auch funktioniert. Ich hab Respekt vor Leuten, die sich allein auf ne Bühne stellen, wenn sie erst zwei Songs draußen haben, auch wenn mich das nicht so gepackt hat. Publikum war aber gut dabei und einige der Songs hatten definitiv nen guten Groove (was aber teilweise dran lag, dass die Instrumentals einigen "Klassikern" des Wave etwas zu nahe kamen, der letzte Song öffnete einfach mit fast dem exakten Riff aus She's lost control von Joy Division). Instrumentals waren teilweise etwas verwaschen, wenn da noch n Bisschen mehr Produktion reinfließt, dann hat das Potential.

Culk haben jetzt drei Platten, ich kenn nur die neueren beiden aber finde die gehören zum besten, was deutschsprachige Musik aktuell zu bieten hat. Die neue Platte "Generation Maximum" seziert ziemlich perfekt die Gefühlswelten und Realitäten von Millenials und Zoomern und untertreicht für mich nochmal, dass die Band textlich das Maß der Dinge in der deutschsprachigen Musik ist. Dazu kommt, das Sophie Löw einfach unfassbar gut singen kann, neben ihrer tollen Stimme kriegt sie es auch immer wieder hin, dass der häufig über den Instrumenten schwebende Gesang das ganze atmosphärisch umschließt, insbesondere beim fantastischen "Ode an die Freude" war die Vocal Delivery einfach Perfektion. Musikalisch hat sich die Band etwas stärker vom Post-Punk gelöst und geht phasenweise stärker in die Dream Pop Richtung, was live super rüberkommt, zumal der Gesang hier eigentlich auch als Intrument gezählt werden muss. Ich fands auch sehr sympatisch, dass statt inhaltsloser Ansagen immer wieder die Ursprünge und Motive der neuen Songs rübergebracht wurden, insbesondere bei "2000" erschließt das den Song noch mal ganz anders. Sonst hat "Songs erklären" ja irgendwie einen schlechten Ruf.
Das neue Album wurde komplett gespielt, dazu je 4 oder 5 Songs der ersten beiden, mit den Hits der zweiten Platte, Dichterin und Nacht in der Zugabe. Ich rechne bei solchen Gigs immer mit maximal 60 Minuten, die haben aber amtliche 90 durchgezogen, was für 17€ wirklich mehr als gut ist. Nach dem wechselhaften Einstieg ins Konzertjahr mit Slowdive, war das hier ein erstes Highlight.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von s-nke » Fr 9. Feb 2024, 01:25

therewillbefireworks hat geschrieben:
Mo 5. Feb 2024, 23:34
Saeglopur hat geschrieben:
So 4. Feb 2024, 15:14
therewillbefireworks hat geschrieben:
So 4. Feb 2024, 13:47
Anybody bei den Spanish Love Songs in München später?
Ich werd da sein!
Viel Spaß. Hamburg war ein toller Start ins Konzertjahr! :herzen2:
War toll! :herzen2: :herzen2:
Dylan war ziemlich gut aufgelegt, Die Backstage Halle war auch gut gefüllt trotzdem nicht zu voll.
No Joy Songs find ich auf Platte tatsächlich zu clean und irgendwie auch poppig, Live war das ein gutes Stück mehr rough around the edges, haben mich bekommen! Pendulum hat mir gut gefallen, Das Lifers Riff ist mir zu happy. Haunted, Clean-Up Crew und Marvel waren auf jeden Fall auch noch dabei (+ vielleicht noch 1-2 andere die ich jetzt vergesse)
Highlights aber trotzdem quasi alles was von Brave Faces Everyone gespielt wurde: Self Destruction (As A Sensible Caree Choice :herzen2: , Losers und dannRoutine Pain und Brave Faces Everyone als "Zugabe" etc...
Von Schmaltz gab's noch Bellyache und Buffalo Buffalo (und The Boy Considers His Haircut glaube ich?)

Müssten am Ende so insgesamt 16 Tracks und ca. 75min Spielzeit gewesen sein, passt!

2 Vorbands (und gerade die 2. heart attack man - Sum 41 auf Wish bestellt?) hätt's aber nicht gebraucht. Shoreline ganz okay, sweet war, dass sich SLS und die wohl schon seit deren 1. Tour in D kennen, hatte irgendwie was von stolzen Eltern :herzen2:

Mit dem Mitklatschen darf aber auf jeden Fall jetzt endlich mal aufgehört werden...
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Rieper
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » So 11. Feb 2024, 15:15

Ich war gestern im Royal in Baden (Schweiz) bei Torres. Sie ist dort im Rahmen des One Of A Million Festivals aufgetreten.

Support war MF Tomlinson, der absolut in Ordnung war.

Zu Torres selbst muss ich gar nicht viel schreiben. Ich war zunächst etwas enttäuscht und bin nicht so richtig in den Konzert-Flow reingekommen. Das lag daran, dass Mackanzie zwischen den Songs ziemlich viel geredet hat. Meine Freundin fand das ganz cool und das meiste auch sympathisch (nicht alles). Mir war es etwas zu viel, da es zum Teil doch längere Geschichten waren.

Aber je länger das Konzert ging, desto besser wurde es und hinten raus hatte ich auf jeden Fall meinen Spaß, da der Redeantiel etwas abnahm. Die Setlist müsste die selbe gewesen sein, wie auch in Berlin und Köln. Thirstier und Sprinter waren meine Highlights. Mein Lieblingssong auf dem aktuellen Album ist Happy Man’s Shoes, welches sie direkt zu Beginn spielte. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen, aber der Song hat mich live leider gar nicht gepackt.

Somit habe ich unterschiedliche Eindrücke gesammelt. Location und Publikum waren top, das Konzert wurde gerade in der zweiten Hälfte ganz gut.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 13. Feb 2024, 21:52

Ich war am Mittwoch in Bochum bei Magnitude in der Trompete. Ich war sehr hyped auf die Show und damit auch nicht alleine, wenn ich an die Gespräche zurückdenke, die ich in der Woche vor der Show geführt habe. Die Show war auch sehr gut besucht. Viel sollte zum Ausverkauf nicht gefehlt haben.

Spiral – Passten als Support perfekt vor die US-Bands. Vierte Show, gab auch zum ersten Mal Merch, der direkt Weg war. Sei den Jungs gegönnt. Show war top, ohne jeden Zweifel. Stage Dives, Singalongs, Mosh, alles, was das Herz begehrt. Die Demo dropt nächsten Monat, ganz HC-Deutschland wartet darauf. Wird natürlich geordert.

Seed of Pain – Florida Hardcore enttäuscht eigentlich nie. Da sprießen jedes Jahr so viele Bands aus dem Boden, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Ich mochte die LP der Band sehr gerne, aber ist nun auch schon 3-4 Jahre her und ich habe gar nicht mehr damit gerechnet, dass die mal rüberkommen, denn die Lebensdauer der Florida Bands ist extrem kurz. Härteste Band des Tages, ohne dass es zu stumpf wurde. Riffing war auch astrein, ziemlich metallisch. Härtester Mosh des Abends by far. Da ging es hoch her. Singalongs kamen allerdings auch nicht zu kurz. Auch hier: Top Gig.

Magnitude – Das war magisch, eine klare Steigerung zu Darmstadt. Mosh wurde zurückgefahren. Dafür Stage Dives rauf und vor allem Singalongs. Die Leute waren absolut textsicher. Teilweise völlig Chaos vor der Bühne. „Defy“ für mich absoluter Höhepunkt. Band schien auch ziemlich happy mit dem Gig zu sein. Gab auch viele Shoutouts an die deutsche Szene. Setlist war genauso wie in Darmstadt, aber habe nicht anderes erwartet. Ich liebe Magnitude, es is mir auch recht egal, dass der Sänger mal ne Line auslässt. Kann durchaus verstehen, dass einem die Stimme nicht zusagt, aber ich fühle es komplett. Sollte nach der Tour vielleicht das mit dem Straight Edge werden nochmal überdenken, weil die Texte zu 94 Prozent davon handeln. Insgesamt lange nicht mehr drei so krasse Sets am Stück gesehen. Hardcore Shows in NRW sind im Jahr 2024 einfach der Shit.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 13. Feb 2024, 22:27

Ich war am Donnerstag in Essen bei Mutually Assured Destruction im Don’t Panic. Ich hatte schon eine böse Vorahnung vor der Show. Der lokale Veranstalter hat vor Jahren mal Hardcore Shows gebucht, die immer etwas chaotisch und enttäuschend waren. Mittlerweile ist es beim Metal gelandet und fährt damit glaube ich auch ganz gut. Nun also mal wieder ne Hardcore Band. Natürlich gab es dann zwei Metalsupports, die mir beide nichts gesagt haben. Befürchtungen, dass es eine Flop Show werden würde, waren groß, aber ich mag Mutually Assured Destruction sehr gerne, bin also trotzdem hingegangen. Befürchtungen haben sich zu 100 Prozent bestätigt. Es waren maximal zehn Leute für die Band da, der Rest, schätze insgesamt waren 100 Leute da, waren Kuttenträger und Konsorten. Wenn ich sehe, wenn eine Person am Start ist mit Rammstein Shirt und Turnbeutel mit der Aufschrift „Schwarz ist bunt genug“, stirbt etwas in mir. Natürlich waren locker die Hälfte der Leute bis Oberkante Unterlippe betrunken, einfach nur stressig.

Blood Atonement – Fingen dann auch irgendwann später als geplant an. Eine von diesen Bands aus Mitvierzigern, die ihr Leben lang Metal gehört haben und dann doch nochmal ne Band machen wollten. Ist selten gut, hier auch nicht wirklich. Speed Metal, da findet man sicherlich spannende Vertreter des Genres. Band zusätzlich mit schlechtem Corpsepaint und der Drummer sich mit Kunstblut übergossen, war schon sehr viel Klischee dabei. Natürlich hatten die Herren auch ihren Fanclub bestehend aus betrunkenen, unlustigen Dudes dabei. Als dann zum siebten Mal „Ausziehen“ geschrien wurde bin ich rausgegangen. Hat einfach gereicht.

Mutually Assured Destruction – Am Anfang lief es eigentlich ganz gut. Der Raum war leer, da viele draußen mit Biertrinken beschäftigt waren. Zwei Leute haben gemosht, hatten ihren Spaß. Sound war ziemlich gut im kleinen Raum der Location. Die Metaller*innen, die im Raum waren, fanden es glaube ich ebenfalls ganz in Ordnung. Das Riffing ist auch durchaus stark, soundtechnisch waren Life of Agony und Only Living Witness sicherlich Vorbilder. Der Gesang geht zum Teil auch in die Richtung, wenn auch nicht so stark, wie dies bei Age of Apocalypse der Fall ist. Dann kam allerdings der absolut schlimmste Kuttenträger des Abends rein. GG Allin Patch, Konföderierten Flaggen Patch und über dem Backpatch stand Darkness geschrieben, wobei das SS mit Leerzeichen getrennt war und ziemlich stark nach SS-Rune aussah, also sprich der komplette Edgelord Trottel. Naja, der wollte dann auf jeden Fall rumpogen und keiner hatte Bock drauf. Irgendwann kam sein Freund, Mr. Besoffski des Abends rein und hat sich mit seinem 0,5 Liter Bierglas in den Pit gestellt. Hat dann auch nur 1,5 Songs gedauert, bis er das Glas zerlegt hat. Hatte dann noch eine kurze Diskussion mit den beiden über ihr Verhalten bzw. dass sich der eine Dude mit seinen Patches gefälligst verpissen soll. Schrecklich sowas. Naja, Show war an sich gut, tut mir leid für die Band. Bin danach auch abgehauen, kein Bock gehabt auf eine weitere Random Metal Band mit Besoffski Kuttenträger Crowd. Musste am nächsten Tag eh früh raus, hat gereicht.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 13. Feb 2024, 23:26

Ich war am Freitag in Essen bei Frozen Soul im Turock. Der Tag zuvor hat eigentlich gereicht für mindestens drei Monate keine Shows mit Kuttenträgern, aber die Tour ist einfach zu heftig, um sie nicht zu besuchen. Show war sehr gut besucht. Besser als ich erwartet habe, denn am gleichen Tag spielten Napalm Death/Primitive Man/Wormrot in Köln. Wie man zwei solche Packages in NRW auf einen Tag legen kann, muss man auch echt nicht verstehen. Leider haben außerdem 1-2 Wochen vor Beginn der Tour Phobophilic gecancelt. In einigen anderen Städten wurden daraufhin als Ersatz sehr gut lokale Supports gebucht (Overpower, Lowest Creature, Chaver), der Promoter in Essen hat dies nicht geschafft. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mich das wundert.

Foreseen – Finnische Hardcore Band, die schon immer sehr metallisch unterwegs war und mittlerweile fast vollständig beim Thrash gelandet sind. War skeptisch, aber auch gespannt, wie gut die Band vor einem reinen Metalpublikum ankommen würden. Für die erste von drei Bands waren die Reaktionen sehr positiv. Spielzeit 35 Minuten, hat mir gut gefallen.

Creeping Death – Stabiler Death Metal aus Texas. Sind neben Frozen Soul eine weitere der neueren Death Metal Bands, die seit einigen Jahren für Furore sorgen. War ein guter Auftritt, kann man absolut nichts gegen sagen. Die Stimmung war besser als beim Opener, die Band hatte sichtlich Spaß, ich war neidisch auf das OG early 90s Biohazard Shirt des Drummers, also alles gut.

Frozen Soul – Beste Show, die ich bisher von der Band gesehen habe. „Invisible Tormentor“ als Opener, die Crowd war direkt voll drin. Viel Bewegung im Pit, viele Circles Pits, teilweise Stage Dives. Für eine erste Europa Headliner Tour war das beeindruckend. Der Sound war top, sehr druckvoll, der Mischer hat ganze Arbeit geleistet. Die Lichtshow ebenfalls angemessen. Für mich hat alles gepasst. Spielzeit waren so 45-50 Minuten, sicherlich für einige kritikwürdig, aber es gab auch nur eine Ansage. Ansonsten wurde straight durchgezogen. Letzter Song war „Crypt of Ice“ und als Zugabe noch ein Mortician Cover. Es war unfassbar hart. Top Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Do 15. Feb 2024, 08:16

Ich war Sonntag im Hamburger Grünspan bei Napalm Death. Der Laden war gut gefüllt, aber zum Glück nicht ausverkauft. Ein ausverkauftes Grünspan ist beinahe unerträglich wegen dem Nadelöhr zwischen Konzertsaal und Vorraum und den mäßig platzierten Bars direkt neben dem Mischpult, die ebenfalls für einen extremen Engpass und immer wieder Streitgesprächen sorgt, wenn man da mal durch muss. Aber in diesem Fall ging es zum Glück.

Schon am Einlass die erste gute Nachricht: nachdem wir in Hamburg Pig Destroyer als 4. Band auf dem Line-Up ja nicht bekommen haben, wurde vor ein paar Monaten Wehrmacht bzw. Biermächt bestätigt. Die hatten aber abgesagt. Ehrlich gesagt: musikalisch kenne ich die nicht, der Wikipedia-Artikel liest sich aber, als wären das die US-amerikanischen Onkelz und darauf konnte ich gern verzichten. Wenn die nen Track gemacht haben, der "Go Home" heißt und gegen Migrant*innen gerichtet ist, hab ich mich eh schon gefragt, wie die es jemals auf ein Napalm-Death-Billing schaffen konnten, auch wenn sie sich dagegen später distanzierten. Aber naja, nach den ersten Scheißtexten haben sie sich wohl zu einer Sauf-Metal-Band entwickelt. Hätte da jetzt auch nur so mäßig reingpasst.

Also nur 3 Bands und dadurch Feierabend um 22 Uhr - richtig gut, hatte ja auch Frühdienst am Montag. Den Start machten Wormrot, die wie schon im Jahr zuvor im Hafenklang zu dritt und mit Gabbo von (ehemals) Implore am Mic unterwegs sind. Musikalisch die für mich beste Band des Abends, gerade das letzte Album, das dem super schnellen und brutalen Grindcore Elemente aus, würde fast sagen, Post-Metal hinzufügt, hat mich richtig gecatcht. Das Publikum bei den ersten 2-3 Songs noch verhalten (die Boomer-Metaller unter ihnen kannten die Band vermutlich nicht), ging dann auch schon relativ steil. Circle Pits und Mosh. Das Ende war ein einziges Gewitter aus Gitarre und Drums. Fantastisch.

Primitive Man haben die Geschwindigkeit dann einmal komplett auf den Kopf gestellt. :lol: Hier glaube ich noch mehr, dass viele im Publikum damit wenig anfangen konnten, ich fands aber fantastisch. Super harter und stumpfer Doom mit Death-Metal-Passagen, der eine ganz finstere Atmosphäre schafft. Keine einzige Publikumsinteraktion außer am Ende, als der Sänger sich bedankte, einen so schönen Geburtstag verbringen zu können. Das Publikum sang daraufhin für ihn, was sichtbar für ein bisschen Rührung gesogt hat. Lieb!

Über Napalm Death selbst hat Sammy in den vergangenen Jahren eigentlich schon alles Wichtige geschrieben. :lol: Die Band ist in ihrem Metier wohl unübertroffen, die Diskographie spricht für sich und bis heute schaffen sie es, ihren Sound absolut relevant zu halten. Das letzte Album ist wirklich verdammt gut, wenn man bedenkt, wie lange es die schon gibt. Gespielt wurden 18 Songs, rund eine Stunde und das Publikum war von Anfang bis Ende intensiv dabei, riesen Chaos in der Mitte. Der Fokus gerade gegen Ende lag natürlich auf den Klassikern Scum und From Enslavement to Obliteration, ich glaub insgesamt wurde aber von jeder Scheibe etwas gespielt (ich kenne die Songs nicht alle, aber Setlist.fm sagt das). Nazi Punks Fuck Off durfte natürlich nicht fehlen. Im Zuge dessen (und auch bei allen Ansagen vorher) zeigte Barney (auf der Bühne der Derwisch, der er halt ist), dass er einer der stabilsten Musiker unserer Zeit ist. Die Ansagen sind wholesome und zugleich politisch zumindest aus meiner Sicht absolut on point. Sei es zu Krieg, Ungleichheit in der Gesellschaft oder eben dem Erstarken des Faschismus in Europa. Inklusive seiner Sicht auf die AFD. Das alles trägt er mit dem liebsten englischen Dialekt vor. Liebe es.

Habe die Band glaube ich vorher 11 Jahre nicht gesehen, nehme es mir aber bei ähnlich starkem Paket für die nächste Tour wieder vor.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von NevermindBred » Fr 16. Feb 2024, 13:21

Eine dringende Empfehlung für Son Mieux.
Wieder ein tolles Konzert in der Hebebühne gewesen, nachdem ich sie vorher im Häkken unf beim Reeperbahn Festival gesehen habe.
In Deutschland spielen sie noch in den kleinen Clubs in kleiner Besetzung, in den Niederlanden sind sie bereits eine andere Hausnummer.

Tolle Band mit einer super Livepräsenz!
:dumbo:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baron von Goenn » Fr 16. Feb 2024, 22:58

Beirut ❤️❤️❤️
Bier ist schmackhaft und ein hervorragendes Getränk.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von nilolium » Sa 17. Feb 2024, 08:24

NevermindBred hat geschrieben:
Fr 16. Feb 2024, 13:21
Eine dringende Empfehlung für Son Mieux.
Wieder ein tolles Konzert in der Hebebühne gewesen, nachdem ich sie vorher im Häkken unf beim Reeperbahn Festival gesehen habe.
In Deutschland spielen sie noch in den kleinen Clubs in kleiner Besetzung, in den Niederlanden sind sie bereits eine andere Hausnummer.

Tolle Band mit einer super Livepräsenz!
Ohne dabeigewesen zu sein unterstreiche ich mal die Aussage..habe sie vor zwei Jahren glaube aufm ESNS gesehen und hätte mal wieder Bock auf die. Nächstes Mal können sie gerne ins Knust kommen :)


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