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Der Drogenthread

Verfasst: So 11. Feb 2018, 18:47
von libertine
So, eine lange Einführung spare ich mir.
Ob Nikotin, Valium, Vikodin, Marihuana, Extacy, Alkohol oder Kokain - hier soll man von Erfahrungen über Suchtprobleme und Rehab bis hin zur Drogenpolitik alles diskutieren können, was einem zum Stichwort Drogen auf dem Herzen liegt.
Dass es sich hier um ein sensibles Thema handelt, das durchaus auch ausarten kann, sollte klar sein. Auch wenn ich das Forum hier als vernünftig genuh einstufe, hab ich mal die offensichtlichen Verhaltensregeln zusammengetragen:

1.) Das soll hier keine Verkaufsveranstaltung werden oder den Zugang zu illegalen Drogen erleichtern. Also kein "Ich hab noch 5g xy hier rumliegen. Wer will?" oder ähnliches.
Mir ist klar, dass das "woher?" ein wichtiger Bestandteil von Drogengeschichten ist, aber man kann sich glaub auf sowas wie "von meinem Dealer", "hat mir einer auf der Fusion geschenkt" oder "im Frankfurter Bahnhofsviertel" beschränken.

2.) Drogen sind ein kontroverses Thema und es gibt viele radikale Meinungen. Bitte lasst die Diskussion nicht ausarten bzw persönlich werden und geht respektvoll und sensibel mit jedem um, der sich hier öffnet.

Hm ja, das wars eigentlich auch schon, will das Gespräch ja nicht zu sehr einschränken. Falls jemandem noch eine sinnvolle Grundregel einfallen sollte, füg ich die gern noch hinzu. :mrgreen:

Ansonsten bin ich einfach mal gespannt, wie das ganze hier läuft...los gehts!

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 19:54
von Quadrophobia
Drogen ist bei mir ein schwieriges Thema. Ich hatte mit 16/17 ein paar Monate, in denen einige Drogenexperimente völlig schief gegangen sind. Seitdem hab ich mich von chemischen Drogen ferngehalten.
Ich glaube aber nach wie vor, dass das ein Thema ist, über das man offen reden sollte. Der Konsum findet so oder so statt und Aufklärung hilft besser als Verbote.
Ich hab allerdings insbesondere in der Diskussion um die Legalisierung von Cannabis die Erfahrung gemacht, dass enorm viele Befürworter*innen nicht die geringste Ahnung haben, was Gefahren von Cannabinoiden angeht und Gras fälschlicherweise für ungefährlich erklären. Gerade da zeigt sich für mich, dass es einen offeneren Dialog über safer use geben muss!

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 20:15
von libertine
Quadrophobia hat geschrieben:
So 11. Feb 2018, 19:54
Drogen ist bei mir ein schwieriges Thema. Ich hatte mit 16/17 ein paar Monate, in denen einige Drogenexperimente völlig schief gegangen sind.
Hm, ich habe gerade ein paar Monate in denen einige Experimente mit psychedelischen Drogen ziemlich aremberaubend waren. :herzen2: Hatte aber auch das Glück, immer mit der richtigen Begleitung im richtigen Setting zu trippen.
Trotz meiner durchweg positiven Erfahrungen bin ich sowas gegenüber aber doch noch etwas skeptisch:
http://www.dailymail.co.uk/news/article ... tuals.html

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 20:40
von Gelöschter Benutzer 408
Herzchensmileys im Drogenthread, wenn es um den Konsum geht, sind schon mal ein sehr schlechter Start.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 20:49
von libertine
Ja? Wieso?
Weil Drogen schlecht sind?

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 20:54
von Gelöschter Benutzer 408
Weil es wie du selbst schreibst, ein hochsensibles Thema ist. Dort einfach mal ungefiltertert Herzchen bei Psychoaktiven Substanzen zu verteilen, zeigt in meinen Augen nicht gerade von reflektiertem Umgang. Und das letzte, was ich irgendwo lesen mag, ist das unreflektierte Abfeiern von Dingen, die dein Gehirn zerlegen.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 21:02
von libertine
Hmm, die Herzchen sollten meine durchweg positiven Erlebnisse untermauern. Keineswegs feiere ich irgendwas unreflektiert ab.
Andere Kulturen bezeichnen das, was bei uns seit vll 50 Jahren als "Droge" klassifiziert wird, seit Jahrtausenden als Medizin. Und als genau das seh ich es auch an. Kann bei richtiger Anwendung Wunder bewirken und bei Missbrauch ganz böse enden.
Aber hey, ich respektiere jedermanns Meinung und entschuldige für unverständliche Smileynutzung! :thumbs:

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 21:17
von Gelöschter Benutzer 408
Welche Krankheit hast du denn damit behandelt, wenn es denn eine Medizin war?

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 21:26
von Gelöschter Benutzer 408
Ansonsten:

Meine persönlichen Erfahrungen mit Drogen: Keine. Die Volksdroge Alkohol mal ausgenommen (mit allerdings recht wenig bis überschaubarem Umfang) und natürlich wird hier gleich wieder das Argument schlechthin fallen "aber saufen tun doch auch alle, deswegen xyz....". Das kommt ja in jeder Diskussion immer sofort.

Ansonsten sind meine Erfahrungen allerdings die einen Menschen, der metaphorisch gesprochen schon zu oft daneben stand, wenn sich jemand vor den Zug geschmissen hat. Oder der die Reste aufsammeln durfte.

Dere Umgang mit Drogen in unserer Gesellschaft ist mir persönlich zu lachs. Einerseits unterstütze ich alles, was medizinisch nutzt - begrenzt auf diesen Zweck. Andererseits wünsche ich mir ein umgestelltes Strafrecht: Taten unter Drogeneinfluss sollten nicht mindernd, sondern verschärfend beurteilt werden. Rauchen o.ä. während Schwangerschaft sollte geahndet werden. Und Raucher sollten einen mindestens 100%-Zuschlag auf ihre Krankenversicherungsbeiträge bekommen.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 21:41
von nilolium
Blackstar hat geschrieben:
So 11. Feb 2018, 21:17
Welche Krankheit hast du denn damit behandelt, wenn es denn eine Medizin war?
da gibt es schon durchaus potentiale.

dass einige substanzen unter bestimmten umständen (bsp ketamin bei depressionen oder mdma bei angststörungen oder ptbs) helfen können und auch großes potential bei psychedelika in der psychotherapie vermutet wird ist nun kein geheimnis mehr. die forschung kommt hier immer mehr ins rollen. cannabis wurde in dieser hinsicht schon ein bisschen intensiver erforscht - mit recht positiven ergebnissen.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 21:48
von Gelöschter Benutzer 408
nilolium hat geschrieben:
So 11. Feb 2018, 21:41
Blackstar hat geschrieben:
So 11. Feb 2018, 21:17
Welche Krankheit hast du denn damit behandelt, wenn es denn eine Medizin war?
da gibt es schon durchaus potentiale.

dass einige substanzen unter bestimmten umständen (bsp ketamin bei depressionen oder mdma bei angststörungen oder ptbs) helfen können und auch großes potential bei psychedelika in der psychotherapie vermutet wird ist nun kein geheimnis mehr. die forschung kommt hier immer mehr ins rollen. cannabis wurde in dieser hinsicht schon ein bisschen intensiver erforscht - mit recht positiven ergebnissen.
Das stelle ich nicht in Abrede. Nur habe ich gefragt, was er konkret damit behandelt hat, wenn er es als Medizin ansieht. Der obige Post ließ eher darauf schließen, dass keine Behandlung das Ziel war, sondern Erlangen von psychedelischen Erfahrungen.

Die medizinische Nutzung ist meines Erachtens gern ein Feigenblatt, womit Konsum geschmückt wird. Es wird sofort auf die medizinischen Auswirkungen von Cannabis verwiesen, wenn man fragt, warum es legalisiert werden soll und warum viele Menschen das nehmen. Der eigene Konsum jedoch dient jedoch seltenst diesem Zweck. Es ist meist nur das schönreden dessen, dass man gern den Trip sucht.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 21:52
von Wishkah
Ich nehm persönlich nichts, was über Alkohol hinausgeht. Hab da auch gar kein Bedürfnis. Bin aber ziemlich liberal, was Drogenkonsum angeht und finde diese Willkür der Kriminalisierung und Legalisierung (oder eben nicht) teilweise recht bescheuert. Cannabis da als prominentestes Beispiel. Alkohol mag zwar ein Totschlagargument sein, trifft meiner Meinung nach aber halt auch einfach zu.
Blackstar hat geschrieben:
So 11. Feb 2018, 21:26
Und Raucher sollten einen mindestens 100%-Zuschlag auf ihre Krankenversicherungsbeiträge bekommen.
Wie willst du das denn praktisch umsetzen? Wann gilt man als Raucher? Wie weist man das nach? Was gibt es noch an gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen, die man bestrafen müsste? Was Schwangerschaft und Strafminderung angeht, bin ich aber bei dir.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 22:03
von Gelöschter Benutzer 408
Wie willst du das denn praktisch umsetzen? Wann gilt man als Raucher? Wie weist man das nach? Was gibt es noch an gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen, die man bestrafen müsste? Was Schwangerschaft und Strafminderung angeht, bin ich aber bei dir.
So wie es bereits umgesetzt wird, wenn du eine Risikolebensversicherung (Beitragszuschlag hier übrigen um die 2-300%) beantragst, oder das bei einigen Berufsunfähigkeitsversicherungen steht. Dort gibt es die Frage, mit der entsprechenden Konsequenz. Als Raucher gilt man in der Regel, wenn man in den letzten 12 Monaten geraucht hat.
Was gibt es noch an gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen, die man bestrafen müsste?
M.e. nicht pauschal. Über- (bzw. Unter-) gewicht wird ja oftmals als sehr schädlich angenommen und von Versicherern auch entsprechend sanktioniert. Hier können aber auch gesundheitliche Probleme die Ursache dessen sein, weswegen eine pauschale Schlechterstellung nicht zu halten ist. Raucher sein sucht man sich aus, vieles andere nicht unbedingt.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 22:05
von Wishkah
Interessant, mein Versicherungswissen ist da tatsächlich (was über die GKV hinausgeht) ziemlich beschränkt. :wink:

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: So 11. Feb 2018, 22:35
von libertine
Blackstar hat geschrieben:
So 11. Feb 2018, 21:48
Nur habe ich gefragt, was er konkret damit behandelt hat, wenn er es als Medizin ansieht. Der obige Post ließ eher darauf schließen, dass keine Behandlung das Ziel war, sondern Erlangen von psychedelischen Erfahrungen.
Ich muss zugeben, dass meine ersten Erfahrungen mit psychedelischen Drogen einfach aus Neugier heraus gemixt mit der leisen Hoffnung vielleicht etwas über mich zu erfahren gemacht habe. Ich weiß auch, dass ich damit ein klassisches "Backpacker auf Sinnsuche" Klischee erfülle. Aber genau dieses "etwas über sich erfahren" passiert eben einfach. Dass man dabei (die richtige Gesellschaft vorausgesetzt) auch noch jede Menge Spaß haben und ungemein tiefe Gespräche führen wie Freundschaften knüpfen kann, nehm ich halt gerne auch noch mit.
Worauf ich aber eigentlich hinauswollte, ist dass ich mit Einnahme dieser (ich bleib dabei) "Medizin" viele negative Dinge über mich selbst realisiert habe, die ich z.B. zuvor nicht als falsch empfunden hatte. Und naja, ich mach zumindest den Versuch, mich zu ändern und habe genau dadurch auch schon viele positive Erfahrungen im "real life" gemacht.
Aber ich weiß auch, dass ich vor 15 Monaten über das, was ich hier schreibe, nur geschmunzelt hätte und mir gedacht hätte "Naja, will ja nix sagen, aber alles nur nette Ausreden um Drogenkonsum zu rechtfertigen." Erwarte nicht, dass ihr mich versteht. Vll kann man mir aber glauben, dass diese Drogen einen positiven Einfluss auf mich und mein Leben hatten.

Und hey, ein bisschen abseits vom eigentlichen Thema... aber ich muss zugeben, dass ich auch echt zu viel kiffe und etwas eigentlich Wunderbares durch Überkonsum zunichte mache, was auch negative Auswirkungen auf mein Leben hat.
(Das soll hier als Beweis dienen, dass ich meinen eigenen Drogenkonsum durchaus reflektiert betrachten kann. :mrgreen: )

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 07:43
von Rieper
libertine hat geschrieben:
So 11. Feb 2018, 22:35
Ich muss zugeben, dass meine ersten Erfahrungen mit psychedelischen Drogen einfach aus Neugier heraus gemixt mit der leisen Hoffnung vielleicht etwas über mich zu erfahren gemacht habe. Ich weiß auch, dass ich damit ein klassisches "Backpacker auf Sinnsuche" Klischee erfülle. Aber genau dieses "etwas über sich erfahren" passiert eben einfach. Dass man dabei (die richtige Gesellschaft vorausgesetzt) auch noch jede Menge Spaß haben und ungemein tiefe Gespräche führen wie Freundschaften knüpfen kann, nehm ich halt gerne auch noch mit.
Worauf ich aber eigentlich hinauswollte, ist dass ich mit Einnahme dieser (ich bleib dabei) "Medizin" viele negative Dinge über mich selbst realisiert habe, die ich z.B. zuvor nicht als falsch empfunden hatte. Und naja, ich mach zumindest den Versuch, mich zu ändern und habe genau dadurch auch schon viele positive Erfahrungen im "real life" gemacht.
Aber ich weiß auch, dass ich vor 15 Monaten über das, was ich hier schreibe, nur geschmunzelt hätte und mir gedacht hätte "Naja, will ja nix sagen, aber alles nur nette Ausreden um Drogenkonsum zu rechtfertigen." Erwarte nicht, dass ihr mich versteht. Vll kann man mir aber glauben, dass diese Drogen einen positiven Einfluss auf mich und mein Leben hatten.

Und hey, ein bisschen abseits vom eigentlichen Thema... aber ich muss zugeben, dass ich auch echt zu viel kiffe und etwas eigentlich Wunderbares durch Überkonsum zunichte mache, was auch negative Auswirkungen auf mein Leben hat.
(Das soll hier als Beweis dienen, dass ich meinen eigenen Drogenkonsum durchaus reflektiert betrachten kann. :mrgreen: )
Bin kein Fan von Drogen und sehe diesen teils drogenverherrlichenden Thread ziemlich kritisch. In meinem Familien- und Bekanntenkreis, hatte (und leider habe) ich Personen die ähnlich von Drogen gesprochen wie das Zitierte hier. Und da habe ich alles erlebt. Angefangen vom Verlust des Arbeitsplatzes, Ende von Beziehungen bis hin zu Unfällen teils mit Todesfolge. Vor allem der letzte Punkt war natürlich total heftig.

Über sich etwas erfahren und tiefsinnige Gespräche führen, das geht auch komplett ohne Drogen (Alkohol natürlich eingeschlossen). Sehe daher natürlich auch die Legalisierung von Gras eher negativ. Bei medizinischen Zwecken und an sich allem anderen bin ich da komplett bei Blackstar.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 09:01
von Declan_de_Barra
Ich kann Drogenkritik verstehen, bin auch kein großer Fan von den Meisten. Erst Recht nach persönlichen Erfahrungen ist ein kritischer Blick sicherlich logisch. Dennoch sehe ich es auch so, dass der Alkohol-Vergleich gut passt, auch wenn er in der Diskussion häufig kommt. Man kann nun mal auf jeder Droge hängen bleiben, manchmal schneller manchmal langsamer.

Klar, man kann tiefsinnige Gespräche ohne Drogen und Alkohol führen, dass sie aber für einige eine befreiende und öffnende Wirkung haben, steht aber auch außer Frage.

Was medizinisches THC angeht: Ich finde, dass das Tabu Gras noch dazu beiträgt, dass medizinisches THC immernoch recht abwartend behandelt wird.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 09:13
von Gelöschter Benutzer 408
Klar, ist das mit Alkohol Doppelmoral, er ist auch viel zu leicht zu bekommen und zu gesellschaftlich akzeptiert.
Verstehe nur nicht, dass ob dieser Dummheit, die man sich selbst, oder als Gesellschaft leistet deswegen ein Freibrief für alles andere ausgesprochen werden soll. Diese mit dem Finger zeigen auf Alkohol, wenn es um den Konsum (harter) Drogen geht, ist in meinen Augen der falsche Weg. Etwas anderes zulassen, nur weil es auch andere schädliche Dinge gibt, die legal sind? Ne danke. Zumal die Folgen von einem Bier andere sind, als z.b. ein Mal Crystal oder einem mal Rauchen, da jede Zigarette bereits Zellmutationen verursacht.

Was THC angeht: Die Dauerkiffer in meinem jugendlichen Freundeskreis hatten irgendwann alle ziemliche geistig-kognitive Probleme.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 09:22
von Declan_de_Barra
Es geht mir auch nicht um einen Freibrief. Was den Vergleich mit Marihuana angeht sehe ich das strikte Verbot schlicht sehr kritisch. Nicht nur, weil ich die Behandlung von Marihuana übertrieben finde, sondern auch weil ein geordneter legaler Verkauf mehr Probleme lösen, als er schaffen würde.

Ich kenne genug Leute, die den Großteil ihres Lebens gekifft haben und kiffen und trotzdem ein absolut geregeltes Leben führen.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 09:47
von Gelöschter Benutzer 408
Ich bin da bei dir. Legalisieren unter strengen Vorraussetzungen: Ja. Was mich persönlich stört, ist diese Kiffen-Lifestyle-Verharmlosung, die man ja sehr gut sieht, wenn man mal in Amsterdam ist. Dessen Abzielen auf Kiffer-"Coolness" ist genau das Problem, was ich nach wie vor sehe, denn es zieht Menschen an, die die Langfristigkeit ihres Handelns unterschätzen.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 10:06
von Declan_de_Barra
Mit der Legalisierung sollte dann auf jeden Fall gute Aufklärungsarbeit einhergehen. Das wird zur Zeit total vernachlässigt. Die Droge ist illegal und wird teilweise behandelt wie Heroin, jedenfalls von öffentlicher Seite aus. Gefahren aufzeigen ja, verteufeln nein.

Dieser Kiffer-Coolness Kram ist natürlich eher das Gegenteil.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 10:23
von Wishkah
Was soll man auch erwarten, wenn die Drogenbeauftragte der Bundesregierung (Marlene Mortler, CSU) auf die Frage, warum Alkohol erlaubt und Cannabis verboten ist, mit "Weil Cannabis eine illegale Droge ist. Punkt." antwortet. :doof:

Bei Cannabis führt meiner Meinung nach doch kaum ein Weg an einer vernünftigen Legalisierung vorbei.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 10:28
von Quadrophobia
Was es auf jeden Fall bräuchte, wäre eine entkriminalisierung des Konsums. Das würde vielen Abhängigen zumindest die Randexistenz ersparen und die Beschaffungskriminalität eindämmen.

Was das Kiffen angeht: Cannabis wird leider sehr häufig unterschätzt, auch weil Legalisierungskampagnen oft völlig planlos mit dem Thema umgehen. THC induziert in absoluten Zahlen gesehen die meisten Psychosen unter allen Drogen. Das liegt natürlich (auch) an der großen Verbreitubg, aber eine scheinaufgeklärte Öffentlichkeit, die sich selbst Expertise zuschreibt, ohne auf die ernsthaften Gefahren einzugehen, sehe ich für eine Legalisierung als problematisch an. Da wird häufig so getan, als ob alle kommunizierten Gefahren Ammenmärchen sind, die nur aus der Unwissenheit anderer entstanden sind, anstatt sich damit auseinander zu setzen, dass der übermäßige Konsum von Cannabis wie bei jeder anderen Droge ernsthafte gesundheitliche Gefahren birgt.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 11:32
von Engholm
Blackstar hat geschrieben:
Mo 12. Feb 2018, 09:13
Was THC angeht: Die Dauerkiffer in meinem jugendlichen Freundeskreis hatten irgendwann alle ziemliche geistig-kognitive Probleme.
Ich kenne zwei Fälle in meinem Freundes-/Bekanntenkreis, die durchs Kiffen völlig abgeschmiert sind und dadurch ihr Leben nicht mehr im Griff hatten. Bei einem ist ein psychischer Knacks entweder durchgekommen (und geblieben) oder entstanden, der andere hat dauerhaft in einer verschobenen, lethargischen Realität gelebt. Letzter hat zum Glück die Kurve gekriegt.

Ich kenne auch zwei Fälle im Freundes-/Bekanntenkreis, die durch Alkohol eine Jekyll & Hyde Transformation erleben. Nüchtern sehr nett, höfflich unaufdringlich. Besoffen genau das Gegenteil und nicht auszuhalten.

Re: Das ist Fledermausland - Willkommen im Drogenthread!

Verfasst: Mo 12. Feb 2018, 12:01
von mattkru
Jeder, der irgendwelche Subtanzen nimmt (egal ob Alkohol, Nikotin, THC oder hartes Zeug) hat einen negativeren Einfluß auf sich und sein Umfeld, als wenn er keine nehmen würde. Insofern gibt es keinen positiven Einfluß von Drogen (abgesehen von 1/3 meiner CDs zu Hause...).