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Politik

Von Spam bis Gott und die Welt
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Monkeyson
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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Sa 7. Okt 2023, 22:05

dattelpalme hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 21:19
Wer die Zivilbevölkerung radikalisiert, ist die Hamas.
Nicht automatisch. Denen laufen die Anhänger davon, deswegen "lohnt" sich für die ja überhaupt nur solch eine Verzweiflungstat mit erwartbarer Reaktion der Gegenseite. Warum sollten sie jene sonst riskieren, rein militärisch wäre das ziemlich dumm. Das wird auch der Body Count zeigen, so traurig das ist. Dein Plädoyer ist also, genau die von Hamas antizipierte Reaktion zu unterstützen, das allein sollte dir zu denken geben.
dattelpalme hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 21:19
Wer nicht ausschließen kann, diese mitzufinanzieren und weiter Millionenbeträge reinpumpt, macht sich daran mitschuldig. Beim besten Willen weiß ich nicht, wie man das bei einer dort quasi herrschenden Terrorbande ausschließen soll bzw. einem Antisemit und Holocaustrelativierer Abbas, der wohl auch nichts gegen die Auslöschung von Juden hat.
So traurig das ist, aber das lässt sich bei Entwicklungshilfe halt nie komplett ausschließen. Mit der Logik kannst du auch sämtliche Zahlungen auf den afrikanischen Kontinent einstellen.
dattelpalme hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 21:19
Iran ist Atommacht und somit immer eine Gefahr, die kann man von mir aus gerne, auch zum Schutz der eigenen Bevölkerung, insbesondere seiner Frauen, komplett kaputt sanktionieren.
Sanktionen sind immer ein schrittweites Instrument, bei voller Sanktionierung hast du null diplomatischen Handlungsspielraum, weswegen selbst Russland aktuell nicht zu 100% sanktioniert wird. Die harte Linie der Regierung lässt sich innenpolitisch sogar weit besser verkaufen, wenn der böse Westen mit seinen bösen Sanktionen als Teufel an die Wand gemalt werden kann.
dattelpalme hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 21:19
Wie toll die Abwehr Israels ist, hat man ja heute gesehen.
Was die da an Raketen runtergeholt haben, gleicht meiner bescheidenen Einschätzung dem Maximum, was man da an Effektivität erwarten kann. Glaube nicht, dass deutsche Systeme daran viel ändern, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Die allermeisten Todesopfer sind doch den infiltrierten Kämpfern zum Opfer gefallen, nicht irgendwelchen Raketen? (Müsste die genauen Zahlen noch mal sehen.)
dattelpalme hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 21:19
Armin Laschet hat Recht, die Hamas muss ausgeschaltet werden, wenn einem wirklich was am Frieden im Nahen Osten liegt, der jetzt natürlich in weite Ferne gerückt ist.
Das unterstütze ich, könnte sich aber als ebenso unrealistisches Unterfangen erweisen wie ähnliche Zielsetzungen für Afghanistan / Syrien trotz US-amerikanischer Militärstärke.

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Monkeyson
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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Sa 7. Okt 2023, 22:16

In dem Zusammenhang darf man auch noch mal hinterfragen, welche Verbindung Israel zu Hamas hat/hatte. Cui bono?

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Re: Politik

Beitrag von dattelpalme » Sa 7. Okt 2023, 23:44

Find ich widersprüchlich, einerseits rennen die Mitglieder weg, weshalb die Hamas „Verzweiflungstaten“ begeht, andererseits ist es aber ein unmögliches Unterfangen, diese Terrororganisation zu zerschlagen.
Merkste selbst.
„Die Welt geht vor die Hunde Mädchen, traurig aber wahr.“

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Monkeyson
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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » So 8. Okt 2023, 00:22

dattelpalme hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 23:44
Find ich widersprüchlich, einerseits rennen die Mitglieder weg, weshalb die Hamas „Verzweiflungstaten“ begeht, andererseits ist es aber ein unmögliches Unterfangen, diese Terrororganisation zu zerschlagen.
Merkste selbst.
Ersteres ist von innen heraus, zweiteres "könnte sich erweisen", wenn man von außen mit Härte darauf hinwirken möchte.

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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Mo 9. Okt 2023, 09:04

Monkeyson hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 22:16
In dem Zusammenhang darf man auch noch mal hinterfragen, welche Verbindung Israel zu Hamas hat/hatte. Cui bono?
Ich bin mit der Geschichte der Hamas nicht wirklich vertraut. Mehr als vereinzelte Aussagen, wie im geposteten Artikel konnte ich jetzt erstmal nicht finden. Natürlich kann es sein, dass Israel zur Schwächung anderer palästinensischer Bewegungen die Hamas in irgendeiner Form unterstützt hat, kann auch sein, dass das Quatsch ist. Was das nun mit den Angriffen auf Israel zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Es spricht jedenfalls im Artikel nichts dafür, dass Israel die Hamas noch unterstützen würde. Dass man dann am selben Tag, an dem die Hamas einen solchen Angriff auf Israel startet, auf die Idee kommt ohne Anhaltspunkt "cui bono?" zu fragen, finde ich mindestens extrem merkwürdig.

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Re: Politik

Beitrag von Rieper » Mo 9. Okt 2023, 10:13

Die Ergebnisse in Hessen und Bayern sind einfach nur erschütternd. Natürlich keine Überraschungen, aber dennoch heftig.

Das Programm der Freien Wähler mag ja anders sein, aber das Bierzeltgerede von Aushängeschild Aiwanger (eine zweite Person der FW kann ja fast niemand nennen) ist ja nicht so weit weg von der AfD und das scheint ja bei den Wähler:innen zu ziehen. Zusammen kommen die beiden Parteien auf über 30%. So weit weg von den östlichen Bundesländern ist das nicht. Auch wenn die AfD hier immerhin keinen Wahlkreis gewinnen konnte, die FW aber deren zwei.

München bildet eine Ausnahme. Hier gewinnen die Grünen und AfD/FW liegen beide bei jeweils ca. 7%.

Faeser war für die Hessen-SPD alles andere als ein Segen.

Wenn ich jeweils den Zuwachs bei CDU/CSU und der AfD sehe, dazu die Verluste der Ampel-Parteien, macht das mir schon etwas Sorgen was die zukünftige Ausrichtung der Politik in Deutschland angeht.

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Re: Politik

Beitrag von Stebbie » Mo 9. Okt 2023, 10:45

Declan_de_Barra hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 09:04
Monkeyson hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 22:16
In dem Zusammenhang darf man auch noch mal hinterfragen, welche Verbindung Israel zu Hamas hat/hatte. Cui bono?
Ich bin mit der Geschichte der Hamas nicht wirklich vertraut. Mehr als vereinzelte Aussagen, wie im geposteten Artikel konnte ich jetzt erstmal nicht finden. Natürlich kann es sein, dass Israel zur Schwächung anderer palästinensischer Bewegungen die Hamas in irgendeiner Form unterstützt hat, kann auch sein, dass das Quatsch ist. Was das nun mit den Angriffen auf Israel zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Es spricht jedenfalls im Artikel nichts dafür, dass Israel die Hamas noch unterstützen würde. Dass man dann am selben Tag, an dem die Hamas einen solchen Angriff auf Israel startet, auf die Idee kommt ohne Anhaltspunkt "cui bono?" zu fragen, finde ich mindestens extrem merkwürdig.
Ich finde es nicht nur "merkwürdig". Wer hinter so einen Artikel sein "cui bono?" setzt, der will damit nichts anderes in den Raum stellen (ohne es konkret sagen zu wollen), als dass am Ende "die Juden" selbst hinter den Ereignissen stecken könnten. Wo kämen wir denn auch hin, wenn die Debatte nicht binnen kürzester Zeit genau diesen casual Antisemitismus erreichen würde.
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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Mo 9. Okt 2023, 12:22

Stebbie hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 10:45
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 09:04
Monkeyson hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 22:16
In dem Zusammenhang darf man auch noch mal hinterfragen, welche Verbindung Israel zu Hamas hat/hatte. Cui bono?
Ich bin mit der Geschichte der Hamas nicht wirklich vertraut. Mehr als vereinzelte Aussagen, wie im geposteten Artikel konnte ich jetzt erstmal nicht finden. Natürlich kann es sein, dass Israel zur Schwächung anderer palästinensischer Bewegungen die Hamas in irgendeiner Form unterstützt hat, kann auch sein, dass das Quatsch ist. Was das nun mit den Angriffen auf Israel zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Es spricht jedenfalls im Artikel nichts dafür, dass Israel die Hamas noch unterstützen würde. Dass man dann am selben Tag, an dem die Hamas einen solchen Angriff auf Israel startet, auf die Idee kommt ohne Anhaltspunkt "cui bono?" zu fragen, finde ich mindestens extrem merkwürdig.
Ich finde es nicht nur "merkwürdig". Wer hinter so einen Artikel sein "cui bono?" setzt, der will damit nichts anderes in den Raum stellen (ohne es konkret sagen zu wollen), als dass am Ende "die Juden" selbst hinter den Ereignissen stecken könnten. Wo kämen wir denn auch hin, wenn die Debatte nicht binnen kürzester Zeit genau diesen casual Antisemitismus erreichen würde.
Okay, ich verstehe, mit welchem Denkschema ihr meine ernst gemeinte Frage assoziiert. Den Verdacht, ich wolle hier Stimmung gegen Israel machen, möchte ich von mir weisen.

Aber dennoch darf und sollte man hinterfragen, wer von dieser Aktion profitiert. Der Gazastreifen steht kurz davor, Tausende seiner Einwohner tragisch zu verlieren, vielleicht sogar permanent durch Israel besetzt zu werden. Kann das aus Hamas-Sicht ein angemessener strategischer Preis sein für die kurzzeitige zynische Freude über x getötete Israelis? Ich sehe das nicht und frage mich daher, wer tatsächlich profitiert. Sind es nur innenpolitische Scharmützel seitens der Palästinenser, zum Schaden der eigenen Bevölkerung? Soll die zu beobachtende Annäherung Israels an Saudi-Arabien torpediert werden, ist das überhaupt realistisch angesichts solcher Bilder und der internationalen Resonanz sonst? Oder haben hier Akteure ihre Hände im Spiel, die sich um internationale Ächtung nicht zu scheren brauchen wie Iran oder womöglich gar Russland?

Auf israelischer Seite darf zumindest kritisch hinterfragt werden, ob und warum der ansonsten so gut ausgestattete und umtriebige Geheimdienst so gar nicht im Bilde war. Das mag tatsächlich gegen einen technisch altbacken operierenden Feind weit schwieriger sein als gegen Staaten auf technischer Augenhöhe, daher möchte ich auch hier den Verschwörungsvorwurf entkräften, bevor er von euch assoziiert wird.

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Engholm
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Re: Politik

Beitrag von Engholm » Mo 9. Okt 2023, 16:41

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 12:22
Aber dennoch darf und sollte man hinterfragen, wer von dieser Aktion profitiert. Der Gazastreifen steht kurz davor, Tausende seiner Einwohner tragisch zu verlieren, vielleicht sogar permanent durch Israel besetzt zu werden. Kann das aus Hamas-Sicht ein angemessener strategischer Preis sein für die kurzzeitige zynische Freude über x getötete Israelis?
Antisemitismus, Aufmerksamkeit, Destabiliserung des "Westens", Verbreitung von Angst und Schrecken ... das sind doch die primären Ziele des islamistischen Terrors.
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 12:22
Auf israelischer Seite darf zumindest kritisch hinterfragt werden, ob und warum der ansonsten so gut ausgestattete und umtriebige Geheimdienst so gar nicht im Bilde war. Das mag tatsächlich gegen einen technisch altbacken operierenden Feind weit schwieriger sein als gegen Staaten auf technischer Augenhöhe, daher möchte ich auch hier den Verschwörungsvorwurf entkräften, bevor er von euch assoziiert wird.
Das wird sicherlich ermittelt. Und leider wird auch in Zukunft nicht ausbleiben, dass es trotz Geheimndienste und Überwachung Terror gibt. Das kann schon daran scheitern, dass Bedrohungslagen nicht ernst genommen und unterschätzt werden. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der "altbacken operierenden Feind" sehr große Unterstützung aus unterschiedlichen Richtungen hat.

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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Mo 9. Okt 2023, 18:20

Engholm hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 16:41
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 12:22
Aber dennoch darf und sollte man hinterfragen, wer von dieser Aktion profitiert. Der Gazastreifen steht kurz davor, Tausende seiner Einwohner tragisch zu verlieren, vielleicht sogar permanent durch Israel besetzt zu werden. Kann das aus Hamas-Sicht ein angemessener strategischer Preis sein für die kurzzeitige zynische Freude über x getötete Israelis?
Antisemitismus, Aufmerksamkeit, Destabiliserung des "Westens", Verbreitung von Angst und Schrecken ... das sind doch die primären Ziele des islamistischen Terrors.
Ja, du hast recht. Das hat man in den Jahren relativer Ruhe schon wieder fast vergessen. Wobei ich ein Problem mit dem Begriff Antisemitismus habe, ein Islamist hat sicherlich im selben Maße etwas gegen Juden, Christen, Buddhisten, Atheisten... Und auf der Gegenseite Kritikern der israelischen Politik das reflexartig vorzuwerfen, halte ich für ebenso problematisch, das kann auch Antiimperialismus sein oder schlicht Anti-arschlöchrige-Außenpolitik.
Engholm hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 16:41
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 9. Okt 2023, 12:22
Auf israelischer Seite darf zumindest kritisch hinterfragt werden, ob und warum der ansonsten so gut ausgestattete und umtriebige Geheimdienst so gar nicht im Bilde war. Das mag tatsächlich gegen einen technisch altbacken operierenden Feind weit schwieriger sein als gegen Staaten auf technischer Augenhöhe, daher möchte ich auch hier den Verschwörungsvorwurf entkräften, bevor er von euch assoziiert wird.
Das wird sicherlich ermittelt. Und leider wird auch in Zukunft nicht ausbleiben, dass es trotz Geheimndienste und Überwachung Terror gibt. Das kann schon daran scheitern, dass Bedrohungslagen nicht ernst genommen und unterschätzt werden. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der "altbacken operierenden Feind" sehr große Unterstützung aus unterschiedlichen Richtungen hat.
Ja, aber genau die große Unterstützung könnte durch den Mossad fast einfacher zu detektieren sein als die Gemengelage in Palästina selbst. Was die schon an erfolgreichen Operationen in Iran und anderswo hatten, lässt einen wundern, warum die Unterstützung von dort diesmal übersehen werden konnte. Haben sie sich schlicht zu sicher gefühlt (vgl mein zweiter Antwortsatz)?

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Re: Politik

Beitrag von Rieper » Mo 23. Okt 2023, 12:32

Ich bin gespannt was die Linke jetzt aus der Situation um Wagen-Knecht macht.

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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Mo 23. Okt 2023, 14:05

Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 12:32
Ich bin gespannt was die Linke jetzt aus der Situation um Wagen-Knecht macht.
Die Partei "Die Linke" oder die linke Szene insgesamt? Letztere kann sich eher freuen, dass es eine wählbare Alternative mehr gibt, zumal diese zulasten des politischen Feinds AfD gehen dürfte. Es ist ja schon bezeichnend, dass im politischen Spektrum alle Parteien bis auf die FDP nur 1-dimensional auf einer Linie vertreten sind und erst BSW das jetzt richtig aufbrechen dürfte.

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Re: Politik

Beitrag von Rieper » Mo 23. Okt 2023, 14:54

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 14:05
Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 12:32
Ich bin gespannt was die Linke jetzt aus der Situation um Wagenknecht macht.
Die Partei "Die Linke" oder die linke Szene insgesamt? Letztere kann sich eher freuen, dass es eine wählbare Alternative mehr gibt, zumal diese zulasten des politischen Feinds AfD gehen dürfte. Es ist ja schon bezeichnend, dass im politischen Spektrum alle Parteien bis auf die FDP nur 1-dimensional auf einer Linie vertreten sind und erst BSW das jetzt richtig aufbrechen dürfte.
Die Partei.

Ob die Wagenknecht so viel bei Wähler:innen der AfD fischen kann, da wäre ich mir gar nicht so sicher.

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Re: Politik

Beitrag von Quadrophobia » Mo 23. Okt 2023, 15:57

Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 14:54
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 14:05
Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 12:32
Ich bin gespannt was die Linke jetzt aus der Situation um Wagenknecht macht.
Die Partei "Die Linke" oder die linke Szene insgesamt? Letztere kann sich eher freuen, dass es eine wählbare Alternative mehr gibt, zumal diese zulasten des politischen Feinds AfD gehen dürfte. Es ist ja schon bezeichnend, dass im politischen Spektrum alle Parteien bis auf die FDP nur 1-dimensional auf einer Linie vertreten sind und erst BSW das jetzt richtig aufbrechen dürfte.
Die Partei.

Ob die Wagenknecht so viel bei Wähler:innen der AfD fischen kann, da wäre ich mir gar nicht so sicher.
Das Glaube ich schon. Sie verbindet zwei der Kernforderungen eines erweiterten AfD Klientels, Dialog mit Russland und restriktive Migrations (bzw. Asyl-) Politik, mit einer für viele Menschen attraktiven Perspektive auf Sozialpolitik. Gerade in Ostdeutschland ist die soziale Lage vieler Menschen eben enorm prekär, bei gleichzeitiger Aussichtslosigkeit auf Besserung.

Um das mal konkret zu machen. Die von Christian Lindner durchgesetzten effektiven Lohnkürzungen im Mindestlohnbereich hat für ca. jeden fünften AN in Ostdeutschland dazu geführt, dass er*sie deutlich weniger Geld zur Verfügung hat. Das "große" sozialpolitische Versprechen der Ampel hat sich damit schon jetzt in Luft aufgelöst. Jedem betroffenen AN ist klar, dass die AG Seite mit der FDP in der Koalition die Krise weiter nutzen kann und wird, um Löhne trotz Armutsniveau noch weiter zu drücken. Es gibt also keinerlei politische Perspektive auf höhere Löhne. Es ist deshalb absolut nachvollziehbar, diejenigen Partein zu wählen, die günstigere Preise versprechen (und gleichzeitig geringere Lohnkonkurrenz in Regionen mit wenig Arbeit). Und die würden sowohl eine Wagenknecht-Partei als auch die AfD liefern können, wenn sie die billiger fossile Energie aus Russland einkaufen. Die Grünen hatten mit dem Energiegeld ja durchaus eine sinnvolle Idee, die ihr die FDP aber jetzt machtpolitisch abgenommen und in ihr Gegenteil verkehrt hat.

Das ist halt die gesamtpolitische Konsequenz aus sowas wie Treuhand oder Agenda 2010. Wer sich dem entgegenstellen will, muss wirkliche Lösungen anbieten und nicht nur sozialromantischen Wahlkampf machen wie die SPD oder die Grünen.

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Re: Politik

Beitrag von Rieper » Mo 23. Okt 2023, 20:14

Quadrophobia hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 15:57
Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 14:54
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 14:05


Die Partei "Die Linke" oder die linke Szene insgesamt? Letztere kann sich eher freuen, dass es eine wählbare Alternative mehr gibt, zumal diese zulasten des politischen Feinds AfD gehen dürfte. Es ist ja schon bezeichnend, dass im politischen Spektrum alle Parteien bis auf die FDP nur 1-dimensional auf einer Linie vertreten sind und erst BSW das jetzt richtig aufbrechen dürfte.
Die Partei.

Ob die Wagenknecht so viel bei Wähler:innen der AfD fischen kann, da wäre ich mir gar nicht so sicher.
Das Glaube ich schon. Sie verbindet zwei der Kernforderungen eines erweiterten AfD Klientels, Dialog mit Russland und restriktive Migrations (bzw. Asyl-) Politik, mit einer für viele Menschen attraktiven Perspektive auf Sozialpolitik. Gerade in Ostdeutschland ist die soziale Lage vieler Menschen eben enorm prekär, bei gleichzeitiger Aussichtslosigkeit auf Besserung.

Um das mal konkret zu machen. Die von Christian Lindner durchgesetzten effektiven Lohnkürzungen im Mindestlohnbereich hat für ca. jeden fünften AN in Ostdeutschland dazu geführt, dass er*sie deutlich weniger Geld zur Verfügung hat. Das "große" sozialpolitische Versprechen der Ampel hat sich damit schon jetzt in Luft aufgelöst. Jedem betroffenen AN ist klar, dass die AG Seite mit der FDP in der Koalition die Krise weiter nutzen kann und wird, um Löhne trotz Armutsniveau noch weiter zu drücken. Es gibt also keinerlei politische Perspektive auf höhere Löhne. Es ist deshalb absolut nachvollziehbar, diejenigen Partein zu wählen, die günstigere Preise versprechen (und gleichzeitig geringere Lohnkonkurrenz in Regionen mit wenig Arbeit). Und die würden sowohl eine Wagenknecht-Partei als auch die AfD liefern können, wenn sie die billiger fossile Energie aus Russland einkaufen. Die Grünen hatten mit dem Energiegeld ja durchaus eine sinnvolle Idee, die ihr die FDP aber jetzt machtpolitisch abgenommen und in ihr Gegenteil verkehrt hat.

Das ist halt die gesamtpolitische Konsequenz aus sowas wie Treuhand oder Agenda 2010. Wer sich dem entgegenstellen will, muss wirkliche Lösungen anbieten und nicht nur sozialromantischen Wahlkampf machen wie die SPD oder die Grünen.
Das sehe ich auch. Aber warum sollte jemand, der oder die AfD wählt, jetzt die Wagenknecht-Partei wählen, wenn das Original schon da ist? "Schlechteste Regierung aller Zeiten", das ist ja absoluter AfD-Sprech. Es ist nur Spekulation, aber ich vermute, dass viele Wähler:innen der Linken in Zukunft die Wagenknecht-Partei wählen werden und evtl. springen noch welche von der SPD rüber. Ja, ich weiß um die Schwächen von Nachwahlbefragungen. Aber im Zuge der letzten Landtagswahl (ich bin mir nicht mehr sicher, ob es Hessen oder Bayern war) gaben 85% der AfD-Wählenden an, dass es ihnen egal ist, dass die AfD in Teilen als rechtsextrem (oder ähnlicher Begriff) gilt. Inzwischen bekennen sich auch viel mehr Leute öffentlich zur AfD, als noch vor einigen Jahren. Gerade in Teilen Ostdeutschlands, aber nicht nur da. Ich sehe aktuell eher, dass andere Parteien evtl. an Zustimmung verlieren werden und die Wagenknecht-Partei geht auf paar Prozente hoch. Am Ende koaliert sie vielleicht noch mit der AfD. Aktuell würde ich das zukünftig ihr mehr zutrauen, als den anderen Parteien. Zumindest auf Bundesebene.

Die Nachteile der Ampel für vor allem viele Arbeitnehmer:innen im Osten sind mir ebenfalls bekannt. Wir brauchen ja nur nach Sonneberg zu schauen wie viele Menschen dort Mindestlohn oder nur knapp darüber verdienen. Vor einem Jahr wurde berichtet, dass über 40% der arbeitenden Menschen dort Mindestlohn verdienen. Gemacht wurde nicht wirklich was und dann wird sich über die Wahl dort in diesem Jahr gewundert. Wie du schreibst, die Menschen verdienen effektiv weniger. Dazu gibt es laut DGB Unternehmen, die mangels Kontrollen sogar unter Mindestlohn zahlen. Aber einige der betroffenen Menschen haben ja bereits die AfD, die sie in ihren Augen vertritt. Daher erschließt es mir noch nicht so ganz, wieso Leute von dieser Partei rüber zur Wagenknecht "wechseln" sollten.

Um noch beim Thema Arbeit zu bleiben: Es ist einfach ein Elend, wie viele Menschen in der Produktion über Zeitarbeitsfirmen angestellt sind. Weniger Lohn, schnellere Kündigungen etc. In meiner Arbeit habe ich zu vielen Menschen Kontakt, die so angestellt sind. Es ist wirklich grausam.

Hier im tiefsten Südwesten Deutschlands habe ich in meinem Bekanntenkreis einige Leute, die (noch) in der SPD sind. Da habe ich in den vergangenen Monaten vermehrt vernommen, dass einige von ihnen aus der SPD austreten würden, wenn die Wagenknecht ihre eigene Partei hätte, um dort einzutreten. Aber das sind nur paar Stimmen hier unten, daraus schließe ich nicht auf Größeres, aber es ist halt eine Beobachtung von mir. Wobei die Gegend hier auch eher speziell ist.

Edit: Also ein paar Leute würden bestimmt wechseln, aber ich sehe gerade nicht, warum Massen an AfD-Wähler:innen von AfD zu Wagenknecht sollten.

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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Mo 23. Okt 2023, 23:38

Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 20:14
Edit: Also ein paar Leute würden bestimmt wechseln, aber ich sehe gerade nicht, warum Massen an AfD-Wähler:innen von AfD zu Wagenknecht sollten.
Hast du dir meinen Link angeschaut? Es braucht nur eine Partei, die sich im Quadranten links oben positioniert, dann kann diese von Wählern von genauso weit links, aber weiter unten, profitieren (Die Linke) UND von Wählern von genauso weit oben, aber weiter rechts (AfD). Es wird sich zeigen, wie das Wählerpotential am autoritären Rand verteilt ist. Ich bezweifle, dass da 85% bei der AfD verbleiben, wenn es eine nicht-rechtsextreme Alternative gibt, die zudem mit finanzieller Besserstellung werben kann und nicht nur der Antäuschung einer solchen.

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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Mo 23. Okt 2023, 23:40

Monkeyson hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 22:16
In dem Zusammenhang darf man auch noch mal hinterfragen, welche Verbindung Israel zu Hamas hat/hatte. Cui bono?
Cui bono? Zumindest schon mal nicht Netanyahu:
https://www.timesofisrael.com/poll-80-o ... -failures/

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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Mo 23. Okt 2023, 23:48

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 23:38
Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 20:14
Edit: Also ein paar Leute würden bestimmt wechseln, aber ich sehe gerade nicht, warum Massen an AfD-Wähler:innen von AfD zu Wagenknecht sollten.
Hast du dir meinen Link angeschaut? Es braucht nur eine Partei, die sich im Quadranten links oben positioniert, dann kann diese von Wählern von genauso weit links, aber weiter unten, profitieren (Die Linke) UND von Wählern von genauso weit oben, aber weiter rechts (AfD). Es wird sich zeigen, wie das Wählerpotential am autoritären Rand verteilt ist. Ich bezweifle, dass da 85% bei der AfD verbleiben, wenn es eine nicht-rechtsextreme Alternative gibt, die zudem mit finanzieller Besserstellung werben kann und nicht nur der Antäuschung einer solchen.
Das hier bestätigt meine Vermutung:

Bild

5 von 23 Prozentpunkten Wählerwanderung würden 22% entsprechen, und das vor der allerersten geschalteten Werbung.

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Re: Politik

Beitrag von Quadrophobia » Di 24. Okt 2023, 09:05

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 23:48
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 23:38
Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 20:14
Edit: Also ein paar Leute würden bestimmt wechseln, aber ich sehe gerade nicht, warum Massen an AfD-Wähler:innen von AfD zu Wagenknecht sollten.
Hast du dir meinen Link angeschaut? Es braucht nur eine Partei, die sich im Quadranten links oben positioniert, dann kann diese von Wählern von genauso weit links, aber weiter unten, profitieren (Die Linke) UND von Wählern von genauso weit oben, aber weiter rechts (AfD). Es wird sich zeigen, wie das Wählerpotential am autoritären Rand verteilt ist. Ich bezweifle, dass da 85% bei der AfD verbleiben, wenn es eine nicht-rechtsextreme Alternative gibt, die zudem mit finanzieller Besserstellung werben kann und nicht nur der Antäuschung einer solchen.
Das hier bestätigt meine Vermutung:

Bild

5 von 23 Prozentpunkten Wählerwanderung würden 22% entsprechen, und das vor der allerersten geschalteten Werbung.
Man muss natürlich mir sowas vorichtig sein (#schulzzug), aber das ist auch in etwa das was ich vermutet hab. Kaum Verluste bei der Linken, dafür massiv bei der AfD und Kleinstparteien.

Edit: Wichtig ist hier natürlich auch, wie viele Nichtwähler*innen eine Wagenknecht mobilisieren kann, deren Hauptgrund für die Nichtwahl ja idR ihre perspektivisch unverbesserbare Situation ist.

Bzgl. deiner Political Compass Ausführung muss man aber sagen, dass die vier Felder ja keinesfalls an der Bevölkerung gemittelt sind. Links unten, dürften kaum organisierte Positionen zu finden sein, die sich parteipolitisch mobilisieren lassen. Die Organisationsgrundlage des politischen Systems favorisiert natürlich deutlich das, was hier "authoritarian" genannt wird. ( Man muss hier etwas aufpassen, weil die anglo-amerikanische Nomenklatur hier begrifflich ziemlich unscharf ist und letztendlich ist diese Trennung in ökonomische und soziale Achse auch sehr willkürlich, insbesondere auf die USA bezogen).

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 23:40
Monkeyson hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 22:16
In dem Zusammenhang darf man auch noch mal hinterfragen, welche Verbindung Israel zu Hamas hat/hatte. Cui bono?
Cui bono? Zumindest schon mal nicht Netanyahu:
https://www.timesofisrael.com/poll-80-o ... -failures/
Wenn er halt alle Ressourcen brauchte, um den Rechtsstaat zu bekämpfen....

In other News: Inzwischen kommen ja sämtliche Untersuchungen zu dem Schluss, dass der Beschuss des Krankenhauses in Gaza nicht von Israel gekommen sein kann. Hab allerdings irgendwie noch niemanden, der mit dieser Anschuldigung vorgesprescht ist, zurückrudern sehen.

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Re: Politik

Beitrag von Monkeyson » Di 24. Okt 2023, 09:59

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 24. Okt 2023, 09:05
Bzgl. deiner Political Compass Ausführung muss man aber sagen, dass die vier Felder ja keinesfalls an der Bevölkerung gemittelt sind. Links unten, dürften kaum organisierte Positionen zu finden sein, die sich parteipolitisch mobilisieren lassen. Die Organisationsgrundlage des politischen Systems favorisiert natürlich deutlich das, was hier "authoritarian" genannt wird. ( Man muss hier etwas aufpassen, weil die anglo-amerikanische Nomenklatur hier begrifflich ziemlich unscharf ist und letztendlich ist diese Trennung in ökonomische und soziale Achse auch sehr willkürlich, insbesondere auf die USA bezogen).
Korrekt, die Verteilung der Bevölkerung kann man nur vermuten, und ich vermutete Potentiale auf der anderen Seite der gedachten Linie zwischen Linke (links unten) und AfD (rechts oben), also quasi eine Gegen-FDP links oben.

Die 2 Achsen sind schon mal besser als 1 wie im deutschen journalistischen Sprech, aber natürlich weiterhin willkürlich, da bin ich bei dir. Der ökologische Impakt wird hier bspw gar nicht abgebildet, bedürfte also einer weiteren Achse.

Rieper
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Re: Politik

Beitrag von Rieper » Di 24. Okt 2023, 10:17

War nicht Frauke Petry nachdem sie aus der AfD raus ist auch kurz bei 9%? Wagenknecht traue ich mehr zu als Frauke Petry, auch nachhaltiger. Aber trotzdem würde ich erstmal abwarten.

Aber ja, vielleicht wird sie die AfD auch reduzieren können.

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Tambourine-Man
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Re: Politik

Beitrag von Tambourine-Man » Di 24. Okt 2023, 10:49

Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 20:14
Aber einige der betroffenen Menschen haben ja bereits die AfD, die sie in ihren Augen vertritt. Daher erschließt es mir noch nicht so ganz, wieso Leute von dieser Partei rüber zur Wagenknecht "wechseln" sollten.

Es ist wirklich nur eine marginale bis naive Hoffnung, aber wenn es wirklich um die Leute geht, die Mindestlohn verdienen oder vergelichsweise prekär beschäftigt sind, dann besteht da angesichts der klar formulierten AfD Forderung "Mindestlohn abschaffen" vielleicht wirklich eine Chance.
Aber es ist halt wieder die alte Leier des fehlenden Klassenbewusstseins, insbesondere in der AfD-Wählerschaft...
Rieper hat geschrieben:
Mo 23. Okt 2023, 20:14
Um noch beim Thema Arbeit zu bleiben: Es ist einfach ein Elend, wie viele Menschen in der Produktion über Zeitarbeitsfirmen angestellt sind. Weniger Lohn, schnellere Kündigungen etc. In meiner Arbeit habe ich zu vielen Menschen Kontakt, die so angestellt sind. Es ist wirklich grausam.
In der Produktion kann ich dafür ja in begrenztem Ausmaß tatsächlich noch eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit sehen. Im Dienstleistungsbereich ist das meiner Meinung nach noch perverser. Aus meinem persönlichen Erfahrungskreis: Wie kann es sein, dass in Altersheimen in der Hauswirtschaft konsequent (über Jahre) mit Leiharbeit gearbeitet wird? Da gibt es drei Spitzen: Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Das ist doch planbar wie nur irgendwas...
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Re: Politik

Beitrag von Rieper » Di 12. Dez 2023, 20:48

In Polen wird in diesen Tagen die neue Regierung durch das Parlament gewählt. Aber was da abgeht, ist in Teilen eine abartige Show. Heute am frühen Abend folgte der bislang traurige Höhepunkt:


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Re: Politik

Beitrag von Rieper » Di 2. Jan 2024, 12:32

Ich bin auf das Wahljahr 2024 gespannt und habe große Befürchtungen. Bei der neuesten Umfrage in Sachsen kommt die AfD auf 37%, die CDU auf 33%. Einziehen in das Landesparlament würden noch die Linke mit 8% und die Grünen mit 7%.

Die SPD kommt gerade mal auf 3% und die FDP auf 1%. Bei der Landtagswahl 2019 kam die SPD noch auf 26,2%.

Das liest sich mehr als besorgniserregend.

Benscho94
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Re: Politik

Beitrag von Benscho94 » Di 2. Jan 2024, 12:40

Rieper hat geschrieben:
Di 2. Jan 2024, 12:32
Ich bin auf das Wahljahr 2024 gespannt und habe große Befürchtungen. Bei der neuesten Umfrage in Sachsen kommt die AfD auf 37%, die CDU auf 33%. Einziehen in das Landesparlament würden noch die Linke mit 8% und die Grünen mit 7%.

Die SPD kommt gerade mal auf 3% und die FDP auf 1%. Bei der Landtagswahl 2019 kam die SPD noch auf 26,2%.

Das liest sich mehr als besorgniserregend.
Bin mal gespannt was die Gründung der Wagenknechtpartei da noch durcheinander wirbelt.
Nicht das ich die Frau und ihre Anhängerschaft je besonders mochte, aber ist mir lieber als diese Blaubraune Brut.
Festival - Historie (ohne Umsonst-Festivals):
Rock in den Ruinen: 09,10,11,12,13
Hurricane: 12,14, (16)
Serengeti: 12,15
RaR:13
Rock im Revier: 15 (Sa)
Open Flair: 17
Rock Werchter: 18
Vainstream: 18,19
Deichbrand: 19,22
SummerBreeze: 19
Juicy Beats:19


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