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Re: Politik

Verfasst: Di 26. Dez 2017, 11:03
von Quadrophobia
Eins der Probleme, die ich bei einer Bürgerversicherung sehe, ohne konkret Ahnung vom Thema Versicherungen zu haben, ist die Flexibilität beim Thema EU- übergreifender Versicherungsschutz, wenn die Versicherung dann nur Staatsbürger*innen gewährt wird.

Re: Politik

Verfasst: Di 26. Dez 2017, 11:23
von Gelöschter Benutzer 408
Göppel hat geschrieben:
Di 26. Dez 2017, 05:53
Was ist denn unsozial an der Bürgerversicherung?
Das Gegenteil wäre die Frage, was ist denn sozialer? Das würde weniger Text ergeben.

An sich ist eine Bürgerversicherung nicht per se unsozial. Das Modell der SPD, welches nun gerade durch die Medien geistert und immer wieder zu finden ist, ist eine Katastrophe für viele, eine Verbesserung für wenige. Die Frage ist doch, was das soll?

Klar, man will die gutverdienenden Angestellten (>60.000 € Einkommen) in der GKV haben. Doch machen diese nur einen Minianteil bei den PKV-Versicherten aus. Der Rest sind überwiegend Beamte (der Großteil), deren Kinder und Selbstständige.

Vorab vielleicht ein paar nette Zahlen: Jeder PKV-Versicherte zahlt bereits um Umwege rund 130-150 € pro Jahr ins gesetzliche System ohne auch nur eine Leistung zu beziehen. Am einfachsten über den umgerechneten Steueranteil, den die GKVen kassieren, zum anderen über Nebenleistungen, die die PKV eben mitbezahlt.
10% der Leute in Deutschland sind privat versichert. Sie bezahlen aber 25% aller ambulaten Behandlungskosten. Während Ärzte in Haftung genommen werden, wenn sie zu viele gesetzlich versicherte chronisch kranke behandeln und ihr Arztbudget überschreiten, zahlen die privaten halt - somit werden Praxen erhalten.
Irgendwo hab ich mal so lax gehört, dass 3/4 aller Krankheitskosten im Leben in den letzten 3-4 Jahren des Lebens entstehen. Daher will niemand alte Menschen aufnehmen.

Aber gucken wir uns doch mal die 3 großen Gruppen der PKV-Versicherten an. Am einfachsten ist das bei den Beamten. Diese erhalten Beihilfe zu ihren Krankheitskosten - es werden 50% aller (Regel-)Behandlungskosten vom Staat übernommen, die anderen 50% müssen versichert werden und das geschieht in der Regel über eine private KV. Zum einen, weil eine private für die restlichen 50% kaum was kostet (wir reden hier von 300 € im Monat) und man für das Geld auch schon sehr gute Zusatzbehandlungen bekommt. Zudem gibt es einen Zusammenschluss von Krankenversicherern, die Beamte aufnehmen, egal wie krank sie sind (mit max. 30% Zuschlag) - hier findet also keine Risikoselektion statt. Was das ganze so attraktiv macht: die 50% in der GKV zu versichern würde 100% Beitrag kosten. Wir reden also davon, dass hier mitunter in der gesetzlichen inkl. Pflege 800 € pro Monat fällig werden. Ist es sozialer Beamte in die GKV zu ziehen? Ich weiß es nicht. Beamte sind im Schnitt älter als die Restbevölkerung und leben länger. Somit dürfte ihr einbeziehen in die GKV keinen Mehrwert für die Allgemeinheit bieten. Du hast zwar mehr Beitragszahler, aber auch mehr Leistungsempfänger, die überdurchschnittliche viele Leistungen in Anspruch nehmen (es sei denn man schlägt sowas vor, wie unten zu lesen).

Gut verdienende Angestellte: klar, hätte die GKV gern. Die meisten hat sie auch. Nur ein Teil von denen ist privat versichert. Die Entscheidung macht ja vor allem in jugnen Jahren Sinn, wenn der PKV Beitrag noch niedrig ist. Hier reden wir immer vom Höchstbeitrag von 800+ € die die GKV gern hätte. Klingt viel, gerade im Vergleich zu den 4-500 €, die ein guter privater Tarif single kostet. Allerdings sind z.b. Kinder in der GKV beitragsfrei, in der PKV kosten sie 150 € im Monat (außer bei Beamten). Hab mal zwei Kinder und das ganze relativiert sich. Diese Personengruppe trägt über ihre Steuern sowieso schon übermäßig zum sozialen Gelingen in Deutschland bei. Selbst wenn du die als Beitragszahler reinholst - diese Menschen können es sich leisten, dann einfach Zusatzversicherungen abzuschließen, die dann doch die Mehrleistungen bezahlen, die zu einer zwei-Klassen-Medizin führen.

Selbstständige. Hier seh ich persönlich das Hauptproblem. Nämlich darin, dass ich bislang noch nicht gehört habe, dass man hier sonst etwas ändern soll. Wie funktioniert das eigentlich bei den Selbstständigen in der GKV? Wenn du Künstler bist, bist du in der Künstlersozialkasse und bekommst einen Zuschuss auf die Beiträge (wie der normale Arbeitgeberanteil auch). Einmal im Jahr schätzt du deinen Einnahmen und darauf zahlst du dann (einen halben+ Zusatz) Beitrag. Klingt fair, ist es auch. Anders beim Rest: Der Grundsatz ist: Du zahlst auf deinen Gewinn den vollen Beitragssatz + Zusatzbeitrag. Nur wird dir leider unterstellt, dass du einen Mindestgewinn pro Monat erzielst, der bei etwas über 2000 € liegt. Das bedeudet, der Mindestbeitrag für Selbstständige liegt bei knapp über 400 € aktuell. Jeden Monat. Unabhängig davon, ob du wirklich Einnahmen erzielst oder nicht. Hier ist in meinen Augen das Gerechtigkeitsprinzip schon lange verloren gegangen. Gerade in den ärmeren Regionen des Ostens bricht das Regelmäßig vielen Selbstständigen das Genick, weil sie massive Beitragsschulden aufbauen. Deswegen sind halt viele in die PKV - wenn man sich erstmal nicht im high-level versichert und vielleicht jung ist, landet man irgendwo zwischen 250 und 300 € im Monat. Die Lösung wäre hier, entweder einen Zuschuss zu schaffen (gab es über den Gründerzuschuss mal, wurde dann aber quasi eingestampft, da die Vorraussetzungen dafür absurd sind) oder einfach mal den Beitrag am tatsächlichen Gewinn festmacht. Jemand der Mindestlohn erarbeitet, zahlt in der gesetzlichen als Angestellter knapp unter 300 € (inkl. Arbeitgeberanteil!), aber ein Selbstständiger wird ausgeblutet. Erzähl mir da doch bitte jemand, wie es sozialer zugehen soll, wenn das jetzt für alle gilt? Hier krankt das System an sich.

Ein gern gesprochenes Argument, was jetzt kommt, sind ide Beitragssteigerungen. Gucken wir uns die doch mal an: Bei der gesetzlichen sind wir da in den letzten 15 Jahren bei rund 3,2-3,3 % pro Jahr. Entweder über Erhöhung der Beitragsgrenze, oder über Zusatzbeiträge oder über Leistungskürzungen. Bei der PKV liegen wir sogar knapp drunter bei 3,0 - 3,1 %. Da fährt also kein System schlechter / besser.
Es wird ja gern gesagt, dass die PKV im Alter so teuer ist. Das mag in der Vergangenheit passiert sein, allerdings gibt es dort zwei Entwicklungen, die meist vergessen werden. 1. zahlt jeder PKV versichert 10% seinen Beitrages oben drauf, die angelegt werden (sogenannte Alterungsrückstellungen) und den Beitrag ab 65 reduzieren. das war früher nicht so. Außerdem gibt es das Wechselrecht in gleichwertige günstigere Tarife bei der gleichen Gesellschaft ohne Gesundheitsprüfung, von dem man gebrauch machen kann. Es mag Einzelfälle geben, die sich die Beiträge im Alter in der PKV nicht mehr leisten können. Für diese gibt es aber Maßnahmen zur Beitragssenkung und Notlagentarife. Auch die gesetzlich schleppt nicht wenige sogenannte "Nichtzahler" herum, insbesondere Einzelselbständige, die unter der Beitragslast erdrückt werden.

Was jetzt aber an den gängigen Vorschlägen, die ich so gelesen habe. Am krassesten ist, ist der Umstand, alle zukünftigen Arbeitstätigen Menschen in die GKV zu zwingen und vor allem die ganzen Menschen, die jetzt drin sind, in der PKV zu lassen. Damit blutest du die bestehenden PKVen langsam aus. Ihr müsst euch das so vorstellen, dass die jetzigen Rentner alle weiter Rente beziehen, aber keiner mehr einzahlt.
Denn die PKV lebt auch davon, dass es jüngere Menschen gibt, die nachrücken. Fehlen die, explodieren die Beiträge in der PKV. Hier will man also keinesfalls so sozial sein und die älteren Menschen (=Kostenverursacher) mit in die gesetzliche zu holen, sondern lediglich die jungen (=kostengünstigen, weil jung, gesund und zahlen noch ewig, eh sie massiv Leistungen in Anspruch nehmen) heranholen, um das explodierende Modell der KV ein paar Jahre länger zu stützen. Das ist in meinen Augen das Hauptproblem, das hier so dermaßen asozial herangegangen wird und kurzfristig eine nicht nachhaltige Systemstützung betrieben werden soll.

Was meiner Meinung nach nötig wäre bei einer funktionierenden Bürgerversicherung ist ein Modell, in dem wirklich alle einzahlen (auch Kinder, sorry), alle Leistungen beziehen können und die Beiträge insbesondere für Selbstständige fair berechnet werden.

Über Wettbewerb zwischen den Systemen, die zu Kostenreduzierungen und besserer Forschung führen, habe ich jetzt noch nicht gesprochen, weil allein das obige ausreicht meiner Meinung nach.

Ich frage mich halt immer noch, welches soziale Problem über die Bürgerversicherung gelöst werden soll? Es macht doch nur zig andere Baustellen auf. Und die paar mehr Beitragszahler, die hohe Löhne verdienen verbessern die Situation der Kassen nicht.
Eins der Probleme, die ich bei einer Bürgerversicherung sehe, ohne konkret Ahnung vom Thema Versicherungen zu haben, ist die Flexibilität beim Thema EU- übergreifender Versicherungsschutz, wenn die Versicherung dann nur Staatsbürger*innen gewährt wird.
Das ist gar kein Problem. Geht ja bislang auch schon. Und es ist ja auch bislang so, dass sich EU-Bürger in der gesetzlichen in Deutschland versichern können. Problematisch sind da eher die nicht-EU-Bürger. Ich hab das öfter in der Beratung. Die dürfen erst in die gesetzliche, wenn sie einen Aufenthaltstatus haben, den bekommen sie aber nur, wenn sie (ua.) einen Krankenversicherungsschutz nachweisen können. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 13:03
von Taksim
Das, was an ersten Ergebnissen der Sondierungen durchsickert, klingt ja mal wieder ganz toll :sadno:
Obergrenze für Flüchtlinge nach unten, Obergrenze für Soldaten im Einsatz nach oben... :thumbsdown:

Komisch, wenn ich in letzter Zeit SPD lese oder höre kriege ich gleich einen Ohrwurm von "Death of a party...came as no surprise".

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 13:31
von elch
da hat die gute alte spd ja mal so gar nichts abgeliefert.vorallem wenn die möglichkeit besteht alles scheitern zu lassen. der hebel war lang genug. hätte man sich den ganzen quatsch auch sparen können.


bisher habe ich auch noch nicht gelesen, dass die zusatzbeiträge abgeschafft werden. besteht ja die möglichkeit, dass arbeitgeber ebenfalls draufzahlen und sich für gesetzlich versicherte nichts ändert. und wer mit der forderung einer bürgerversicherung reingeht und mit 1% wieder rauskommt, kann sich doch nicht als gewinner feiern lassen. die private krankenversicherung wird jetzt gar nicht angepackt.
familiennachzug interssiert wahrscheinlich 99% der bürger nicht. warum nciht mit irgendwelchen sachen rauskommen, die ein zeichen setzen. Spitzensteuersatz, soziale ungleichheit, pffft.

liebe spd: wenn schon untergehen, dann mit wehenden fahnen, aber doch nicht so.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 13:36
von dattelpalme
kann mich da nur anschließen, obwohl es mich nicht überrascht.

ich denke, so wird die nächste bundestagswahl die wahre katastrophe.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 14:12
von Norakete
Vielleicht haben sie (SPD-Spitze) es ja absichtlich vermasselt, damit die Basis/Mitglieder das ganze dann auch ja ablehnen :doof:

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 14:18
von ArcticMonkey90
Norakete hat geschrieben:
Fr 12. Jan 2018, 14:12
Vielleicht haben sie (SPD-Spitze) es ja absichtlich vermasselt, damit die Basis/Mitglieder das ganze dann auch ja ablehnen :doof:
also schulz und co zerstören freiwillig ihre eigenen Karrieren :lol: Man muss halt auch realistisch sein und mit 20 % kann man eben nicht alles durchsetzten. Ein Fehler war es vielleicht mit so Sachen wie Bürgerversicherung vorher raus zu rücken.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 14:27
von Quadrophobia
Ein Fehler ist es mit 20% der Stimmen und ca 40% der möglichen Regierungssitze, 5% der Forderungen durchzusetzen.

Keine Investitionsoffensive
Keine Maßnahmen gegen Umverteilung nach oben
Eine völlig absurde Deckelung von Flüchtlingszahlen
Keine Lösung in Wohnungsfragen

Das sieht eher aus wie ein Positionspapier von CDU/CSU. Wo daran die SPD beteiligt gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht.

Wenn die Basis das abnickt, ist die SPD Geschichte.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 14:38
von ArcticMonkey90
Quadrophobia hat geschrieben:
Fr 12. Jan 2018, 14:27
Ein Fehler ist es mit 20% der Stimmen und ca 40% der möglichen Regierungssitze, 5% der Forderungen durchzusetzen.

Keine Investitionsoffensive
Keine Maßnahmen gegen Umverteilung nach oben
Eine völlig absurde Deckelung von Flüchtlingszahlen
Keine Lösung in Wohnungsfragen

Das sieht eher aus wie ein Positionspapier von CDU/CSU. Wo daran die SPD beteiligt gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht.

Wenn die Basis das abnickt, ist die SPD Geschichte.
da stimmt schon, zumal die SPD eigentlich in ein guten Position war. Scheitert das ganze sind Merkel und Seehofer wahrscheinlich Geschichte. Es kommt ja auch schon ordentlich Gegenwind von den JuSos. Die Frage ist halt an was liegt das? Nur am Personal ist denke ich zu einfach.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 14:40
von Stebbie
... wo hatte die SPD denn eine gute Ausgangslage?

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 14:41
von Norakete
Quadrophobia hat geschrieben:
Fr 12. Jan 2018, 14:27
Wenn die Basis das abnickt, ist die SPD Geschichte.
Eben das kann ich mir momentan absolut nicht vorstellen.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 14:41
von Suitemeister
Wer nach einem solchen Wahldebakel Andrea Nahles zur Fraktionsvorsitzenden macht, der hat's aber auch einfach nicht kapiert. Daher überrascht mich nichts.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 15:41
von elch
Stebbie hat geschrieben:
Fr 12. Jan 2018, 14:40
... wo hatte die SPD denn eine gute Ausgangslage?
die hätten vom feeling her ein gutes gefühl haben müssen.
wurden ja schließlich gebraucht.
macht zumindest aus meiner icht eine andere ausgangslage, als zu "normalen" groko-verhandlungen

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 16:20
von lirumlarum
Suitemeister hat geschrieben:
Fr 12. Jan 2018, 14:41
Wer nach einem solchen Wahldebakel Andrea Nahles zur Fraktionsvorsitzenden macht, der hat's aber auch einfach nicht kapiert. Daher überrascht mich nichts.
Naja, Andrea Nahles wird eben parteiübergreifend gute Sachpolitik attestiert, finde ich eigentlich positiv, dass das bei der Position der Fraktionsvorsitzenden höhere Bedeutung hat, als öffentliche Beliebtheitswerte. Zumal sie ja aus dem linken Flügel kommt, was ja eigentlich ziemlich entgegen der jetzigen Sondierungsergebnisse steht. Sehe da nicht wirklich einen Zusammenhang ehrlich gesagt.

Ansonsten teile ich die Ernüchterung, klassisches Weiter-so anstatt mal mutig etwas zu wagen. In der Sozialpolitik hat die SPD schon ein paar Punkte durchbekommen, aber halt einfach viel zu wenig, dafür, dass hier der Schwerpunkt liegen sollte.
Flüchtlingspolitik hat man fast komplett abgeschenkt, echt traurig, aber nach den Aussagen von Gabriel vor ein paar Wochen war das absehbar.
Selbiges gilt die Klimapolitik. Das ist wieder so herrlich unkonkret, hauptsache die zwingend nötigen Maßnahmen werden in die nächste Regierung geschoben. Ansonsten nimmt die "Klimakanzlerin" eh keiner mehr ernst :lolol: Die SPD hat es da natürlich nicht leicht, Gewerkschaften vs. irgendwann in der Zukunft eintretende Probleme, da kann einem die Hendricks eigentlich nur Leid tun.

Re: Politik

Verfasst: Fr 12. Jan 2018, 16:56
von Sjælland
Norakete hat geschrieben:
Fr 12. Jan 2018, 14:41
Quadrophobia hat geschrieben:
Fr 12. Jan 2018, 14:27
Wenn die Basis das abnickt, ist die SPD Geschichte.
Eben das kann ich mir momentan absolut nicht vorstellen.
Kann halt sein, dass Nahles genau darauf spekuliert, Schulz wär weg und der Weg für sie frei.

Re: Politik

Verfasst: Sa 13. Jan 2018, 20:52
von Engholm
Sollte mich nicht wundern, wenn es irgendwann eine neue Partei gibt, entstanden aus der Basis der SPD, die durch sind mit Zirkus der Parteispitze...

Re: Politik

Verfasst: Sa 13. Jan 2018, 22:35
von MetalFan94
Engholm hat geschrieben:
Sa 13. Jan 2018, 20:52
Sollte mich nicht wundern, wenn es irgendwann eine neue Partei gibt, entstanden aus der Basis der SPD, die durch sind mit Zirkus der Parteispitze...
Haben wir NRW schon - nennt sich Linkspartei. Sind gerade hier in Dortmund ehmalige SPD Mitglieder

Re: Politik

Verfasst: Sa 13. Jan 2018, 23:21
von dattelpalme
Engholm hat geschrieben:
Sa 13. Jan 2018, 20:52
Sollte mich nicht wundern, wenn es irgendwann eine neue Partei gibt, entstanden aus der Basis der SPD, die durch sind mit Zirkus der Parteispitze...
bitte nicht. nicht, dass noch die phantasiererei von lafontaine wahrheit wird :sadno:

Re: Politik

Verfasst: Sa 13. Jan 2018, 23:56
von Stebbie
Als wäre das Problem der SPD die Parteispitze...

Re: Politik

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 09:08
von Gelöschter Benutzer 408
Finde persönlich dass, was der SPD in den Sondierungsgesprächen zugeschrieben wird, gar nicht so schlecht. Gibt zwar ein paar negative Ausreißer, ansonsten sind das aber runde Punkte, die sich vor allem durch eines auszeichnen: Sie sind weit weg von dem, was diese Partei vorher angekündigt hatte, sogar fast realitätsnah.

Der Preis dafür ist aber m.E. zu hoch. Man sieht in einigen Punkten (Flüchtlinge etc) ja deutlich die CSU-Handschrift und da scheinen Maximalpositionen erreicht worden zu sein. Das ist traurig.

Erbärmlich ist natürlich die Botschaft, die durch die Klimapolitikregelungen rüberkommt. Aber da ist die SPD halt einfach die Kohlepartei, das sollte man nie vergessen.

Steuererhöhungen in Zeiten, wo ein Haushaltsüberschuss dem nächsten folgt, sind ziemlicher Unsinn. Tendentiell wären Steuersenkungen mal angebracht - und zwar über eine massive Verschiebung der Progressionsgrenze, sonst haben wir irgendwann den Fall, das der dynamische Steuerfreibetrag auf die Statischen hohen Progressionsgrenzen trifft. :lolol:

Witzig, dass die rote Hexe gerade jetzt mit einer eigenen Parteiidee (neue linke partei) um die Ecke kommt. Sowas fände ich ja als Idee auch gut - eine linke partei, die sich von der Nachfolge-SED verabschiedet und keine moralischen Altlasten mit sich herumträgt. Andererseits haben wir ja schon die Grünen. Nur verstehe ich nicht, was Wagenknecht dort sucht, sie könnte doch eher mit Frau Kepetry was aufmachen, bei ihren Äußerungen der letzten Monate.
Naja, Andrea Nahles wird eben parteiübergreifend gute Sachpolitik attestiert,
Die Bereiche der Sachpolitik, mit denen ich tagtäglich zu tun habe, strotzen nur so vor inhaltlichen Fehlern und undurchdachten Regelungen, die in der Praxis nicht funktionieren können und sich widersprechen. Welches Thema genau meinst du also, in dem Nahles "gute Sachpolitik" erreicht hat. Ich kann dir gern 2-3 Themen nennen, wo das nicht der Fall ist.

Re: Politik

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 10:27
von Declan_de_Barra
Ich sehe da eigentlich auch die Grünen. Habeck wäre da wahrscheinlich eine gute Lösung.

Dass mit der Linkspartei, wegen Leuten wie Wagenknecht, Lafontaine oder Dehm genau gar nichts anzufangen ist, obwohl sie inhaltlich wohl gut zu meinen Meinungen passt, ist sehr Schade.

Re: Politik

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 13:11
von Stebbie
und man stelle sich mal vor: In Schleswig-Holstein hat Jamaika tatsächlich eine Sondierungsgruppe zum Thema BGE unter Leitung der Grünen gegründet. Wird womöglich nicht unbedingt zu etwas führen, aber finde ich dennoch bemerkenswert.

... und das ganze ohne die Sozis.

Re: Politik

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 13:14
von Quadrophobia
Find halt unabhängig von Differenzen zwischen SPD und Grünen letztere deutlich kompetenter und Sachbezogener, insbesondere wenn man einbezieht, dass Schulz bis jetzt nicht klargestellt hat, was er mit sozialer Gerechtigkeit eigentlich meint.

Re: Politik

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 15:15
von Ruby
Kinder von Beamten kommen auch nicht zum Nulltarif in die private Versicherung. Zumindest ist das unsere Info. Die Kinder sind mit mir familienversichert in der GKV. Würde das jetzt aber auch so nicht ändern, allein wegen der Kind krank Tage. Dann hat man wenn es blöd läuft ja öfter Verdienstausfall und Beamte haben nur vier bezahlte Kind krank Tage oder so. Ich habe pro Kind zehn. Die werden zwar nicht voll rückerstattet, aber immerhin.

Re: Politik

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 15:25
von Gelöschter Benutzer 408
Kinder von Beamten kommen auch nicht zum Nulltarif in die private Versicherung. Zumindest ist das unsere Info.
Beamtenkinder kosten in der PKV rund 40-50 Euro im Monat (normale Kinder 150), was dadurch bedingt ist, dass die Beihilfe hier 80% der Kosten übernimmt. Werden die Kinder über das Elternteil in der GKV versichert, welches nicht privat krankenversichert ist, sind sie aber auch kostenfrei. Machen nur die meisten nicht, weil es um wenig Geld geht und es gerade bei Kindern den Elternteilen wichtig ist, dass diese die Vorzüge privatärztlicher Behandlungen genießen.