Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Do 17. Mai 2018, 12:32
von Taksim
Isle of Dogs hat all die Quriks und Eigenheiten, die man von Wes Anderson allgemein und von einem Wes Anderson-Animationsfilm speziell erwartet (wie in "Fantastic Mr. Fox") mit seinen äußerst präzise-geraden Kamerafahrten, symmetrischen Szenerien, engem emotionalen Spielraum für die Darsteller und staubtrockenen Dialogen, lässt dann aber an manchen Stellen ein bisschen Herz und Wärme durchscheinen. Zudem hat er als Kontrast dazu auch ziemlich düsterere Szenen und recht eindeutig politische Kommentare, die sich verschieden auslegen lassen, aber zur aktuellen Weltlage absolut passen. Damit geht er durchaus neue Wege, was mir gut gefällt.
Dazu ist die Stop-Motion-Animtaion einfach grandios mit sehr, sehr schönen Bildern. Die Story ist eher simpel, aber das tut dem Film keinen Abbruch. An mancher Stelle hat mich das an alte Videospiele erinnert, da der zentrale Charakter Atari der auf der Isle of Dogs seinen Hund wiederfinden will (der wie alle Hunde verstoßen wurde) quasi diverse Level überstehen muss, die immer wieder auf einer Karte eingezeichnet sind und deren Herausforderungen vom Erzähler hervorgehoben werden. Andersrum hebt das natürlich wieder hervor, wie sehr Videospiele von klassischen Helden-Epen beeinflusst sind, was wiederum auch diesem Film zu Grunde liegt. Aber auch visuell gehen die Charaktere häufig von links nach rechts, während die Szenerie starr bleibt und erst geschnitten wird, wenn sie am rechten Rand ankommen. Die Videospielisierung der Filme und die Filmisierung der Videospiele ist ja in verschiedenen Bereichen im vollen Gange und da ist "Isle of Dogs" überraschenderweise auch ein Beitrag zu.
Für mich im Vorfeld das größte Plus, was den Film dann erwartungsgemäß absolut auszeichnet, ist der Sprechercast, der wirklich zum Niederknien ist. Bryan Cranston gibt dem anführenden Hund Chief das nötige Gravitas und Authorität, die aber auch genauso glaubwürdig brüchig wird, wenn er seine inneren Konflikte reflektiert. Edward Norton hat einige der (subtilen) Lacher auf seiner Seite, genau wie Jeff Goldblum. Dazu sticht Greta Gerwig als engagierte Pro-Hunde-Aktivistin heraus, die entgegen ihrer klassischen Rollen, hier mal voll aus sich raus gehen kann und in jeder Szene ihrem Charakter Dynamik, Idealismus und Trotzigkeit, die gleichermaßen mitreißend und niedlich ist, verleiht.
Für mich ist er einer der best-ausgearbeiteten Wes Anderson-Filme.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Mi 23. Mai 2018, 22:45
von Baltimore
Heute dann ´Deadpool 2´ gesehen. Hat mir schon gut gefallen und ich habe besonders in der Post-Credit-Szene sehr gelacht.
Morgen nachmittag geht es zu 'Solo'. Da erwarte ich irgendwie überhaupt nichts, aber vielleicht werde ich ja positiv überrascht.
Die letzten 3 Disney-Star Wars-Filme haben mir zwar gut gefallen, aber diesmal bin ich schon irgendwie skeptisch.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Morgen nachmittag geht es zu 'Solo'. Da erwarte ich irgendwie überhaupt nichts, aber vielleicht werde ich ja positiv überrascht.
Den gibt es bei uns auch gleich. Wahrscheinlich das erste Mal, dass ich schon vormittags im Kino sitze. Immerhin OV ohne 3D.
Fazit bislang: "Episode VII" finde ich (trotz absolutem Episode-IV-Abklatsch) immer noch richtig unterhaltsam und den könnte ich mir auch immer wieder anschauen (wenn Disney und Netflix das nicht vermasselt hätten...). Bei "Episode VIII" war ich erst enttäuscht, dann doch ganz zufrieden und jetzt im Nachhinein wieder nicht so glücklich - die Story geht halt in eine Richtung, die mir überhaupt nicht zusagt und es gibt einfach zu viele Negativpunkte. Vor allem fühlt sich das für mich nicht mehr nach Star Wars an. Und "Rogue One" hat mir nach einmaligem Schauen echt gut gefallen. Da hoffe ich doch, dass "Solo" als weitere Star-Wars-Story in eine ähnliche Kerbe schlägt.
Im Internet ist lustigerweise stark zu beobachten, dass nach den drei Filmen in den letzten drei Jahren so langsam eine Star-Wars-Übersättigung stattfindet. Im Gegensatz zu Marvel zum Beispiel, wo der Infinity-War-Hype ja immer noch allgegenwärtig ist. "Solo" geht dagegen ziemlich unter und man bekommt kaum richtiges Interesse mit. Wird vielleicht doch alles etwas zu viel bei nicht getroffenen Erwartungen.
Aber gut, erst mal ins Kino.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Do 24. Mai 2018, 09:12
von Declan_de_Barra
Habe gestern erstmals Star Wars 8 geguckt. Bin da mittelmäßig zufrieden.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Heute dann ´Deadpool 2´ gesehen. Hat mir schon gut gefallen und ich habe besonders in der Post-Credit-Szene sehr gelacht.
War auch heute drin.
Die popkulturellen Referenzen und die Fülle der Gags sind natürlich weiterhin unbezahlbar. Und Cable ist mMn. fantastisch getroffen und besetzt.
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Lange auf die Thanos-Referenz gewartet UND SIE KAM. Mit der beste Spruch nach dem zu Cerebro und Patrick Stewart
Storytechnisch solide bis gut, der "Überraschungsvillain" hat mir auch sehr gefallen. Dennoch fand ich den ersten letztlich besser. Einfach, weil man damals nicht auf eine so wunderbare Umsetzung vorbereitet war. Diesmal wusste man natürlich irgendwie, was einen erwartet. Aber kann natürlich trotzdem oft lachen. Und ja, die Post-Credit-Szene ist boss.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Do 24. Mai 2018, 12:36
von Taksim
Okay, da muss ich bzgl. Deadpool doch mal eben Spielverderber sein:
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Erstmal finde ich die popkulturellen Referenzen etwas zu gerade raus. Häufig beschränken sie sich ja darauf, dass Deadpool irgendwen mit einem Charakternamen anspricht. Das gibt es eh viel in amerikanischen Komödien und mal kann das ganz lustig sein, aber die Fülle hier ging mir doch etwas weit.
Bei dem Dubstep-Gag musste ich wirklich laut lachen, aber wie ein Kritiker richtig hervorhebt, ist das Ding doch mittlerweile durch. Das hätte 2012 besser funktioniert.
Ja, die Midcredit-Szene war lustig, aber das Ding mit Green Lantern hätten sie sich sparen können. Green Lantern war kacke, ja, das ist irgendwie auch durcherzählt. Gerade weil der Gag mit Wolverine wiederum wirklich cool war. Leider wird mir die ganze Sequenz zu sehr gehypt. Hab davor häufiger von der vermeintlich besten Post-Credit-Szene aller Zeiten gelesen und das ist mal Quatsch. Das haben wohl noch mehr in dem Kino gehört, da sich alle sicher waren, dass da nach den Credits noch was kommen muss. Die Enttäuschung darüber, dass dann nichts mehr kam, war wirklich greifbar im Saal.
Das größte Problem jedoch ist, dass sich der Film mit seinem Markenzeichen der Selbstreferentialität in diesem Fall selbst im Weg steht. Ich hab viel drüber nachgedacht, da ich das Einbeziehen der Metaebene, selbstreferentielles Filmemachen und Vierte-Wand-Brechen total mag. Deadpool zeigt aber nicht nur wie man es übertreibt (die Sprüche mit Bezug auf das Studio und deren Budget zum Beispiel fand ich im ersten Film schon zu sehr mit dem Holzhammer), sondern auch wie das passiert, was viele Kritiker, die diesem expressiven, postmodernen Stil eh skeptisch gegenüberstehen, immer monieren: als Zuschauer entsteht eine gewisse Distanz zu den Charakteren und der Geschichte. Ich finde Vierte Wand-Brechen kann interessanterweise auch das Gegenteil bewirken, sodass du noch mehr in die Geschichte eingesogen wirst, da der Hauptcharakter gleichberechtigt mit dir kommuniziert. So kann eine noch größere Verbindung entstehen. Oder man macht es so elegant und fließend, dass sich zwar der Film als Film wahrnimmt, was auch die Lesart beeinflusst, aber die emotionale Wirkung nicht beeinträchtigt wird (Fight Club wäre hier mein Paradebeispiel).
Hier jedoch finde ich es schwierig einerseits ein überraschend ernsthaftes Drama für den Protagonisten zu konstruieren, aber dann im nächsten Moment wieder vom Studio oder den CGI-Effekten zu sprechen. Diese pathetischen Szenen finde ich eh in einem Deadpool-Film deplatziert, aber dann torpediert die Selbstreferentialität das auch noch oben drauf. Ich war da nie wirklich investiert.
Aber auch völlig ab von diesen filmtheoretischen Überlegungen: die Gag-Dichte war einfach nicht hoch genug und dazwischen gab es viel zu viele Abschnitte die dem ähneln, was es eigentlich unterminieren will, wie die Lehre um Familie oder die CGI-Schlachten (die überraschend schlecht aussahen, dafür dass das Budget sich mal eben verdoppelt hat).
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Do 24. Mai 2018, 12:47
von Baltimore
Hatte zum Glück vorher überhaupt nichts über 'Deadpool 2' gelesen und nur den Teaser-Trailer mal im Kino gesehen.
Deshalb hatte ich vorher auch keine besonders hohen Erwartungen.
War gestern dann auch sehr angepisst, als ich dann vor dem Film im Kino doch noch den Story-Trailer von 'Solo' sehen musste.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Bei dem Dubstep-Gag musste ich wirklich laut lachen, aber wie ein Kritiker richtig hervorhebt, ist das Ding doch mittlerweile durch. Das hätte 2012 besser funktioniert.
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Ist das nicht gerade das Gute an dem Gag? 2012 hätte ich gedacht: Oh wow, ein weiterer Hipster-Gag über ein gerade in den Mainstream stoßendes Genre. Habe ich im Forum schon 100x gelesen. Oder so.
Hab davor häufiger von der vermeintlich besten Post-Credit-Szene aller Zeiten gelesen und das ist mal Quatsch.
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Naja, wenn du dadurch deine Erwartungen selbst in die Höhe schraubst, bist du doch selbst Schuld. Ich versuche mich durch irgendwelche Kommentare im Vorfeld immer so wenig wie möglich in irgendeine Richtung drängen zu lassen. Klar ist das nicht die beste Szene dieser Art aller Zeiten. Aber eine ziemlich gute und das kann man dann doch auch einfach so stehen lassen.
Diese pathetischen Szenen finde ich eh in einem Deadpool-Film deplatziert, aber dann torpediert die Selbstreferentialität das auch noch oben drauf. Ich war da nie wirklich investiert.
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Ok, da kann ich zustimmen und das ist vielleicht noch ein weiterer Punkt, der Teil 1 einfach stärker gemacht hat. ABER: Wenn man Cable integriert, kommt man um ein paar düstere Storypunkte halt auch einfach nicht hinweg.
Hab davor häufiger von der vermeintlich besten Post-Credit-Szene aller Zeiten gelesen und das ist mal Quatsch.
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Naja, wenn du dadurch deine Erwartungen selbst in die Höhe schraubst, bist du doch selbst Schuld. Ich versuche mich durch irgendwelche Kommentare im Vorfeld immer so wenig wie möglich in irgendeine Richtung drängen zu lassen. Klar ist das nicht die beste Szene dieser Art aller Zeiten. Aber eine ziemlich gute und das kann man dann doch auch einfach so stehen lassen.
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Das passiert aber einfach automatisch, dass dann die Erwartungen in die Höhe geschraubt werden. Und auch ganz grundsätzlich wäre eine weitere nach den Credits nett gewesen.
als Zuschauer entsteht eine gewisse Distanz zu den Charakteren und der Geschichte.
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Das stimmt durchaus, finde ich im Kontext DIESES Films aber völlig unerheblich. Denn Deadpool ist eben nicht Fight Club.
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Wie gesagt, dann funktionieren diese Brüche im Ton des Films aber überhaupt nicht. Das ist eh nicht einfach zu managen (da wiederum würde mir Shaun of the Dead als ein Film einfallen, der das grandios macht), aber hier clashte das für mich einfach zu sehr. Dann lieber auf die emotionalen Szenen verzichten
Diese pathetischen Szenen finde ich eh in einem Deadpool-Film deplatziert, aber dann torpediert die Selbstreferentialität das auch noch oben drauf. Ich war da nie wirklich investiert.
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Ok, da kann ich zustimmen und das ist vielleicht noch ein weiterer Punkt, der Teil 1 einfach stärker gemacht hat. ABER: Wenn man Cable integriert, kommt man um ein paar düstere Storypunkte halt auch einfach nicht hinweg.
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Da ging's mir auch eher um den Tod der Freundin. Da wurde es plötzlich richtig düster, was dem Ereignis zwar angemessen ist, aber da nicht reinpasste (und dann in den Anfangscredits auch gleich wieder ironisch gebrochen wurde). Auch alle weiteren Szenen zwischen Wade und ihr waren immer kleine Eruptionen in der Stimmung.
Die Story um Cable fand ich ok.
CGI-Schlachten (die überraschend schlecht aussahen, dafür dass das Budget sich mal eben verdoppelt hat).
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Das stimmt natürlich.
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Vor allem die Verfolgungsjagd wo Sachen im Hintergrund explodiert sind! Puh, das sah ziemlich schwach aus. Auch Brad Pitt wirkte ziemlich hemdsärmlig reingeschnitten.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Die größte Überraschung im Film: die Offenbarung am Ende. Dass Darth Maul im aktuellen Canon "Episode I" überlebt, war mir vorher schon bewusst, ich habe aber absolut nicht damit gerechnet, dass der Charakter abseits der Animationsserien "Clone Wars" und "Rebels" noch mal eine Rolle spielt, schon gar nicht auf der großen Leinwand. Seine Handlung ist ja eigentlich auch erzählt und sein Ende (erneut durch das Lichtschwert von Obi-Wan) bekannt. Mal schauen, was da jetzt noch kommt. Das schreit ja quasi alles nach einer Fortsetzung, was mich überhaupt nicht begeistert. Da hat mir der in sich abgeschlossene "Rogue One" besser gefallen.
Ansonsten bin ich im Moment noch zwiegespalten. Der Film hatte definitiv seine starken Momente und einiges an Fanservice zu bieten, es gab einige (nicht zu übertrieben) humorvolle Szenen und interessante Charaktere. Andererseits aber auch diverse Mängel. Die Figur Han Solo fand ich zum Beispiel irgendwie nicht so wirklich gut getroffen, wie er da aus Liebe zu einer Frau sein ganzes Leben gestaltet und ingesamt einen zu weißen/guten Charakter darstellt. Das passt nicht so wirklich zu dem schwierigen Draufgänger aus "Episode IV", die zeitlich von diesem Film nicht allzu weit entfernt sein dürfte. Dagegen fand ich Lando Calrissian echt super getroffen. Auch die Handlung konnte mich insgesamt nicht so wirklich mitreißen, da gab es einige Defizite beim Tempo und Spannungsbogen.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Okay, da muss ich bzgl. Deadpool doch mal eben Spielverderber sein:
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Aber auch völlig ab von diesen filmtheoretischen Überlegungen: die Gag-Dichte war einfach nicht hoch genug und dazwischen gab es viel zu viele Abschnitte die dem ähneln, was es eigentlich unterminieren will, wie die Lehre um Familie oder die CGI-Schlachten (die überraschend schlecht aussahen, dafür dass das Budget sich mal eben verdoppelt hat).
Das ist mir auch schon beim ersten Teil aufgefallen und hält mich davon ab, mir den zweiten anzuschauen.
Wenn ich schon mein eigenes Genre ironisch brechen möchte, warum läuft es dann doch auf dessen Essenz einer ewig langen Kampfszene hinaus, in der es total willkürlich ist, welcher dieser phänomenalen Schläge jetzt phänomenal geblockt wird oder phänomenal zum Sieg führt?
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
...wenn er den Film dann auch zu Ende drehen darf
Dass Stephen Daldry (The Hours, Der Vorleser) den Obi Wan-Film verantworten soll finde ich auch spannend. Kann ich mir gar nicht vorstellen. Again, wenn sie ihn machen lassen, könnte das ganz interessant werden. Wäre vielleicht ein Star Wars-Film ohne große Schlachten (wobei mich sehr überraschen würde, wenn Disney ihm das durchgehen lässt).
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Fr 25. Mai 2018, 11:54
von Wishkah
Mir wird das ja so langsam alles zu viel. Die aktuelle Trilogie, danach noch eine Trilogie, die ganzen Zwischenfilme, die animierten Serien, dann wohl noch eine richtige Serie... Puhh.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Mir wird das ja so langsam alles zu viel. Die aktuelle Trilogie, danach noch eine Trilogie, die ganzen Zwischenfilme, die animierten Serien, dann wohl noch eine richtige Serie... Puhh.
Ich bin ja echt ein sehr großer Star Wars Fan, aber gerade Star Wars war ja mit dem Event Charakter verbunden. Ich weiß noch wie ich Gänsehaut hatte als der Trailer zu Episode 7 rauskam. Gestern war ich in Solo und muss sagen es war Ok, mehr leider nicht. Star Wars bietet echt Potenzial und mit am meisten bin ich gespannt auf die Serie, die den Aufbau der ersten Ordnung zeigen soll. Daraus bitte keine Kinderserie machen.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Di 29. Mai 2018, 09:13
von Flecha
Gestern auch Solo gesehen. Nicht so gut wie Rogue One, aber doch wieder wesentlich besser und "star-warsiger" als Episode 8. Würde dem ne solide 7.0/10 geben. Alden Ehrenreich (gut, Kevins Kritikpunkt kann ich teilen, aber gut gespielt halt) und vor allem Donald Glover fand ich ziemlich gut. Auch Woody Harrelsons Charakter hat mir gefallen. Paul Bettany dagegen eher blass für das, was er kann. Story war ok, mehr nicht. Viele coole Referenzen (
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die Nennung von Bossk habe ich am meisten gefeiert
) zum Universum, Action war auch gut. Und nicht so aufgesetzt humorig wie The Last Jedi. Die "Cameo" am Ende natürlich ziemlicher Fanservice,
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finde es aber trotzdem cool, dass der Charakter Darth Maul wieder aufgegriffen wird. Der war ja schon extrem verheizt in Episode 1
Mal schauen, was da jetzt noch kommt. Das schreit ja quasi alles nach einer Fortsetzung, was mich überhaupt nicht begeistert. Da hat mir der in sich abgeschlossene "Rogue One" besser gefallen.
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Ich denke, die Story von Maul und Qi'Ra wird dann im Obi-Wan-Film aufgegriffen. Han hat ja gesagt, dass er jetzt nach Tattoine fährt, um sich (vermutlich) mit Jabba zu treffen. Klar, kann man da auch noch nen zweiten Teil draus machen. Muss man aber nicht - also zumindest nicht nur aufgrund des Cliffhangers.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Mal schauen, was da jetzt noch kommt. Das schreit ja quasi alles nach einer Fortsetzung, was mich überhaupt nicht begeistert. Da hat mir der in sich abgeschlossene "Rogue One" besser gefallen.
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Ich denke, die Story von Maul und Qi'Ra wird dann im Obi-Wan-Film aufgegriffen. Han hat ja gesagt, dass er jetzt nach Tattoine fährt, um sich (vermutlich) mit Jabba zu treffen. Klar, kann man da auch noch nen zweiten Teil draus machen. Muss man aber nicht - also zumindest nicht nur aufgrund des Cliffhangers.
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Genau, so ähnlich hatte ich das auch gemeint. An eine direkte Fortsetzung glaube ich auch nicht, aber ich denke, dass der Handlungsstrang der beiden auf jeden Fall noch mal aufgegriffen wird.
Ein Obi-Wan-Film bietet sich natürlich an. Da ergibt sich für mich aber ein Problem, das letztens auch in einem Filmstarts-Artikel geschildert wurde, nämlich dass Disney die reinen Kino-Zuschauer (und dazu zähle ich mich größtenteils auch, obwohl ich immer mal wieder aus Interesse in andere Medien reinschaue) auf sich allein gestellt lässt. Ich hab zum Beispiel kaum einen Überblick darüber, was genau mit Darth Maul zwischen Episode I und IV alles passiert und wie sich dessen Handlungsstrang jetzt in den Gesamtkontext einordnen lässt. Dafür müsste ich mindestens "Clone Wars" und "Rebels" (und demnächst noch "Resistance") sehen, worauf ich aber keine Lust habe. Und selbst wenn er in einem möglichen Obi-Wan-Film auftaucht, bliebe es in den Kinofilmen wohl offen, wie es dazu gekommen ist und was später aus ihm wird, weil das eben (bereits erzählte) Inhalte der Serien sind. Das finde ich irgendwie schade, weil es zwar schon immer ein riesiges Begleituniversum in Form von Büchern, Comics etc. gab, die Filme bislang aber mehr oder weniger für sich allein standen und ausgereicht haben, um alles zu verstehen.
Ich warte eigentlich nur darauf, dass in Episode IX plötzlich Charaktere wie Ahsoka Tano auftauchen, die (SPOILER!) nach aktuellem Stand, also dem Ende von "Rebels", zumindest am Ende von Episode VI noch am Leben ist.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Di 29. Mai 2018, 12:24
von Taksim
Jetzt erst in dem Trailer bemerkt, dass Laurence Fishburne in "Ant-Man and the Wasp" mitspielt. Ich dachte immer, dass wäre so ein Hurricane/Rock am Ring-Ding zwischen MCU and DCEU
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Jetzt erst in dem Trailer bemerkt, dass Laurence Fishburne in "Ant-Man and the Wasp" mitspielt. Ich dachte immer, dass wäre so ein Hurricane/Rock am Ring-Ding zwischen MCU and DCEU
Florence Kasumba hatte auch in beiden Universen mitgespielt.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Gross USA: $103,016,812, 28 May 2018
Cumulative Worldwide Gross: $172,697,257, 28 May 2018
Und genügend Konkurenz kommt auch demnächst:
- Ocean‘s 8
- The Incredibles 2
- Jurassic World: Fallen Kingdom
- Ant-Man and the Wasp
- Mission Impossible 6
- ...
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: Mo 4. Jun 2018, 12:54
von Taksim
Tully ist der neue Film von Diablo Cody (Autorin von Juno und wie ich jetzt erst gelernt hab Jennifer's Body ). Stilistisch hat er dann auch viel von Juno, nicht nur weil es thematisch wieder um Schwangerschaft/Mutterschaft geht. Gerade auf Zweiteres hat der Film einen sehr ungeschönten, unsentimentalen Blick, was wirklich erfrischend ist. Die damit einhergehenden Anstrengungen und Frustationen bringt Charlize Theron sehr gut auf die Leinwand. Insgesamt ist es weniger humorvoll als Juno, sondern fokussiert sich auf die Krise der Protagonistin, die sie anhand der Nacht-Nanny Tully langsam in den Griff kriegt. Als eine Art Hipster-Mary-Poppins kümmert sie sich mit magischer Leichtigkeit um das Kind und zeigt Charlize Therons Charakter Marlo wieder einen Weg zu einem erfüllteren Leben. Das klingt erstmal konventionell, ist es auch, aber wird solide umgesetzt, auch wenn es mir teilweise etwas zu schemenhaft war und der Dialog nicht ganz so pointiert ist wie bei "Juno".
Das größte Problem ist jedoch das Ende, da
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so eine Indie-Dramedy wirklich keinen Twist braucht!
Vor allem keinen, der so angestrengt hinein konstruiert wird und nicht konsequent zu Ende gedacht ist. Es ist vorher schon komisch, dass der Vater überhaupt kein Interesse hat, diese Nacht-Nanny villeicht mal kennenlernen zu wollen, die da immerhin viele Stunden mit seiner Tochter verbringt. Am Ende wird dann auch nicht klar, ob Marlo sich bewusst war, dass sie nur halluziniert war oder ob sie ebenso getäuscht wurde wie der Zuschauer. Oft wirkt es wie letzters aber dann sagt ihr Tully ja am Ende: "Danke, dass du mich am Leben gehalten hast." Da sie ja auch die jüngere Version ihrer selbst ist, würde sie sich ja wohl auch wiedererkennen. Häufig aber interagiert sie mir ihr, als wäre sie real.
Also das macht wirklich keinen Sinn und dabei bin ich Fan von dieser Art Twist und finde es auch legitim ihn weiter zu benutzen, auch wenn man das jetzt schon sehr oft gesehen hat. Aber wenn es gut umgesetzt ist, kann der einen immer noch packen. Nur nicht so. So hinterlässt der Film einen ganz blöden Nachgeschmack, der die vielen Elemente, die funktionieren, total überschattet.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Diablo Cody (Autorin von Juno und wie ich jetzt erst gelernt hab Jennifer's Body ).
übrigens auch von Young Adult; ebenfalls unter der Regie von Jason Reitman und mit Charlize Theron in der Hauptrolle. Zu dem Film passt dein obiges Fazit "weniger humorvoll als Juno, sondern fokussiert sich auf die Krise der Protagonistin" ebenso vortrefflich!
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Verfasst: So 8. Jul 2018, 21:07
von fipsi
Ich hatte gerade das Glück während meines Aufenthaltes in London Leave No Trace zu sehen.
Der Film von Debra Granik (Winter's Bone) hat beim diesjährigen Sundance Festival ziemlich überzeugt und überragende Bewertungen erhalten. Ich würde mich dieser Begeisterung voll anschließen.
Die Geschichte handelt von einem Aussteiger und dessen Tochter. Ben Foster und Thomasin McKenzie spielen diese Rollen extrem überzeugend und schaffen es auch diesen Film so stark zu machen. Dazu werden einfach unglaublich viele Themen angeschnitten. Besonders interessant ist dabei der Umgang mit den zwei Fragen: Warum sind sie überhaupt da gelandet und wie gehen sie damit um?
Dabei entwickelt sich stellenweise sogar die beste Coming of Age-Geschichte seit Ewigkeiten.
Die Vergleiche zu Into The Wild und Captain Fantastic sind durch die Grundthematik natürlich gegeben, aber auch nicht immer so passend. Viel mehr will ich aber auch nicht sagen.
Für mich jedenfalls jetzt schon der Anwärter für den Film des Jahres und jeder sollte ihn bei Möglichkeiten gucken.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?