Wishkah hat geschrieben: ↑Di 3. Apr 2018, 14:20
Wenn die Tage einfach nur als zusätzliche Urlaubstage gelten, funktioniert das doch wie die normale Urlaubsplanung momentan. Und der Vorteil für die Unternehmen: Es gibt keine (oder nicht mehr so viele) Tage mehr, an denen komplett dicht ist.
... und es gibt keine Zeit des Jahres mehr, an dem man (Ausnahmen bestätigen die Regel) definitiv mal mit einer längeren freien Zeit planen kann. Man kann noch so viele gesetzliche Feiertage mit christlichem Hintergrund durch zusätzliche Urlaubstage ersetzen, es wird danach keine Zeit des Jahres mehr geben, zu der alle gemeinsam ein paar freie Tage haben werden. Ich sehe jetzt schon die Grabenkämpfe, wenn es dann plötzlich an die Vergabe der Urlaubszeiten zur Weihnachts- und Neujahrszeit gehen wird, das ist ja schon in den Sommermonaten vielfach ein riesen Politikum in den Abteilungen. Die großen Gewinner der ganzen Sachen werden die Arbeitgeber sein.
Bei der ganzen Debatte wird mir schlichtweg unterschlagen, dass es am Ende ein enorm großer Luxus ist, dass wir uns als Gesellschaft zur Weihnachtszeit einfach mal grob gesagt einen Kollektivurlaub* gönnen, um sich in dieser Zeit mit Familie und Freunden zu versammeln. Dafür nehme ich gerne in Kauf, dass die Feiertage einen christlichen Hintergrund haben, zumal mich ja niemand dazu zwingt zur Messe o.Ä. zu gehen.
Stille Feiertage betreffen übrigens nicht nur die Feiertage mit christlichem Hintergrund, auch der Volkstrauertag ist von Sonnenauf- bis -untergang ein solcher, nur wird sich da komischerweise nie drüber aufgeregt. Ich bin bei dem Thema eigentlich ziemlich indifferent. Ich würde eine Abschaffung befürworten, störe mich aber auch nicht an den stillen Feiertage, da ich selber nie das Gefühl hatte, dass es mich in irgendeiner Weise einschränkt.
(* natürlich gibt es auch Personen, auf die das nicht zutrifft)