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Frauen in der Musik

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slowdive
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von slowdive » Fr 26. Okt 2018, 14:32

Monkeyson hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 14:28
slowdive hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 13:54
Es könnte schließlich auch sein, dass schon auf der Input-Ebene Ungerechtigkeiten bestehen, die sich einfach auf die Output-Ebene übertragen oder sogar von dieser verursacht werden. Im Bezug auf Festivals: Hey, anscheinend gelingt es warumauchimmer nur Männern durch professionelles Touren ihren Lebensunterhalt sichern zu können. -> Schlussfolgerung: Ich suche mir lieber etwas, bei dem ich bessere Chancen habe.
Der Anteil derjenigen, die ihr Hobby im Hinblick auf einen zukünftig gesicherten Lebensunterhalt aussuchen, dürfte aber verschwindend gering sein.
Kann gut sein, es kommt mir aber auch irgendwo merkwürdig vor, dass es nur in der männlichen DNA verankert sein soll, schlechte Kellerrockbands zu gründen. Wobei, wenn ich das hier so schreibe, vielleicht auch nicht. :grin:

Gelöschter Benutzer 408

Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 26. Okt 2018, 14:38

slowdive hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 14:30
Blackstar hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 13:57
Das Argument würde ich so unterstützen, wenn es um weibliche Führungspositionen in Uni oder freier Wirtschaft geht. Da beobachtet man ja einen weiblichen Input >50%, wenn es um Abi oder Hochschulabschluss geht, und dazwischen passiert etwas Merkwürdiges (Familienplanung), was für einen weiblichen Output <5% sorgt.
Bei Studiengängen, die allgemein dafür geeignet sind, zu Führungspositionen zu führen, liegt der Frauenanteil bei weit unter 30 %. Das wird halt durch die 95% Lehramtsstudentinnen (Grundschule) ausgeglichen. Man muss halt nicht nur betrachten, das Frauen studieren, sondern was Frauen studieren. Selbst bei den BWLerinnen machen die meisten dann Marketing und Personal und nicht die "harten" Fächer. Die Frauen, die ich kenne aus meinen Unizeiten, die letzteren Weg gegangen sind, haben soweit ich das nachverfolgen konnte, alle sehr gute Stellen bekommen. Führungsjobs haben zudem etwas mit Risiko zu tun. Frauen, sofern ich das jetzt mal pauschalisiere, neigen nicht dazu, risikoreiche Jobs / Stellen / Selbstständigkeit anzugehen. Edit: Und neigen dann, leider, dazu in Konfliktsituationen mit anderen Frauen umso vernichtender miteinander umzugehen.

Diese Dinge sollte man m.E. angehen, sehr frühzeitig, um einen Strukturwandel herbeizuführen. Quoten nicht.
Die Idee was Frauen ausmacht, ist aber nicht unbedingt rein biologisch zu erklären, sondern könnte sich ebenso durch Jahrhunderte langes Produzieren und Reproduzieren von bestimmten Verhaltensweisen, die dann als "typisch Frau" gemarkert wurden, entwickelt haben. Vielleicht ist das System, in dem wir leben überhaupt nicht in der Lage sich ohne radikalen Umbruch (in Form einer 50/50-Quote) selbst zu erneuern und tatächlich herauszubekommen, wann eine Ungleichheit im Endgebnis ein Resultat ungleicher Chancenverhältnisse ist oder einfach ganz natürlich, da Menschen nunmal unterschiedlich sind. Klar, Quoten sind für sich (und besonders für mich als im Kern ziemlich liberal eingestellte Person) scheiße, aber vielleicht noch immer das geringere Übel.
Das klingt ziemlich nach "Gender ist nur sozial konstruiert". Natürlich ergeben sich die Verhaltensweisen aus sozialer Prägung. Meiner Meinung nach ändert sich aber nichts, wenn du am Ende das Ergebnis geradebiegst, obwohl du dafür eigentlich in der Masse nicht genug Personal hast, sondern das Personal muss her. Ich bin der Meinung, das man am anderen Ende ansetzen muss: Wir müssen halt aufhören, Mädchen schon in der Grundschule zu erzählen, Mathe sei was für Männer.

Und: Es tut sich ja auch schon was. Heute sind vor allem deshalb Männer um die 50 die dominierenden Menschen in den genannten Positionen, weil es noch vor 20-30 Jahren sehr üblich war, das du quasi nur diese in den entsprechenden Studiengängen findest. Je mehr Frauen sich dafür entscheiden, diese Wege zu beschreiten, desto höher wird ihre Anzahl sein. Es gab da mal ein Beispiel, dessen Quelle ich jetzt nicht da habe, dass der Anteil der VWL-Professorinnen heute exat dem Anteil an VWL-Absolventinnen vor XY Jahren beträgt. Erhöhst du den Input, erhöht sich der Output. Und: Wir brauchen grundsätzlich mal ein bisschen mehr Anerkennung für Selbstständig tätige Menschen. Die einzige Partei, die sich diesem Klientel widmet, disqualifiziert sich leider durch andere Aktionen.

Passend dazu, (danke, tracker) wird mir gerade dieser Artikel empfohlen: https://www.sueddeutsche.de/wissen/glei ... -1.4173842
Kann gut sein, es kommt mir aber auch irgendwo merkwürdig vor, dass es nur in der männlichen DNA verankert sein soll, schlechte Kellerrockbands zu gründen. Wobei, wenn ich das hier so schreibe, vielleicht auch nicht. :grin:
Aus eigenem erleben: Ist es nicht.
Zuletzt geändert von Gelöschter Benutzer 408 am Fr 26. Okt 2018, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.

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slowdive
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von slowdive » Fr 26. Okt 2018, 15:09

Blackstar hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 14:38
Und: Es tut sich ja auch schon was. Heute sind vor allem deshalb Männer um die 50 die dominierenden Menschen in den genannten Positionen, weil es noch vor 20-30 Jahren sehr üblich war, das du quasi nur diese in den entsprechenden Studiengängen findest. Je mehr Frauen sich dafür entscheiden, diese Wege zu beschreiten, desto höher wird ihre Anzahl sein. Es gab da mal ein Beispiel, dessen Quelle ich jetzt nicht da habe, dass der Anteil der VWL-Professorinnen heute exat dem Anteil an VWL-Absolventinnen vor XY Jahren beträgt. Erhöhst du den Input, erhöht sich der Output. Und: Wir brauchen grundsätzlich mal ein bisschen mehr Anerkennung für Selbstständig tätige Menschen. Die einzige Partei, die sich diesem Klientel widmet, disqualifiziert sich leider durch andere Aktionen.
Die Idee bzw. den kompletten Ansatz finde ich natürlich ebenfalls wesentlich sympatischer, insofern hoffe ich natürlich auch du mehr oder wenig richtig liegt. Leider habe ich noch Zweifel, hinsichtlich der Umsetzbarkeit, aber wer weiß? :?

Gelöschter Benutzer 408

Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 26. Okt 2018, 15:17

slowdive hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 15:09
Blackstar hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 14:38
Und: Es tut sich ja auch schon was. Heute sind vor allem deshalb Männer um die 50 die dominierenden Menschen in den genannten Positionen, weil es noch vor 20-30 Jahren sehr üblich war, das du quasi nur diese in den entsprechenden Studiengängen findest. Je mehr Frauen sich dafür entscheiden, diese Wege zu beschreiten, desto höher wird ihre Anzahl sein. Es gab da mal ein Beispiel, dessen Quelle ich jetzt nicht da habe, dass der Anteil der VWL-Professorinnen heute exat dem Anteil an VWL-Absolventinnen vor XY Jahren beträgt. Erhöhst du den Input, erhöht sich der Output. Und: Wir brauchen grundsätzlich mal ein bisschen mehr Anerkennung für Selbstständig tätige Menschen. Die einzige Partei, die sich diesem Klientel widmet, disqualifiziert sich leider durch andere Aktionen.
Die Idee bzw. den kompletten Ansatz finde ich natürlich ebenfalls wesentlich sympatischer, insofern hoffe ich natürlich auch du mehr oder wenig richtig liegt. Leider habe ich noch Zweifel, hinsichtlich der Umsetzbarkeit, aber wer weiß? :?
Du kannst das ja auch gern mal von einem anderen Aspekt her sehen. Lassen wir mal die Frauen da raus. Was ist also noch ein Problem? Genau, die Ossilanten.

Aus diversen Ecken rumort es gerade, man solle (sehr zeitnah) eine Ossiquote von 17% einführen, da diese ja nur zu 1% (oder weniger, whatever) in Führungspositionen vertreten sind. Das könnte man ja genauso diskutieren. Gehört zwar nicht zwingend in diesen Thread, aber was solls.

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Monkeyson
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Monkeyson » Sa 27. Okt 2018, 20:46

Unterdurchschnittlich groß gewachsene Menschen übrigens auch, die findest du fast nie in Führungspositionen. Aber es ging ja primär um Musik.

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Stebbie
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Stebbie » Do 15. Nov 2018, 23:05

slowdive hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 15:09
Blackstar hat geschrieben:
Fr 26. Okt 2018, 14:38
Und: Es tut sich ja auch schon was. Heute sind vor allem deshalb Männer um die 50 die dominierenden Menschen in den genannten Positionen, weil es noch vor 20-30 Jahren sehr üblich war, das du quasi nur diese in den entsprechenden Studiengängen findest. Je mehr Frauen sich dafür entscheiden, diese Wege zu beschreiten, desto höher wird ihre Anzahl sein. Es gab da mal ein Beispiel, dessen Quelle ich jetzt nicht da habe, dass der Anteil der VWL-Professorinnen heute exat dem Anteil an VWL-Absolventinnen vor XY Jahren beträgt. Erhöhst du den Input, erhöht sich der Output. Und: Wir brauchen grundsätzlich mal ein bisschen mehr Anerkennung für Selbstständig tätige Menschen. Die einzige Partei, die sich diesem Klientel widmet, disqualifiziert sich leider durch andere Aktionen.
Die Idee bzw. den kompletten Ansatz finde ich natürlich ebenfalls wesentlich sympatischer, insofern hoffe ich natürlich auch du mehr oder wenig richtig liegt. Leider habe ich noch Zweifel, hinsichtlich der Umsetzbarkeit, aber wer weiß? :?
Nur mal so als Nachklapp:

Warum werden beide Varianten eigentlich als exklusiv betrachtet? Der beste Weg wird meiner Ansicht nach in der Mitte liegen. Natürlich ist es das beste, wenn man langfristig den "Input" erhöht. Das wird mittelfristig einen Teil zur Lösung des Problems beitragen, hilft aber tatsächlich nur wenig bei den Problemen von Frauen in der Gegenwart.

Aber warum ich eigentlich mal wieder in den Thread schauen: So langsam gewinnt das Booking des Hurricane doch ein wenig an Gegenwind, erst über 2-3 Autoren wie etwa Linus Volkmann bei Facebook, dann gab es schon 2-3 kleinere Berichte zu Festivals, die sich für eine stärkere Integration weiblicher Künstler einsetzen und jetzt wird man noch einmal vom Neo Magazin Royal gefoppt:



:thumbs:
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von dattelpalme » Do 29. Nov 2018, 10:46

„Die Welt geht vor die Hunde Mädchen, traurig aber wahr.“

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Stebbie » Do 29. Nov 2018, 11:19

Das Statement ist und bleibt einfach nicht richtig. Schon ein Blick in die Bestenlisten der letzten 2-3 Jahren würden FKP eine ganze Palette an relevanten Künstlerinnen bzw. Bands mit weiblichen Musikerinnen oder Sängerinnen zur Hand geben.
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 29. Nov 2018, 11:31

Verständliches Statement von FKP. Seh ich angesichts der musikalischen Richtung, die das Hurricane einnimmt genauso (weswegen es ja auch mittlerweile ein Schrottfestival mit wenigen Perlen ist). Menschen, die sz statt s oder ß oder was auch immer verwenden, finde ich darüber hinaus sehr, sehr albern.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von tOmAtE » Do 29. Nov 2018, 13:40

Das FKP Statement ist doch Banane. Es gibt ja immer noch was zwischen "sichtbares Zeichen setzen" und "nur Männer auf der Bühne".
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 29. Nov 2018, 14:06

tOmAtE hat geschrieben:
Do 29. Nov 2018, 13:40
Das FKP Statement ist doch Banane. Es gibt ja immer noch was zwischen "sichtbares Zeichen setzen" und "nur Männer auf der Bühne".
Absolut, gehe aber davon aus, das in den nächsten Wellen auch Frauen dabei sind. So sichert man sich schonmal ab, wenn dann wieder jemand kommt und sagt: Sind jetzt aber noch zu wenig.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Stebbie » Do 29. Nov 2018, 14:09

Liest sich für mich eher nach eine Rechtfertigung des bisherigen Bookings, in die ich nun nicht allzu viel Hoffnung für die kommenden Wellen stecken würde.
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von fipsi » Do 29. Nov 2018, 14:12

Um welches Statement geht es denn?

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Declan_de_Barra » Do 29. Nov 2018, 14:16

Aus dem Video. Es gibt wohl für die relevanten Genres zu wenig Künstlerinnen um ein klares Zeichen zu setzen.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Tambourine-Man » So 2. Dez 2018, 13:42

Finde das Statement wäre an sich voll okay, wenn die Frage wäre, warum die Frauenquote der letzten Jahre so ist wie sie eben ist. In dem Kontext, dass bis jetzt noch kein weiblicher Act bestätigt wurde, passt es einfach null.
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 13. Dez 2018, 11:43

Tambourine-Man hat geschrieben:
So 2. Dez 2018, 13:42
Finde das Statement wäre an sich voll okay, wenn die Frage wäre, warum die Frauenquote der letzten Jahre so ist wie sie eben ist. In dem Kontext, dass bis jetzt noch kein weiblicher Act bestätigt wurde, passt es einfach null.
Passt es jetzt besser?

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von nilolium » Do 13. Dez 2018, 11:47

defpro hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 10:22
SammyJankis hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 09:34
Gender before Quality klingt schon sehr abwertend.

Mir gefällt sowohl das Primavera als auch das Firefly nicht. Dass man sich bemüht, mehr weibliche Acts zu buchen, finde ich löblich. Nach meinem Empfinden vernüpfen die Kritiker allerdings das Buchen mehr weiblicher Acts gleichzeitig auch mit einem imo einhergehenden Stilwechsel beim Primavera. Weniger (Indie) Rock, mehr Pop/RnB/Hip Hop, der in meinen Augen der Grund ist, warum vielen das Line Up nicht gefällt.
Ist halt die Frage, wie schwierig es ist, diesen Stilwechsel zu umgehen. Frauen sind im Pop/R&B-Bereich halt am stärksten vertreten. Da bietet es sich bei einer selbstauferlegten Quote an, diesen Bereich stärker zu berücksichtigen. Hier werden immer gerne große Listen an Namen angeführt, die man ja alle buchen könnte, aber Faktoren wie Budget und Tourpläne verdünnen diese Liste mMn ziemlich stark. Da will man sich als Booker das Leben vielleicht auch nicht unnötig schwer machen und geht den einfachen Weg.
hallo nach drüben.

eigentlich wollte ich in dem zusammenhang nur mal anmerken, dass sich das primavera gar keine quote auferlegt hat, zumindest ist sie nicht bei Keychange dabei.

oder gab es jemals eine meldung seitens des festivals, dass sich das festival proaktiv dafür einsetzt?

Gelöschter Benutzer 408

Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 13. Dez 2018, 11:54

oder gab es jemals eine meldung seitens des festivals, dass sich das festival proaktiv dafür einsetzt?
Zumindest feiern sie sich z.b. mit "The New Normal" sehr dafür ab.

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MairzyDoats
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von MairzyDoats » Do 13. Dez 2018, 12:03

Man muss ja auch nicht bei Keychange dabei sein, um sich eine Quote aufzuerlegen. Ich denke schon, dass die 50:50-Quote ein Richtwert war, den man erreichen wollte. Vielleicht sogar um Keychange ein bisschen zuvor zu kommen, die das ja erst um 2022 anstreben. Das ist schon ein gewolltes, deutliches Zeichen würde ich sagen.

Hinzukommt auch, dass sich der musikalische Trend spätestens dieses Jahr schon angekündigt hatte und zusätzlich auch das diesjährige Line Up recht weiblich war mit einer Quote von über 30%. Da fallen natürlich auch Indie-Acts mit weiblicher Beteiligung wie z.B. Björk, Warpaint, Waxahatchee, Breeders, Beach House, Fever Ray und HAIM für dieses Jahr raus.

Aber wie gesagt, der "Gender Before Quality"-These widerspreche ich natürlich auch, sonst würde ich dieses Jahr nicht hinfahren. :smile:
Zuletzt geändert von MairzyDoats am Do 13. Dez 2018, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo wie geht willkommen in meiner Signatur. Lass dir hier bitte richtig gut gehen einfach, Käffchen für dich

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Stebbie
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Stebbie » Do 13. Dez 2018, 12:11

Normativ würde ich auch zwischen einem selbstgesteckten Ziel und einer Quote unterscheiden, da ersteres aus sich selber heraus entsteht, während zweites eher eine externe Maßgabe darstellt und somit negativ konnotiert ist.

Wenn das Primavera Sound sagt, dass sie es den Mythos widerlegen wollen, dass man kein Lineup zusammenstellen kann, welches zur Hälfte aus Künstlerinnen besteht, dann ist es keine Quote, sondern im Grunde nichts anderes als das Ziel, eine reine Elektrobühne auf Festivals zu etablieren (wenngleich her keine gesellschaftliche Komponente mitschwebt). Bei letzterem würde ja auch niemand von einer "Elektroquote" sprechen.
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defpro
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von defpro » Do 13. Dez 2018, 12:33

fipsi hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 11:35
defpro hat geschrieben:
SammyJankis hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 09:34
Gender before Quality klingt schon sehr abwertend.

Mir gefällt sowohl das Primavera als auch das Firefly nicht. Dass man sich bemüht, mehr weibliche Acts zu buchen, finde ich löblich. Nach meinem Empfinden vernüpfen die Kritiker allerdings das Buchen mehr weiblicher Acts gleichzeitig auch mit einem imo einhergehenden Stilwechsel beim Primavera. Weniger (Indie) Rock, mehr Pop/RnB/Hip Hop, der in meinen Augen der Grund ist, warum vielen das Line Up nicht gefällt.
Ist halt die Frage, wie schwierig es ist, diesen Stilwechsel zu umgehen. Frauen sind im Pop/R&B-Bereich halt am stärksten vertreten. Da bietet es sich bei einer selbstauferlegten Quote an, diesen Bereich stärker zu berücksichtigen. Hier werden immer gerne große Listen an Namen angeführt, die man ja alle buchen könnte, aber Faktoren wie Budget und Tourpläne verdünnen diese Liste mMn ziemlich stark. Da will man sich als Booker das Leben vielleicht auch nicht unnötig schwer machen und geht den einfachen Weg.
Unabhängig vom Geschlecht ist der Pop/R&B-Bereich popkulturell heute von größter Bedeutung, was sich in vielen Bestenlisten widerspiegelt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Primavera besonders in dem Bereich bucht.
Einen großen popkulturellen Einfluss haben Pop und R&B aber nicht erst seit gestern. Dennoch wurden diese Bereiche in der Vergangenheit kaum bzw. weniger stark beim Booking des Festivals berücksichtigt, sondern erst in dem Jahr, in dem sich das 50%-Ziel gesetzt hat (mit diesem Jahr als kleinem Teaser). Für mich lässt sich da der direkte Zusammenhang nicht wegdiskutieren.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von MairzyDoats » Do 13. Dez 2018, 12:44

Stebbie hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 12:11
Normativ würde ich auch zwischen einem selbstgesteckten Ziel und einer Quote unterscheiden, da ersteres aus sich selber heraus entsteht, während zweites eher eine externe Maßgabe darstellt und somit negativ konnotiert ist.

Wenn das Primavera Sound sagt, dass sie es den Mythos widerlegen wollen, dass man kein Lineup zusammenstellen kann, welches zur Hälfte aus Künstlerinnen besteht, dann ist es keine Quote, sondern im Grunde nichts anderes als das Ziel, eine reine Elektrobühne auf Festivals zu etablieren (wenngleich her keine gesellschaftliche Komponente mitschwebt). Bei letzterem würde ja auch niemand von einer "Elektroquote" sprechen.
Klar, wenn wir über die Begrifflichkeit reden, stimmt das natürlich. Vielleicht sollte man sich in dem Zuge auch das "-quote" abgewöhnen.
Hallo wie geht willkommen in meiner Signatur. Lass dir hier bitte richtig gut gehen einfach, Käffchen für dich

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von SammyJankis » Do 13. Dez 2018, 13:47

defpro hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 12:33
fipsi hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 11:35
defpro hat geschrieben: Ist halt die Frage, wie schwierig es ist, diesen Stilwechsel zu umgehen. Frauen sind im Pop/R&B-Bereich halt am stärksten vertreten. Da bietet es sich bei einer selbstauferlegten Quote an, diesen Bereich stärker zu berücksichtigen. Hier werden immer gerne große Listen an Namen angeführt, die man ja alle buchen könnte, aber Faktoren wie Budget und Tourpläne verdünnen diese Liste mMn ziemlich stark. Da will man sich als Booker das Leben vielleicht auch nicht unnötig schwer machen und geht den einfachen Weg.
Unabhängig vom Geschlecht ist der Pop/R&B-Bereich popkulturell heute von größter Bedeutung, was sich in vielen Bestenlisten widerspiegelt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Primavera besonders in dem Bereich bucht.
Einen großen popkulturellen Einfluss haben Pop und R&B aber nicht erst seit gestern. Dennoch wurden diese Bereiche in der Vergangenheit kaum bzw. weniger stark beim Booking des Festivals berücksichtigt, sondern erst in dem Jahr, in dem sich das 50%-Ziel gesetzt hat (mit diesem Jahr als kleinem Teaser). Für mich lässt sich da der direkte Zusammenhang nicht wegdiskutieren.
Um mal auf das Beispiel des Jahresendcharts von Pitchfrok und Co zurückzukommen. Mir gehen diese Listen komplett am Arsch vorbei, aber selbst ich habe mitbekommen, dass dort in den letzten Jahren ein Trend hinzu Pop/R&B und Hip Hop zu verzeichnen ist und zeitlich etwas versetzt, aber dennoch erkennbar sieht man diesen Trend meiner Meinung nahc auch beim Primavera. Der Anteil der Pop/R&B/Hip Hop Acts ist in den letzten jahrne stetig gestiegen. Selbst wenn der Sprung dieses Jahr sehr groß war finde ich es doch ziemlich traurig, diese Veränderung auf "Gender before Quality" zu reduzieren (Das hast du hier nicht gemacht!).
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Monkeyson » Do 13. Dez 2018, 14:08

defpro hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 12:33
fipsi hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 11:35
defpro hat geschrieben: Ist halt die Frage, wie schwierig es ist, diesen Stilwechsel zu umgehen. Frauen sind im Pop/R&B-Bereich halt am stärksten vertreten. Da bietet es sich bei einer selbstauferlegten Quote an, diesen Bereich stärker zu berücksichtigen. Hier werden immer gerne große Listen an Namen angeführt, die man ja alle buchen könnte, aber Faktoren wie Budget und Tourpläne verdünnen diese Liste mMn ziemlich stark. Da will man sich als Booker das Leben vielleicht auch nicht unnötig schwer machen und geht den einfachen Weg.
Unabhängig vom Geschlecht ist der Pop/R&B-Bereich popkulturell heute von größter Bedeutung, was sich in vielen Bestenlisten widerspiegelt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Primavera besonders in dem Bereich bucht.
Einen großen popkulturellen Einfluss haben Pop und R&B aber nicht erst seit gestern. Dennoch wurden diese Bereiche in der Vergangenheit kaum bzw. weniger stark beim Booking des Festivals berücksichtigt, sondern erst in dem Jahr, in dem sich das 50%-Ziel gesetzt hat (mit diesem Jahr als kleinem Teaser). Für mich lässt sich da der direkte Zusammenhang nicht wegdiskutieren.
Sehe ich ähnlich. Was ist denn das für ne Erkenntnis, dass Pop popkulturell heute(!) von größter Popularität ist? :lolol: Ich bleibe dabei, mit ner Quote, Keychange, New Normal oder wie immer man das Kind tauft, läuft es sich Stand jetzt zwangsläufig auf einen Rückgang des Anteils sperriger Künstler hinaus.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von SammyJankis » Do 13. Dez 2018, 14:12

Monkeyson hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 14:08
defpro hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 12:33
fipsi hat geschrieben:
Do 13. Dez 2018, 11:35

Unabhängig vom Geschlecht ist der Pop/R&B-Bereich popkulturell heute von größter Bedeutung, was sich in vielen Bestenlisten widerspiegelt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Primavera besonders in dem Bereich bucht.
Einen großen popkulturellen Einfluss haben Pop und R&B aber nicht erst seit gestern. Dennoch wurden diese Bereiche in der Vergangenheit kaum bzw. weniger stark beim Booking des Festivals berücksichtigt, sondern erst in dem Jahr, in dem sich das 50%-Ziel gesetzt hat (mit diesem Jahr als kleinem Teaser). Für mich lässt sich da der direkte Zusammenhang nicht wegdiskutieren.
Sehe ich ähnlich. Was ist denn das für ne Erkenntnis, dass Pop popkulturell heute(!) von größter Popularität ist? :lolol: Ich bleibe dabei, mit ner Quote, Keychange, New Normal oder wie immer man das Kind tauft, läuft es sich Stand jetzt zwangsläufig auf einen Rückgang des Anteils sperriger Künstler hinaus.
Was sind denn sperrige Künstler?
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