"Das passiert halt" nicht sollte rein deskriptiv sein. Ich mag euch alle, aber "progressives Musikhören" findet einfach eher woanders statt – and that's okay.Saeglopur hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 15:48Ich finde deinen Beitrag in vielerlei Hinsicht sehr richtig, aber der letzte Abschnitt erinnert dann doch ein wenig an den ursprünglich kritisierten „Elitarismus“ des Ursprungsposts.slowdive hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 15:24PS: Unsere Jahresliste 2019 enthielt übrigens genau 3 schwarze Künstler*innen in der Top 50. Und dass obwohl aktuell gerade schwarze Künstlerinnen an der Spitze der musikalischen Innovationen und auch Qualität unterwegs sind. Allerdings sind diese im Gegensatz zu weißen Indie-Musikerinnen tatsächlich in Genres unterwegs, für die viele hier erstmal ihren Horizont erweitern müssten – und das passiert halt nicht.
Rückblick aufs Musikjahr 2020
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Jeder soll hören was er mag und "Diversitätsregeln" ( ) soll doch jeder für sich wissen. Ich darf aber auch einfach die Gesamtjahresliste eines Forums langweilig und konservativ finden, ohne als elitär zu gelten.
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Also wenn hier alle in dem Jahreslisten-Thread schreiben wie toll es ist, dass mehr Frauen gehört wurden (Spoiler: Ist es meiner Meinung nach natürlich auch. ), man sich im Umkehrzug über die "konservative" RR-Liste in dem dargelegten Ton amüsiert ("IMMERHIN 3 FRAUEN!! ") sehe ich da schon einen gewissen Stolz – wie auch nicht? Und der einzige Strohalm, an den man sich hierbei klammert, ist der einer Genderquote (nicht der Inhalt sprich die Progressivität der Kunst selbst, nicht Schwarzsein, nicht Sexualität, etc.) – und die kommt, so meine Vermutung, nicht in einem unerheblichen Maße daher, dass zufällig Frauen in den Genres unterwegs sind, die man eh schon seit zweitausenddröfzig hört.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 16:01Das bezweifelt doch auch keiner
Mir ging es weder darum mich als sonderlich progressiv darzustellen noch uns auf irgendwas etwas einzubilden. Es bezweifelt doch niemand, dass hier viele Leute mit "Indie" oder dem Hurricane sozialisiert wurden und sich das nun immernoch im Musikgeschmack widerspiegelt. Manchmal wirkt es auf mich so, als würde mit etwas zwang versucht werden irgendwelche elitären Gedanken in etwas hinein zu interpretieren.
Es geht mir nicht darum, zu fordern das "ihr" anders und andere Musik hören solltet (auch wenn ich es aufgrund der eigenen Erfahrung meiner musikalischen Öffnung – dem Durchbrechen meiner eigenen, unbewussten kulturellen Sozialisation – nur empfehlen kann ), sondern um etwas mehr Demut im Umgang mit der eigenen Rolle.
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Naja, RYM Hypes, Hyperpop-Subsubreddits und Mark Fisher Lesekreise sind auch einfach etwas anstrengend manchmal. Außerdem ist das eine Frage des Standpunkts: Man kann nicht jede Transition jedes Genres aktiv miterleben und man muss auch Musikhören auch keinen philosophischen Standpunkt machen.slowdive hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 16:16"Das passiert halt" nicht sollte rein deskriptiv sein. Ich mag euch alle, aber "progressives Musikhören" findet einfach eher woanders statt – and that's okay.Saeglopur hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 15:48Ich finde deinen Beitrag in vielerlei Hinsicht sehr richtig, aber der letzte Abschnitt erinnert dann doch ein wenig an den ursprünglich kritisierten „Elitarismus“ des Ursprungsposts.slowdive hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 15:24PS: Unsere Jahresliste 2019 enthielt übrigens genau 3 schwarze Künstler*innen in der Top 50. Und dass obwohl aktuell gerade schwarze Künstlerinnen an der Spitze der musikalischen Innovationen und auch Qualität unterwegs sind. Allerdings sind diese im Gegensatz zu weißen Indie-Musikerinnen tatsächlich in Genres unterwegs, für die viele hier erstmal ihren Horizont erweitern müssten – und das passiert halt nicht.
Am Ende hören wir hier idR Popmusik. Acid-Jazz, Abstract-Hip Hop oder Hyperpop kommen vor, aber sind halt Randerscheinungen. Da hat dieses Forum halt nicht die Nichisierung wie beispielsweise Reddit.
Der Versuch "am Zahn der Zeit" zu bleiben wird halt sowieso immer scheitern, weil man keine lineare Musikgeschichte zeichnen kann und sich eben verschiedene Erzählungen, was der "heiße Scheiß" ist, gegenüberstehen. Ein* Top 40 Radio Hörer*in wird dir vielleicht The Weeknd nennen, die typische FeCo User*in Phoebe Bridgers, die RYM Community Black Dresses oder Sewerslvt und der Hyperpop Subreddit kann die Frage nicht beantworten, weil in der Zeit, wo ich das hier tippe schon ein neuer Star entstanden ist.
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Mo 4. Jan 2021, 17:05, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Klar. No fault in this. Wobei es sicher auch gar nicht so sehr um Nischigkeit geht. Hier kommen ja auch viele der erfolgreichsten Künstler der letzten Jahre nur völlig marginal vor – ob zum Guten oder Schlechten (Raggaeton *hust*) sei mal dahingestellt.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 16:59Naja, RYM Hypes, Hyperpop-Subsubreddits und Mark Fisher Lesekreise sind auch einfach etwas anstrengend manchmal. Außerdem ist das eine Frage des Standpunkts: Man kann nicht jede Transition jedes Genres aktiv miterleben und man muss auch Musikhören auch keinen philosophischen Standpunkt machen.
Am Ende hören wir hier idR Popmusik. Acid-Jazz, Abstract-Hip Hop oder Hyperpop kommen vor, aber sind halt Randerscheinungen. Da hat dieses Forum halt nicht die Nichisierung wie beispielsweise Reddit.
Zuletzt geändert von slowdive am Mo 4. Jan 2021, 17:08, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Danke! Nur wird man dieses teils arrogante Verhalten einiger weniger hier im Forum nicht aus den Personen rausbekommen. Und da kann ich User wie Blackstar auch absolut verstehen, wenn man sich komplett aus der Festival Community zurückzieht. Wenn man meint sich dran aufgeilen zu müssen, wieviele Frauen man doch dieses Jahr musikalisch gefeiert hat und mit erhobener Nasenspitze auf andere schaut wie wenig Frauen doch in deren Jahreslisten auftauchen ist das schon recht armselig. Die Ringrocker haben nun mal aufgrund der musikalischen Grundausrichtung nicht den Pool an weiblichen Acts wie eben hier. Das ist nun mal den Genres geschuldet.slowdive hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 16:37Also wenn hier alle in dem Jahreslisten-Thread schreiben wie toll es ist, dass mehr Frauen gehört wurden (Spoiler: Ist es meiner Meinung nach natürlich auch. ), man sich im Umkehrzug über die "konservative" RR-Liste in dem dargelegten Ton amüsiert ("IMMERHIN 3 FRAUEN!! ") sehe ich da schon einen gewissen Stolz – wie auch nicht? Und der einzige Strohalm, an den man sich hierbei klammert, ist der einer Genderquote (nicht der Inhalt sprich die Progressivität der Kunst selbst, nicht Schwarzsein, nicht Sexualität, etc.) – und die kommt, so meine Vermutung, nicht in einem unerheblichen Maße daher, dass zufällig Frauen in den Genres unterwegs sind, die man eh schon seit zweitausenddröfzig hört.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 16:01Das bezweifelt doch auch keiner
Mir ging es weder darum mich als sonderlich progressiv darzustellen noch uns auf irgendwas etwas einzubilden. Es bezweifelt doch niemand, dass hier viele Leute mit "Indie" oder dem Hurricane sozialisiert wurden und sich das nun immernoch im Musikgeschmack widerspiegelt. Manchmal wirkt es auf mich so, als würde mit etwas zwang versucht werden irgendwelche elitären Gedanken in etwas hinein zu interpretieren.
Es geht mir nicht darum, zu fordern das "ihr" anders und andere Musik hören solltet (auch wenn ich es aufgrund der eigenen Erfahrung meiner musikalischen Öffnung – dem Durchbrechen meiner eigenen, unbewussten kulturellen Sozialisation – nur empfehlen kann ), sondern um etwas mehr Demut im Umgang mit der eigenen Rolle.
Auch in meiner Top 30 Liste würden es maximal 2-3 weibliche Künstler schaffen, diese sind außerhalb des Subgenres Techno aber auch einfach sehr rar gesät in meinem Fall (Elektronische Musik als solches).
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Kleiner Nachtrag: Je tiefer man in Sachen "Aktualität" vorstößt, desto eher erscheint einem halt auch alles "hinter" einem selbst wie eine Soße. Deshalb kann ich verstehen, dass du in der FeCo Liste nicht mehr Aktualität siehst, als in der von den RR, aber aus meiner Perspektive kann das durchaus stimmen. Von Tempo 50 aus gesehen ist Tempo 120 halt sehr schnell und Tempo 10 sehr langsam, von Tempo 120 aus gesehen, schleichen beide.
Die These, dass einfach mehr Frauen in die bekannten Genres gestoßen sind, kann ich übrigens mit einem kurzen Blick auf die bisherigen Top10-Listen nicht bestätigen. Ein Großteil kommt aus Genres, die hier vor 5 Jahren weniger angekommen wären.
Finde auch nicht, dass sich jemand hier "feiert" dass man Frauen in der Liste hat, sondern genau das passiert ist, was slowdive ja auch anspricht. Man ist offener geworden und freut sich darüber. Das muss ja nicht bedeuten, dass im Umkehrschluss jeder, der keine Frauen* in der Liste hat, irgendwas falsch macht, denn wie miwo schon richtig sagt, sind viele Genres sehr männlich dominiert, was man den individuellen Hörer*innen nicht wirklich ankreiden kann. Den Seitenhieb gegenüber der Frauenquote bei den RR finde ich auch völlig angemessen, wenn man bedenkt, wie aggresiv damals dort gegen das Thema gestänkert wurde.
Die These, dass einfach mehr Frauen in die bekannten Genres gestoßen sind, kann ich übrigens mit einem kurzen Blick auf die bisherigen Top10-Listen nicht bestätigen. Ein Großteil kommt aus Genres, die hier vor 5 Jahren weniger angekommen wären.
Finde auch nicht, dass sich jemand hier "feiert" dass man Frauen in der Liste hat, sondern genau das passiert ist, was slowdive ja auch anspricht. Man ist offener geworden und freut sich darüber. Das muss ja nicht bedeuten, dass im Umkehrschluss jeder, der keine Frauen* in der Liste hat, irgendwas falsch macht, denn wie miwo schon richtig sagt, sind viele Genres sehr männlich dominiert, was man den individuellen Hörer*innen nicht wirklich ankreiden kann. Den Seitenhieb gegenüber der Frauenquote bei den RR finde ich auch völlig angemessen, wenn man bedenkt, wie aggresiv damals dort gegen das Thema gestänkert wurde.
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Wo findet das denn statt? Also ernstgemeinte Frage, interessiert mich. Ich bewege mich nur in meiner Bubble, bemühe mich alles an Hardcore Releases zu hören und kriege von popkulturellen Entwicklungen wenig bis gar nichts mit.slowdive hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 16:16"Das passiert halt" nicht sollte rein deskriptiv sein. Ich mag euch alle, aber "progressives Musikhören" findet einfach eher woanders statt – and that's okay.Saeglopur hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 15:48Ich finde deinen Beitrag in vielerlei Hinsicht sehr richtig, aber der letzte Abschnitt erinnert dann doch ein wenig an den ursprünglich kritisierten „Elitarismus“ des Ursprungsposts.slowdive hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 15:24PS: Unsere Jahresliste 2019 enthielt übrigens genau 3 schwarze Künstler*innen in der Top 50. Und dass obwohl aktuell gerade schwarze Künstlerinnen an der Spitze der musikalischen Innovationen und auch Qualität unterwegs sind. Allerdings sind diese im Gegensatz zu weißen Indie-Musikerinnen tatsächlich in Genres unterwegs, für die viele hier erstmal ihren Horizont erweitern müssten – und das passiert halt nicht.
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Jeden Freitag ‚Tracks‘ auf Arte.SammyJankis hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 17:42Wo findet das denn statt? Also ernstgemeinte Frage, interessiert mich. Ich bewege mich nur in meiner Bubble, bemühe mich alles an Hardcore Releases zu hören und kriege von popkulturellen Entwicklungen wenig bis gar nichts mit.
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
In unbeständigen Zeiten ist es doch umso schöner, wenn an Traditionen festgehalten wird und wenn es nur die Diskussion und Bewertung rund um die RR-Jahresliste ist
Danke Sammy für die Datenarbeit, das fand ich spannend
Spannende Punkte von slowdive und ein schönes Plädoyer von Quadro.
Dass wir (sofern man bei einer so kleinen, heterogenen Gruppe davon sprechen mag) vom elitären Dogmatismus - zum Glück - noch entfernt sind, hat mir in diesem Jahr der Umgang mit der Madsen Platte gezeigt. Denen wird hier sonst nun wirklich nicht der Hof gemacht und da hab ich es doch ziemlich cool gefunden, dass hier wohlwollende Worte aus Ecken kam von denen ich es nicht erwartet hätte. Musikalischen Output aus ihrer oder seiner Sicht, aber auch gleichzeitig möglichst nüchtern, unvoreingenommen und fair (oder manchmal auch humorvoll), bewerten, mehr kann man sich doch nicht wünschen und am Ende des Tages habe ich die Selbstironie hier bei den meisten auch noch nicht vermisst
Da es hier um 2020 gehen soll mach ich mal so:
Mir persönlich bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich ab und an mal mit einem Auge auf Diversität schiele und dann vielleicht mal etwas eine Chance oder einen zweiten Anlauf gebe, was ich sonst nicht gehört hätte. Wenn es mir nicht gefällt mache ich eben aus. Die Chance auf einen persönlichen musikalischen Mehrgewinn davon ist für mich aber größer als das Gefühl mich mit Diversitätsregeln selbst einzuschränken oder zu geißeln Das muss aber jed und jeder für sich wissen. Achso und nur damit keine Missverständnisse aufkommen, das sind in meinem Fall auch nur minimale Ausreißer aus einem ziemlich durchschnittlichen, gitarrenlastigen Musikgeschmack. Kein Grund sich zu schämen, kein Grund sich für was besseres zu halten.
Im übrigen trifft die Beobachtung von slowdive mit der gleichen Musikrichtung, die inzwischen nur etwas diverser besetzt wird, auf meine Topplatzierung auch voll zu.
Grundsätzlich ist das an sich eine schöne Sache, spannend aber wird es doch erst, wenn auch Wahrnehmungen, Meinungs- und Gefühlsäußerungen weniger gehörter Stimmen zum Ausdruck kommen, die auch durch ihre musikalische Varianz Vielfalt mitbringen, worauf man sich aber erstmal einlassen muss (was schwer ist und mir auch oft genug nicht zusagt). In dem Sinne wäre eine schwarze all-female AC/DC-1:1-Coverband natürlich divers und gleichzeitig aber in anderer Hinsicht nicht sonderlich divers/progressiv.
Danke Sammy für die Datenarbeit, das fand ich spannend
Spannende Punkte von slowdive und ein schönes Plädoyer von Quadro.
Dass wir (sofern man bei einer so kleinen, heterogenen Gruppe davon sprechen mag) vom elitären Dogmatismus - zum Glück - noch entfernt sind, hat mir in diesem Jahr der Umgang mit der Madsen Platte gezeigt. Denen wird hier sonst nun wirklich nicht der Hof gemacht und da hab ich es doch ziemlich cool gefunden, dass hier wohlwollende Worte aus Ecken kam von denen ich es nicht erwartet hätte. Musikalischen Output aus ihrer oder seiner Sicht, aber auch gleichzeitig möglichst nüchtern, unvoreingenommen und fair (oder manchmal auch humorvoll), bewerten, mehr kann man sich doch nicht wünschen und am Ende des Tages habe ich die Selbstironie hier bei den meisten auch noch nicht vermisst
Da es hier um 2020 gehen soll mach ich mal so:
Off-topic
Man hört das was man will.
Mir persönlich bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich ab und an mal mit einem Auge auf Diversität schiele und dann vielleicht mal etwas eine Chance oder einen zweiten Anlauf gebe, was ich sonst nicht gehört hätte. Wenn es mir nicht gefällt mache ich eben aus. Die Chance auf einen persönlichen musikalischen Mehrgewinn davon ist für mich aber größer als das Gefühl mich mit Diversitätsregeln selbst einzuschränken oder zu geißeln Das muss aber jed und jeder für sich wissen. Achso und nur damit keine Missverständnisse aufkommen, das sind in meinem Fall auch nur minimale Ausreißer aus einem ziemlich durchschnittlichen, gitarrenlastigen Musikgeschmack. Kein Grund sich zu schämen, kein Grund sich für was besseres zu halten.
Im übrigen trifft die Beobachtung von slowdive mit der gleichen Musikrichtung, die inzwischen nur etwas diverser besetzt wird, auf meine Topplatzierung auch voll zu.
Grundsätzlich ist das an sich eine schöne Sache, spannend aber wird es doch erst, wenn auch Wahrnehmungen, Meinungs- und Gefühlsäußerungen weniger gehörter Stimmen zum Ausdruck kommen, die auch durch ihre musikalische Varianz Vielfalt mitbringen, worauf man sich aber erstmal einlassen muss (was schwer ist und mir auch oft genug nicht zusagt). In dem Sinne wäre eine schwarze all-female AC/DC-1:1-Coverband natürlich divers und gleichzeitig aber in anderer Hinsicht nicht sonderlich divers/progressiv.
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
HELL ist auch Platz 2 beim Plattentests.de-Jahrespoll
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Aber auch bei den Enttäuschungen.nilolium hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 20:47HELL ist auch Platz 2 beim Plattentests.de-Jahrespoll
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Wollte es auch gerade posten Was ist daaaa LOOOOS??!1!?!11?!!!EINSELFWishkah hat geschrieben:Aber auch bei den Enttäuschungen.nilolium hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 20:47HELL ist auch Platz 2 beim Plattentests.de-Jahrespoll
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Und Festival Community teilt sich Platz 8 mit dem Rolling Stone. Erstmal sacken lassen.
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Die Masse machts wohl. Denke auch, dass die Platte hier zumindest in die Top 40 kommen wird. Dafür brauchte man letztes Jahr knapp 15 Punkte. Das sollte im Bereich des Möglichen liegen.glutexo2000 hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 21:08Wollte es auch gerade posten Was ist daaaa LOOOOS??!1!?!11?!!!EINSELFWishkah hat geschrieben:Aber auch bei den Enttäuschungen.nilolium hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 20:47HELL ist auch Platz 2 beim Plattentests.de-Jahrespoll
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Band des Jahres und Solokünstler des Jahres sind iwie vollkommen random. Weiß immer überhaupt nicht, woran ich das bemessen soll, bzw. woran andere das bemessen. Und bei Newcomer des Jahres ist auch das meiste überhaupt nicht New.
Das die FC auf Platz 8 ist, geht natürlich auch überhaupt nicht. Das konnten wir mal besser oder?
Das die FC auf Platz 8 ist, geht natürlich auch überhaupt nicht. Das konnten wir mal besser oder?
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Sorry auf 178, die habe ich auch irgendwie aus den Augen verloren. Die Platte mochte ich eigentlich. Da sah ich ziemliches Hype-Potential, aber der kam auch nicht.
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Bin sehr gespannt auf Sonntag.
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Ist das auch so ne Cliquenrunde wie hier, oder wie viele nehmen da teil?
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Oder man liest direkt oben auf der ersten Seite des Poll-Ergebnisses, dass "2146 gültige Stimmzettel eingegangen sind".
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Oh, es gibt tatsächlich Leute, die die elendig lange Einleitung lesen.
Ist ja gut, Punkt für dich.
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Genau wie Cover des Jahres - am Ende oft sicher nur eine Bestätigung des Albums des Jahres. Ich hatte gerade bei der Band auch nicht so die Idee, wen ich da nehmen sollte, und habe dann aus Verlegenheit The Twilight Sad genommen, da die bei Twitter einfach so omnipräsent waren. Bei Solokünstlerin habe ich mich glaube ich für Taylor Swift entschieden.glutexo2000 hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 21:22Band des Jahres und Solokünstler des Jahres sind iwie vollkommen random. Weiß immer überhaupt nicht, woran ich das bemessen soll, bzw. woran andere das bemessen. Und bei Newcomer des Jahres ist auch das meiste überhaupt nicht New.
Das die FC auf Platz 8 ist, geht natürlich auch überhaupt nicht. Das konnten wir mal besser oder?
Gibt es eigentlich noch Zweifel daran, dass Phoebe Bridgers auch hier die #1 wird?
(c) 26.06.2006
Re: Rückblick aufs Musikjahr 2020
Ach, so random finde ich das gar nicht. Ich interpretier das so, welche Band und welcher Künstler dem Jahr am meisten seinen Stempel aufgedrückt hat oder in besonderer Weise präsent war (durch mehrere Hits; durch ein Album, das durch die Decke ging; durch einen Stil, der dann verfangen hat).glutexo2000 hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 21:22Band des Jahres und Solokünstler des Jahres sind iwie vollkommen random. Weiß immer überhaupt nicht, woran ich das bemessen soll, bzw. woran andere das bemessen. Und bei Newcomer des Jahres ist auch das meiste überhaupt nicht New.
Das die FC auf Platz 8 ist, geht natürlich auch überhaupt nicht. Das konnten wir mal besser oder?
Bei Solokünstler war das dieses Jahr für mich ganz klar Phoebe Bridgers, wo ich das Gefühl hatte, auf sie können sich wirklich alle einigen.
Bei Bands habe ich mich dieses Jahr auch schwer getan, da oben genannte Aspekte von keiner so flächendeckend gezeigt wurden für meine Begriffe. Ich hab mich dann für Fontaines D.C. entschieden, da ich es sehr respektabel finde, was die für einen Sprung mit dem zweiten Album gemacht haben. Die ersten Singles (das Debütalbum ging glaub ich an mir vorbei) gaben mir so gar nichts, aber bei dem sehe ich jetzt eine deutliche Weiterentwicklung und denke, die werden vielleicht doch nicht in der Post-Punk-Masse untergehen, wie ich es zunächst vermutet hatte.
Was die Newcomer angeht, gebe ich dir völlig recht, das ist schon etwas skurril, gerade auch wieder mit Blick auf Phoebe (hallo Grammys). Aber das ist eben das Ergebnis, wenn die Nominierten nicht vorher festgelegt sind, sondern jeder reinschreiben kann was er oder sie will. Führt aber auch zu ganz charmanten Einträgen, ich musste zumindest sehr lachen, als bei Film des Jahres als einer der ersten Auswahlen im Feld zu lesen war: "Na, Tenet schon mal nicht."
(Die Filmliste ist dann noch mal eine Geschichte für sich; ist dieses Jahr zwar einfach merkwürdig, aber durch Streaming waren da schon ein paar Kandidaten, ohne dass man auf 2019 hätte ausweichen müssen).
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